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„The toten Crackhuren im Kofferraum“ leben ihren Traum in Ostberlin

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„Hey, ich bin zurück in der Gosse / Es ist gar nicht so assi hier, wie das immer alle erzähln‘ / Herzlich wilkomm‘ in der Gosse / Es ist dreckig und es riecht ein bisschen, doch die Leute sind hier okay“, singen The TCHIK in dem ersten Part ihrer neuen Doppelsingle „Zurück in der Gosse / Living the dream“ und liefern damit eine regelrechte Hymne an ihr heißgeliebtes Ostberlin.

„The toten Crackhuren im Kofferraum“, kurz „The TCHIK“, ist wohl einer der ungewöhnlichsten und längsten Namen, die einem im Zusammenhang mit einer Musikgruppe untergekommen sind. Doch gerade deshalb passt der Name so gut zu seinen Mitgliedern. Bereits 2007 gründete sich das damals noch vielköpfige und unüberschaubare Elektro-Pop-Kollektiv aus Berlin. Über die Jahre verlor die Gruppe an Mitgliedern bis irgendwann eine geschlossenen Band aus den vier Crackhuren Lulu, Doreen, Kristeenager und Ilay übrig blieb, die 2010 mit ihrem Debüt-Album „Jung, talentlos & gecastet“ und der Veröffentlichung ihres Videos zu „Ich und mein Pony“ ihre ersten Erfolge in der Musikbranche feierten.

The toten Crackhuren im Kofferraum – Ich und mein Pony

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Seitdem sind die Frauen schon ganz schön rumgekommen. Ob bei Stefan Raabs „Bundesvision Songcontest“, im „Sanifair Millionär Cypher“ von Blond oder als Vorband der Jungs von K.I.Z.: Die Crackhuren fallen auf, stechen heraus und treffen, wie das in der Musik eben so ist, mit ihrer außergewöhnlichen Art sowohl auf Fans, die sie lieben, als auch auf Kritiker:innen. So erinnern sich The TCHIK noch ganz genau an die Zeit, in der sie als K.I.Z.-Support unterwegs waren: „Das war gleichzeitig das Schönste und Schlimmste, was uns bisher passiert ist. Wir wurden bespuckt, bedroht und ausgebuht aber hey, immerhin durften wir die erste Tour gleich direkt in einem Nightliner fahren.“

Doch die Crackhuren wären nicht die Crackhuren, würden sie sich von solch einem respektlosen Verhalten stoppen lassen. Selbstbewusst und authentisch präsentierten sie bereits im Juli mit „Bewerte mich“ ihren ersten Vorboten auf ihr neues Album „Gefühle“, welches am 15. Oktober dieses Jahres erscheinen wird. Mit ihrer Doppelsingle „Zurück in der Gosse / Living the Dream“ liefern die vier Powerfrauen nun einen weiteren Vorgeschmack auf das Album.

The toten Crackhuren im Kofferraum – Zurück in der Gosse / Living the dream

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Wer braucht schon einen glamourösen Lebensstil, wenn man auch mit einem Dach über den Kopf und guten Freund:innen an seiner Seite glücklich werden kann? Die Mädels von „The TCHIK“ wissen, dass die wahren Privilegien des Lebens nicht die teure Rolex oder der dicke AMG sind. Alles was sie zum Leben brauchen, finden sie in der Gosse. “Was bringt dir all die Kohle, wenn du kein Herz und Rückrat hast?”, fragen die Künstlerinnen im ersten Teil „Zurück in der Gosse“ ihrer Doppelsingle.

Auch die Platte hat einen REWE mit Sushi-Theke

Mit einem Lower-Class-Bewusstsein und ehrlicher Freude beteuern die Crackhuren die Liebe zu ihrem Viertel und gehen gleichzeitig gegen eine Vielzahl an Vorurteilen gegen Ostberlin an. So erklären die Powerfrauen in „Living the Dream“, dem zweiten Teil der Single: „Die Platte, meine Oase mein Tempel / Du sagst, du kommst von hier / hast du gleich nen Assi-Stempel / Bild‘ dir nichts ein auf deinen gut sortierten REWE / den ham‘ wir hier auch / sogar mit Sushi-Theke“. Sie schätzen ihre Platte, so wie sie ist und kommen zu dem Ergebnis: „Nein, ich will niemals hier weg / Und wenn du ganz genau hinguckst / entdeckst du hier die schönsten Blumen im Dreck.“ Musikalisch verpacken The TCHIK ihre Message in einer Komposition aus 80er Jahre Synthie-Sounds und Power-Pop, kombiniert mit einer Punk-Attitüde, die das Bild der Berliner Gossen-Girls geradezu vervollständigt.

Auch in ihrem Musikvideo verzichten The TCHIK auf unnötigen Prunk und große Autos. Stattdessen überzeugen die Musikerinnen mit ihrem ganz eigenen Glamour. Mit Fahrrädern samt Glitzer-Puscheln am Lenker machen die Crackhuren ihre Gegend unsicher. In „Zurück in der Gosse“ geht es dabei in Alltagskleidung auf den Skaterplatz, während die Künstlerinnen in „Living The Dream“ in Ballkleidern vor Plattenbauten tanzen und sich von ebenfalls Kleider-tragenden Männern die Scheiben des eigenen Autos putzen lassen.

Fazit: Mit ihrem außergewöhnlichen musikalischen Stil und ihrem selbstbewussten, sympathischen Auftreten stechen The TCHIK auf jeden Fall ganz schön aus der Masse und überzeugen immer wieder mit ihrer poppigen, offensiven Attitüde. Wir sind gespannt, was uns in Zukunft erwartet!

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