Sandra Isabel: Vom kleinen Prinz zum Rising Star
„Ich dacht immer, ich komm groß raus“, singt Sandra Isabel in ihrem neuen Song „Ich Hab Nur So Getan“ und sagen wir mal so: Eigentlich stehen die Sterne ganz gut für die Newcomerin, dass dieser Traum noch in Erfüllung gehen wird. Denn Sandra Isabel schleicht sich mit ihrem seichten, einfühlsamen Indie-Pop gerade in sämtliche Playlists.
Die Geschichte vom kleinen Prinz
Dass der erste kleine Durchbruch dank dem „kleinen prinz“ kommen würde, hatte wahrscheinlich auch Sandra Isabel selbst nicht auf ihrer Agenda stehen. Und trotzdem verdankt sie der Referenz auf die Romanfigur von Antoine de Saint-Exupéry ihren ersten Hype. Denn als sie den gleichnamigen Song des – leider schon verstorbenen – BHZ Mitglieds Dead Dawg gecovert hat, ging das Video bzw. der Sound auf TikTok viral. Tja, und so schnell kann man sich – ganz Gen Z like – einen Namen machen. Dabei hatte Sandra Isabel bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal auf Deutsch gesungen.
Aufgewachsen ist die Anfang 20-jährige in Freiburg im Breisgau. Schon in Kindertagen hat sie angefangen, verschiedene Musikinstrumente zu spielen. Flöte, Gitarre oder auch Klavier. Dank mangelnder Trainingsmotivation lief das dann aber doch eher schlecht als recht. Daran gehindert weiter Musik zu machen, hat es sie aber (zum Glück) nicht. Ihren ersten Song schrieb sie mit 15, erzählt sie im Interview mit Radio Eins, inspiriert (oder – wie sie selbst zugibt – kopiert) von Billie Eilish. „Wenn die das kann, dann kann ich das auch“, war wohl da die Devise.
Bis zu ihrem Durchbruch brauchte es letztendlich aber doch noch ein paar Jahre. Erst als ihr Cover von „kleiner prinz“ 2022 durch die Decke ging war ihre Sternstunde gekommen. Damit fing sie dann auch an, ihre Emotionen in der Muttersprache einzufangen. „Man gibt sich dann mehr Mühe“, verrät sie schmunzelnd.
Es klingt nach warmen Sommerabenden
Auf „kleiner prinz“ folgt 2023 ihre erste eigene Single „Sterne Sehen“, in der sie unter Beweis stellte, dass sie nicht nur covern kann, sondern auch noch grandios eigene Lyrics und Melodien schreiben, die ganze Gefühlswelten einfangen (oder besser gesagt ausdrücken) können. Sandra Isabels Lieder sprechen einem aus der Seele und hören sich genau danach an, wie es sich anfühlt, kurz vor Sonnenuntergang mit warmem Wind im Haar auf dem Fahrrad über die Felder zu fahren. Irgendwie in between Schwerelosigkeit, Gedankenkarussell und Einsamkeit. Vor allem aber zwischen den Momenten. „Manchmal fühl ich, wie die Welt sich dreht“, trifft es eigentlich ganz gut. Es geht um nostalgische Augenblicke, turbulente Gegenwart und auch träumerische oder unsichere Zukunftsvisionen. Eingelullt in atmosphärische Sounds.
Auch wenn Sandra Isabel gerade noch als eher kleines Licht strahlt, lässt ihr einfühlsamer Bedroom-Pop großes Versprechen. Der Newcomerin gelingt es mit ihrer Musik nicht nur ein Sprechrohr einer Generation zu sein, sondern auch mit ihren raumgreifenden Klangwelten zu überzeugen. Wir bleiben also gespannt, was sie in Zukunft noch für uns bereithält.

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