Miriam trifft Nikan: Über die Anfänge in Düsseldorf und „bittersüss“ (Doku)
Werbung: Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Havana Club entstanden
Selten gibt es den Punkt, an dem Artists beschließen: „Okay jetzt will ich Rapper sein!“ So ist es auch bei Nikan: „Ich fand halt die Musik immer brutal interessant. Das fing mit Musikvideos an. Als ich dann auch in der Oberstufe war, fand ich DJs interessant, Produktionen an sich interessant, Konzerte richtig aufregend.“
Sein Interesse für Musik und insbesondere Rap weckt den Tatendrang in Nikan, der ihn irgendwann an den Punkt bringt, selbst aufzulegen und später auch eigene Beats zu bauen. Doch was sind Beats wert, wenn sie keiner hört? Im Interview erklärt Nikan: „Und irgendwann kam halt der Punkt wo man schon für zwei Jahre lang Beats gemacht hat und dachte: ‚Wieso probierst du es nicht?‘“
Dass seine Musik am Ende sogar bis zum Produzenten Stickle durchdringt, der ihn wenig später auch signt, ist für Nikan bis heute immer noch unvorstellbar. „Wir waren halt noch nicht an dem Punkt, wo wir davon ausgegangen sind, dass so Größen wie Stickle und so schon auf uns aufmerksam geworden sind. Also ich war aber sehr happy, als das danach wirklich legit war. Aber auch da war ich dann sehr realistisch und dachte mir so: ‚Okay krass, du hast jetzt die Möglichkeit. Bleib kühl. Bleib konzertiert. Check das ab und gib jetzt noch mehr Gas als die letzten sechs Jahre zuvor!‘“ In der Zusammenarbeit mit Stickle profitiert Nikan vor allem von den Erfahrungen des Produzenten.
Endlich gibt es Nikan auf Albumlänge
Nach zwei EPs und unzähligen Singles, veröffentlichte Nikan letzte Woche dann endlich sein Debütalbum „bittersüss“, auf dem er die Vielfalt seines Sounds erneut unter Beweis stellt – nur diesmal eben auf Albumlänge. Das wirkt bei ihm jedoch längst nicht, wie der Versuch so vielen Leuten wie möglich zu gefallen, sondern ist viel mehr das Ergebnis seiner eigenen Hörgewohnheiten. Die reichen von Drift Phonk zu Memphis Sound über Lofi-House, Drill und Jersey-Club.
Und auch thematisch lässt Nikan sich nicht in eine Ecke drängen: Er schreibt über das, was er fühlt. So wirken seine Songs immer wie Momentaufnahmen, die so nachvollziehbar sind, dass man sich selbst in ihnen sieht. Im Interview mit Miriam erklärt Nikan, dass er genau mit diesem Wunsch auch an „bittersüß“ herangegangen sei: „Mir war es halt sehr wichtig in erste Linien gefühlt für jede Alltagssituation einen Tune zu haben, damit das die Leute wirklich begleiten kann, das ganze Jahr über. Und visuell haben wir uns auch schon nochmal ein Stück weiterentwickelt. Da konnten wir auch endlich mal ein paar Träume verwirklichen – wie z.B. dass wir ein Video in Paris haben.“
Über DIFFUS Untergrund
Willkommen in Deutschraps Untergrund. In unserer Doku-Reihe widmen wir uns den spannendsten neuen Rapper:innen. Moderatorin Miriam Davoudvandi besucht sie in ihrer Heimat.
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