Paulinko im Interview: „Die Leute begreifen es nicht durch die Blume“
Das Duo Paulinko steht für modernen Elektro-Pop-Sound mit feministischer Message. Kennengelernt haben sich die beiden Musikerinnen während sie zusammen bei einer anderen Band in Mönchen-Gladbach spielten. Nachdem Sängerin Anna die Band verlässt und ihr eigenes Projekt Paulinko startet, fragt sie Lisa ob sie als Schlagzeugerin mit auf Tour kommen will. Mittlerweile ist Lisa ein fester Bestandteil des Projekts und Paulinko sind als Duo unterwegs.
Jetzt haben die beiden ihre zweite EP „Auf die Fresse Pop Vol. 1“ veröffentlicht, auf der sie schonungslos mit dem Patriarchat abrechnen. In ihrer Sprache sind sie dabei unverblümt direkt, „typisch Ruhrpott“, wie Lisa sagt, auch wenn das nicht allen so passt: „’Auf die Fresse Pop‘ macht das aus, was meine Mutter mir immer sagt, was wir nicht mehr machen sollen: bisschen netter die Texte, müssen ja nicht ganz so hart klingen“. Für Paulinko ist dieser direkte, ungeschönte Weg ihre Art um ihren Hörer:innen etwas mit auf den Weg zu geben.
Auf der EP zeigen sich die beiden aber auch verletzlich. Gerade ihr Song „Skandal im Patriarchat“ sticht mit seiner ruhigen NNDW-Melodie hervor. Der Song ist für eine Kampagne entstanden, um auf die fehlende staatliche Finanzierung von Frauenhäusern aufmerksam zu machen:„Normalerweise kommen Songideen von uns, deshalb war es hier vom ganzen Songwriting her anders. Ich kann mir vorstellen, dass das auch der Grund dafür ist, dass sich der Song musikalisch abhebt.“ Mit ihrer EP im Gepäck sind Paulinko gewappnet für den kommenden Festivalsommer und bereit, ihre Fans mit einem neuen Liveset zu überraschen.

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