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Videopremiere: Fiese Luise bringt mit „Im Regen“ Liebe und Verrat auf die Leinwand

Posted in: Premieren
Tagged: Fiese Luise

Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb“, heißt es in einer bekannten deutschen Ballade. Doch die Liebenden können nicht zueinander finden und so endet das, was als romantisches Märchen beginnt, mit dem tragischen Tod des Geliebten. Diese dramatische Wendung hat auch auf der Leinwand schon unzählige Male Fans zittern lassen: Liebesbeziehungen, die in Tod und Verrat enden. Das haben – Spoilerwarnung – Jon Snow und Daenerys Targaryen gezeigt, aber auch Serien wie „Reign“ oder „The 100“ spielen mit dieser tragischen Dynamik. Dieses Thema, das schon bei Woyzeck und auch Hero und Leander in der griechischen Mythologie stattfindet, greift die NNDW-Künstlerin Fiese Luise dem Musikvideo ihrer neuen Single „Im Regen“ auf.

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Bei „Im Regen“ trifft „Hamlet“ auf „The Virgin Suicides“. Zunächst wirkt in der märchenhaften Spätsommerkulisse alles zart und liebevoll; weiße Gewänder schweben durch die mittelalterliche Szenerie, während grüne Wiesen und das Super-8-Filmformat eine trügerische Leichtigkeit vermitteln. Jedoch trifft die abgebildete queere Liebesgeschichte auf ein unheilvolles Ende. Verrat und Dunkelheit, ein Fluss, der die Distanz spiegelt, die es nicht zu überwinden geht. Ein Musikvideo, dass in dem Kontrast aus Frühlingsgefühlen und Isolation den Gedanken eines Songs aufgreift, in dem Liebe ihre Grenzen findet.

Über den Song und das Musikvideo, bei dem Aaron Chaudhry Regie führte, erzählt Fiese Luise: „Ich wollte einmal schreien, einmal laut sein und mich auslassen. Denn es ist Zeit für eine neue Ära“. Diese neue Ära übersetzt sich bei der Berliner Künstlerin in Shoegaze, bebenden Indie-Gitarren und Basslinien. Dabei entsteht ein bedrohliches Klangbild, was sich organisch an die dramatische Wendung und das offene Ende des Musikvideos anschmiegt. Wenn dann am Ende der gut viereinhalb Minuten die Ophelia zwischen Blumen im Fluss liegt, fühlt es sich fast so an, als würde man einen Kinosaal verlassen.

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