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„Stell dir vor“: Ansu gibt ungeschönte Einblicke in seine Lebensrealität

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Tagged: Ansu

Dass Ansu unfassbar wandelbar ist, ist inzwischen wirklich kein Geheimnis mehr. Er kann die nachdenklichen und introspektiven Songs genau so gut, wie die brutalen Live-Banger, welche die Massen zum Springen bringen. Auch der Garage Sound des Vereinigten Königreichs ist dem Hamburger nicht fremd und so begibt es sich, dass „Stell dir vor“ genau in diese Kerbe schlägt. Seine jüngste Single ist dementsprechend passend für die Clubs, aber Ansu wäre nicht Ansu, wenn nicht ein bisschen Gesellschaftskritik bzw. die harte Lebensrealität als BIPoC in den Lyrics mitschwingt: „Stell dir mal vor, du könntest nie wissen was morgen passiert / Stell dir mal vor, du passt von Natur aus ins Täterprofil / Ich stell mir vor, es gäbe eine Welt ohne Hass, ohne Gier / Immer am ballen, ich denke viel doch das ändert nicht viel“. 

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Während die Hook in die düstere Gedankenwelt des Rappers einlädt, erzählt Ansu in seinem Verse von Alltagssituationen am Block: Er dribbelt die Kund:innen, hält sich fern von der deutschen Exekutive und lässt Frauen abblitzen, die von seiner mysteriösen Ausstrahlung angetan sind. Soundtechnisch bewegt sich „Stell dir vor“ wie oben erwähnt im UK-Garage Bereich und ist dementsprechend irgendwie auch für die Rap-Raver dieser Nation gemacht. Geschustert wurde der Beat von Partner-in-Crime und Untergrund-Starproduzent Cato, der mal wieder unter Beweis stellt, dass er in seinen Produktionen alles andere als festgefahren ist. 

Schlussendlich muss man sagen, dass „Stell dir vor“ auf mehreren Ebenen überrascht. Zum einen, weil Ansu eigentlich erst kürzlich seine neue „Ego“-EP auf die Welt losgelassen hat, andererseits weil man seine tiefe Stimme schon länger nicht mehr in einem so tanzbaren Musikgewand gehört hat. Außerdem überrascht Ansu auch raptechnisch, denn auch wenn er seine ganz eigene und wiedererkennbare Art hat, Texte zu verfassen, scheint es so, als würde er sich lyrisch immer weiter auszuprobieren. Wir sind jedenfalls gespannt, wie das Jahr 2023 für den „Irgendwas muss sich verändern“-Mitbegründer entwickeln wird und hoffen insgeheim auf ein neues Album, das ihn in neue Höhen katapultiert. Mit „Stell dir vor“ ist der nächste Schritt gen Untergrund-Himmel zumindest schonmal gemacht.

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