Videopremiere: Intime Freundschaften bei Cinemagraph
Freund:innenschaft ist ein riesengroßes Thema, das im Gegensatz zu Liebesbeziehungen noch nicht ganz so oft in der Musikwelt verhandelt wird. Dass Freund:innenschaften aber genauso eine Form von Beziehungen sind, verdeutlichen Cinemagraph in ihrem neuen Song „301“.
Cinemagraph, das sind Leon, Max, Paul und Advan aus Mannheim, die in ihrer Liebe zum alternativen Indie-Rock zueinander gefunden haben. Bisher veröffentlichten sie mehrere Singles und ihre Debüt-EP „An Adolescent Opera“. Nachdem sie in diesem Jahr die schwungvolle Indie-Nummer „I Hate That We’ll Be Strangers In A While“ veröffentlichten, folgt nun der sehr intime Song „301“.
Seit Anbeginn der Zeit
Bei dem geht es um die ganz besondere Freundschaft zwischen den Bandmitgliedern Leon (Schlagzeug) und Paul (Gitarre). Die beiden sind gemeinsam aufgewachsen und teilen dementsprechend viel mehr als ihre Leidenschaft für Musik: „301 ist eine Ansammlung aller großen und kleinen Teile unserer Beziehung. Angefangen mit der gemeinsamen Liebe für Midwest-Emo Bands (Tigers Jaw), über zu zweit 3€ Wein teilen bis hin zu Pauls Wohnung (Apartment 5) in der alle kreativen Prozesse von Cinemagraph ihren Ursprung haben.“
301 steht dabei nicht wie sonst so oft im Pop und Rap-Kosmos für eine Postleitzahl, sondern ist die Nummer, die die Band regelmäßig in die Jukebox ihrer Stammbar eintippte. Laut ertönte dann „Roxanne“, der als Shoutout an die Vergangenheit schon so um die zehn Mal pro Abend gespielt wurde.
Kein Glamour, bloß vier Wände
Aber kommen wir mal zum unglaublich schönen und unglaublich intimen Musikvideo, das unter Regie von Celeste Call und mit Philomena Wolflingseder (Dop) den träumerischen Sound von Cinemagraph begleitet. Wir sehen zu wie die beiden Schauspielern Lennart König (Schloss Einstein) sowie Hongor Turmunh ihre Tage verstreichen lassen und immer wieder auf’s Neue zueinander finden.
Dafür braucht es keine großen Partys und kein Glamour, bloß vier Wände, Kippen, Harry Styles und einen Horizont, auf dem man vom Dach aus blicken kann. Besser kann man „301“ auch nicht genießen.
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