Mike Skinner reagiert auf alte Musikvideos von The Streets
Der Erfolg von Mike Skinner alias The Streets hat natürlich viele Faktoren. Sein Sprachwitz, sein wirklich einzigartiger Rap-Stil, sein bildreiches lyrisches Storytelling, sein „Oi, Mate!“-Brit-Lad-Charme, seine poppigen Hooks – aber eben auch: seine Musikvideos. Wie wichtig ihm die sind, merkt man zum Beispiel an der Tatsache, dass er gerade nicht nur ein Album namens „The Darker The Shadow The Brighter The Light“ veröffentlicht hat – sondern auch gleich einen Spielfilm dazu, der komplett in Eigenregie entstand. Szenen daraus finden sich auch in seinen aktuellen Videos.
„Partyvideos zu drehen kann sehr ermüdend sein.“
Einen Tag nach seiner Premiere des Films in Berlin besuchte uns Mike Skinner in unserem Studio, um etwas zu tun, was er noch nie zuvor getan hatte: Seine eigenen Musikvideos anschauen. „Wünscht mir Glück. Ich könnte hier einen emotionalen Zusammenbruch kriegen – aber wenigstens wäre das gutes Fernsehen.“ Mit diesen Worten stellte er sich seinem eigenen Oeuvre, das ja nicht weniger als Musikgeschichte geschrieben hat. Sein Debütalbum „Original Pirate Material“ versöhnte im Jahr 2002 Indie- und UK-Rap-Fans und gilt bis heute als Meilenstein. Man höre nur „Weak Become Heroes“, das damals 90s-House ganz selbstverständlich mit Rap zusammenbrachte. Ein Sound, der heute wieder en vogue ist, damals aber echt gewagt war.
Beim Blick auf das Party-Video zum Track entdeckt Mike Skinner dann zum Beispiel seine Nichte wieder, die damals 17 war. „Sie arbeitet heute beim Boiler Room und hat da einen sehr guten Job.“ Ein schöner Full-Circle-Moment. Aber wir lernen auch: „Partyvideos, oder überhaupt Musikvideos zu drehen ist sehr ermüdend, weil du immer wieder das gleiche tun und aus einer anderen Perspektive filmen musst.“
Weitere Videos, die hier zum allerersten Mal von Mike Skinner kommentiert werden, sind „Don’t Mug Yourself“, „Blinded By The Lights“, „Dry Your Eyes“, „Mike (desert island duvet)“ mit Fred Again und Dermot Kennedy und „Troubled Waters“. Zum Schluss haben wir uns dann noch eine besondere Überraschung überlegt, für diesen verdammten Mike Skinner, der nach all der Zeit immernoch Welle macht.

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