Videopremiere: Elena Steri zeigt in „Reset“ eine verhängnisvolle Clubnacht
Der Sound von Elena Steri lässt sich schwer in wenigen Sätzen zusammenfassen. Sie bricht mit Genre-Vorlagen und lässt immer wieder Überraschungsmomente in ihre Musik einfließen. So kommt es, dass man sich beim Zuhören manchmal fragt: Moment mal, ist das wirklich noch die Künstlerin aus Nürnberg? So geht es einem beim Anhören des neuen Songs „Reset“ – ein Song, der unter die Haut geht oder auch bei „Puzzleboom“, ein Song ihrer letzten EP „Chaotic Energy“, der ab Minute drei mit seiner ruhigen und düster aufgeladenen Atmosphäre mit einem wilden, grungigen Part bricht.
Genau dieses Raum geben für Kurven und Wendungen macht Elenas Musik immer wieder aufs Neue unvorhersehbar und sorgt dennoch für eine klare, persönliche Handschrift. Sie kombiniert federnde Synthies, zitternde E-Gitarren und knisternde Field-Recordings, sodass ganz unterschiedliche Stimmungen entstehen können.
Elena Steri – Reset
Ihre neue Single „Reset“, bei der Produzentin und Sängerin Novaa mitwirkte, kreiert Club-Atmosphäre mit einem treibenden Beat. Dieser schraubt sich zum Ende hin fast schon stroboskop-artig hoch, samt der sich wiederholenden Zeile: „You broke your promise“. Denn auch wenn der Sound mit clubbigen Bass nach Feierstimmung klingen mag, beleuchtet sie in ihrem Song die Schattenseiten von durchzechten Nächten – mit denen vor allem Frauen konfrontiert werden.
Eine Clubnacht in vier Minuten
„…and were you wearing what you are wearing now?” “What?” “Is this what you were wearing when it happened?”. Mit diesen Sätzen leitet Elena ihr Musikvideo ein und bereits diese wenigen Worte reichen aus, um den Kontext des Songs und des Videos anzudeuten. In endlosen Kamerafahrten folgen Bilder der Vorfreude auf eine feierwütige Nacht mit Freundinnen. Die Ankunft im Club, flackerndes Strobolicht, eine Freundin, die sich alleine auf den Heimweg macht – und in einem Befragungsraum endet. Elena sagt zum Video: „Es ist bewegend und drehend und farbenfroh und es erzählt die Geschichte vieler Menschen, die sich als Frauen identifizieren. es war in mancher Hinsicht unglaublich schwer, dies zu machen und manchmal fragt man sich „wie zum Teufel haben sie das gemacht“ (ehrlich gesagt, ich auch), aber es war es so sehr wert (…)“.
Mit „Reset“ zeigt Elena Steri die bittere Realität des Nachtlebens aus der Perspektive von weiblich gelesenen Personen und beweist, dass man auch aus schmerzhaften Themen mitreißende Pop-Songs machen kann.
Wer Elena gerne live erleben möchte, kann das bei den Acoustics Konzerten tun. Alle Infos dazu gibt es hier.
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