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Mit Souly im Münsterland: Miriam besucht den Rap-Sänger in seiner Heimat (Doku)

Posted in: UNTERGRUND
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Vor ein paar Jahren lädt Souly seine ersten Songs im Internet hoch, damals noch auf Soundcloud. Mit diesem Schritt beginnt eine Reise ins Herz der deutschen Rapszene, eine Reise, deren erstes Kapitel bald mit dem Debütalbum „Ich wünschte, es würde mich kümmern“ zur Vollendung kommt. Debüt klingt nach Newcomer, dabei macht Souly schon lange Musik. In unserer neuen Untergrund-Doku zeigt er Moderatorin Miriam Davoudvandi ein Musik-Geschäft in Ibbenbüren, im tiefsten Münsterland.

Souly wächst in der Nähe auf und wird hier regelmäßig von seinem Vater abgesetzt, um sich zwischen den zahlreichen glänzenden E-Gitarren, Interfaces und sonstigem Equipment die Zeit zu vertreiben. Kein Wunder also, dass er schon als Teenager zur Musik findet und im Keller des Jugendzentrums eine erste Band gründet. „Wir haben immer Bandprobe gemacht, wenn alle Fußball spielen waren und Schützenfest und so gemacht haben“, erzählt Souly schmunzelnd im Interview.

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„Rappen war die einfachste Möglichkeit, zuhause Mucke zu machen“

Trotzdem setzt er nie alles auf seine große Leidenschaft Musik, sondern stellt mit seinem Psychologie-Studium in Osnabrück auch ein zweites Standbein sicher. In dieser Zeit fängt Souly auch an selbst zu rappen, vor allem wegen der niedrigen Einstiegs-Schwelle und dem DIY-Faktor: „Ich hab’ eh immer Hip-Hop gehört und Rappen war einfach die einfachste Möglichkeit, selber zuhause Mucke zu machen. Mikrofon, Laptop, Beats runterladen und dann drauf gerappt. Deshalb hab’ ich eigentlich überhaupt angefangen mit Rap“. Damals ist Souly noch voll auf der Boom-Bap-Schiene, heute fährt er mehrgleisig oder ist vielleicht sogar völlig entgleist, im positiven Sinn.

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Kreativ entgleist

Die Songs seiner beiden bisher umfangreichsten Projekte „Engel fliegen“ und „Teufel fallen“ wandern zwischen Trap, R&B und Pop. Wer hier reinhört, versteht schnell, warum Souly in Interviews darauf pocht, nicht nur als Rapper, sondern auch als Sänger wahrgenommen zu werden. Dieser Anspruch eint ihn vielleicht mit Vorbildern und Inspirationsquellen wie A$AP Rocky und Lil Yachty: „Am Ende feier’ ich eigentlich immer die Künstler, die nicht mit irgendwelchen Strömungen mitschwimmen“. Seine Künstler-Mentalität und ausgeprägte Arbeitsmoral, auf die ihn Miriam im Interview anspricht, führen langsam aber sicher zu ersten Erfolgen und machen Souly gerade zu einem der spannendsten Gesichter in der jüngeren Rap-Szene. Besonders freue er sich gerade auf die Tour, die bald ansteht, den Rest des Jahres lässt er auf sich zukommen. Ganz zum Schluss steht im Interview allerdings nicht der Blick in die Zukunft, sondern die vielleicht beste Udo Lindenberg-Imitation der Welt – Souly ist eben ein Mann von vielen Talenten.

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