Tristan Brusch veröffentlicht mit „Am Anfang“ das Ende seiner Album-Trilogie
Tristan Brusch hat am vergangenen Freitag (24. Oktober) sein neues Album „Am Anfang“ veröffentlicht. Auf den insgesamt zwölf Songs nimmt uns der Musiker aus Gelsenkirchen mit in Momente seines Aufwachsens, in zwischenmenschliche Beziehungen und setzt sich nebenbei mit den ganz grundsätzlichen Dingen des Lebens auseinander.
Auf der ganzen Platte geht Tristan Brusch auch unbarmherzig und schonungslos mit sich selbst ins Gericht – und auch mit anderen. Dabei geht es auf dem neuen Werk trotz aller Schärfe aber auch um Vergebung und Erlösung sowie die Erkenntnis, dass man sich zuerst selbst wiederfinden muss, bevor man von anderen gefunden und womöglich sogar gerettet werden kann. „Am Anfang“ bildet dabei außerdem den Abschluss der Trilogie, die der Musiker mit den beiden Vorgängeralben „Am Rest“ und „Am Wahn“ über die letzten Jahre begonnen hat.
Theatralische Ehrlichkeit bei Tristan Brusch
Schon mit Singles wie „Grundsolider Schläger“ oder „Vierzehn“ schwappte beim Hören die blanke Ehrlichkeit über uns und die bleibt auch auf den restlichen Songs von „Am Anfang“ nicht aus. Von Erinnerungen an die unbeschwerte Jugend wie bei „Vierzehn“ bis zu dem Wunsch aufzubrechen und einfach zu verschwinden auf „Wasser und Licht“ deckt Tristan Brusch auf seiner neuen Platte die großen Emotionen ab. Dabei darf natürlich auch eine poetische Liebeserklärung, wie sie auf „Am Ende“ zu hören ist, nicht fehlen. Warum verharren wir im Falschen, wenn wir doch eigentlich wissen, wie es richtig wäre? Besonders diese Frage treibt Tristan Brusch auf „Am Anfang“ um und so sind die Songs in gewisser Weise Tristans versöhnliche Erkenntnisse, ganz unmittelbar in Musik festgehalten.
Seine direkte Unmittelbarkeit und Ehrlichkeit wie auf „Geboren um zu sterben“ oder „Die lange Nacht“ wird auf dem neuen Album von großen Pop-Melodien untermalt. Tristan Bruschs eingängige und unverwechselbare Stimme führt uns dabei ganz sanft und verletzlich durch die Songs. Und auch wenn die Stimme des Sängers natürlich eine gewisse Dramatik transportiert, übertragen auf „Am Anfang“ auch die reduzierten und dennoch kraftvollen Instrumentals die Ernsthaftigkeit der Musik – manchmal mit ganz simpler Klavierbegleitung, vielschichtigen Gitarren oder romantischen Geigen.
Mit „Am Anfang“ kann man sich beim Zuhören völlig in sich selbst verlieren und eins werden, mit dem Schmerz, der Liebe und der Sehnsucht – und sich dabei vielleicht auch ein wenig besser selbst ertragen. Denn auf „Am Anfang“ fängt Tristan Brusch trotz all der harten Realitäten eben auch Hoffnung und Zuversicht ein. Ein perfekter Balsam also für unsere rauhen Zeiten. Und wie sehr wir den gerade brauchen, zeigte auch die ausverkaufte Releaseshow, die Tristan Brusch im Zuge der Albumveröffentlichung letzten Sonntag spielte. Aber Fans, die dafür keine Tickets mehr ergattern konnten, müssen nicht allzu traurig sein. Denn Tristan Brusch spielt im März kommenden Jahres 13 Shows in ganz Deutschland.
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