Videopremiere: Skuppin fühlt sich wie ein „Verlierer“
Sich die Klamotten vom Leib zu reißen und mit Freund:innen in den See springen – das ultimative Gefühl von Freiheit. So wurde es uns zumindest in all den Coming-Of-Age Filmen vorgespielt. Im neuen Musikvideo von Skuppin geht es eigentlich genau darum – nur aus anderer Perspektive. Während alle anderen sich freudig ins Wasser stürzen, bleibt die Protagonistin weit vom Ufer stehen und beobachtet das Geschehen, während Skuppins Stimme uns alarmierend ins Ohr singt „Deine Jugend gibt dir keiner mehr wieder / Ich seh‘ im Spiegel aus wie ein Verlierer“.
In dem Song verarbeitet der Newcomer sein Aufwachsen in einer verschlafenen Stadt im Osten Deutschlands. Einen Ort, an dem er sich nicht dazugehörig und eher entfremdet fühlt. Dieses Empfinden verbildlicht er in dem analog gefilmten Video, in dem Janne Hansberg Regie führte. Wenn die Protagonistin sich endlich traut, zu den anderen ins Wasser zu gehen – nimmt sie niemand wahr. Es ist fast so, als sei sich unsichtbar. Ein ziemlich herzzereißendes Bild, das wenig mit der Überromantisierung in vielen Coming-of-Age-Filmen zu tun hat.
Skuppin erschien letztes Jahr mit seiner EP „Garten Eden“ auf der Bildfläche und etablierte sich musikalisch irgendwo zwischen Neue Neue Deutsche Welle und 80er Jahre Synth-Pop – ein Sound mit dem er den Zeitgeist trifft. Anders als viele NNDW-Kolleg:innen setzt der Newcomer dabei nicht auf tanzbare Wave-Beats oder rotzige Punk-Attitüde, sondern vertont schweren Pathos mit robotischen EBM-Einflüssen. Auch sein Debütalbum „Reliquien“, das er zeitgleich mit der Veröffentlichung dieser Single ankündigt, verspricht, diesen Stil weiter zu vertiefen. Es soll am 2. Februar nächsten Jahres erscheinen und wird nicht nur digital, sondern auch auf Vinyl und Tape erscheinen.

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