Micha trifft Katlix: Mit der U3 durch Hamburg
Irgendwo im Grenzgebiet von Pop, Deutschrap und allem anderen, hier spielt sich die Musik von Katlix ab. Die einzige Konstante ist die rauchige Stimme des Newcomers, mit der er mal auf UK Garage-Beats, mal auf Indie-Pop performt. Auf seiner neuen Debüt-EP fährt er mit seinem Publikum seinen Alltag entlang der Hamburger Linie „U3“ ab. Wie gut dieses Konzept aufgeht, zeigt sich im Interview mit Micha, der mit Katlix drei Stationen der EP besucht, um den aufstrebenden Künstler besser kennenzulernen.
Hals über Kopf in die Musik-Karriere
Auch wenn ihr meint, noch nicht mit Katlix bekannt zu sein, stehen die Chancen doch ziemlich gut, dass es einer seiner Songs schon in eure Playlisten geschafft hat. Mit „115 Tage“ landet er im Herbst 2022 einen ernstzunehmenden Indie-Hit, schiebt dann kurz darauf das unterkühlte „Missed Calls“ hinterher und wiederholt diesen Erfolg nochmal. Zu diesem Zeitpunkt macht Katlix, der eigentlich aus Schleswig-Holstein kommt, schon seit über zwei Jahren Musik. Als er anfängt hört er selbst fast gar keine Musik, wie er im Interview verrät. „Ich hatte zwei Tapes: Das ‚Stadtaffe‘-Album von Peter Fox und die ‚Maxi EP‘ von Cro. Ich hab quasi angefangen, Mucke zu machen, ohne dass ich Musik gemacht habe“.
Also beginnt Katlix völlig befreit von äußeren Einflüssen an, eigene Songs zu schreiben. Die Inspiration kommt stattdessen aus seiner Umwelt: „Ich war irgendwo und wollt’ nen Song hören und den gab’s nicht. Und jetzt geh’ ich einfach nach hause und mach’ den. Und wenn ich das nächste Mal in der Situation bin, kann ich mir den Song anhören. Meine Musik ist ein Soundtrack zu meinem Leben.“
Leben entlang der U3
Wie ernst Katlix diese Aussage meint, erschließt sich, wenn man in seine neue Debüt-EP „U3“ reinhört. Jeder Song trägt neben seinem eigentlichen Titel noch eine Station der Hamburger U-Bahn-Linie im Titel. So trifft Micha den Newcomer zum Start ihres Trips auf St. Pauli, wo Katlix die Inspiration für seine Vorab-Single „Was du brauchst (St. Pauli)“ gefunden hat. Der Song handelt von der Suche nach Liebe, davon wie man übermütig das Nachtleben durchkämmt – eine Phase, die Katlix schon selbst erlebt hat. „Ich hatte die Phase selber, wo ich sehr viel draußen war, aber ich hab das nicht so gemerkt. Dann hab ich das bei einer anderen Person gesehen – von außen betrachtet nicht so cool.“
Im Anschluss geht die Reise weiter Richtung Eppendorfer Baum, wo man schick essen gehen kann und endet schließlich an den Landungsbrücken, wo Katlix wohnt und an lauen Sommerabenden mit Freund:innen abhängt. Es geht darum, wie seine Musik sein reales Leben beeinflusst, welche Ziele Katlix schon erreicht hat – und welche er 2024 angreifen möchte.
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