WikiTweaks mit Johannes Oerding: War sein erster Konzertbesuch wirklich bei Bon Jovi?
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Bei der Vorbereitung für diese Folge mussten wir uns ein wenig mehr ausdenken als sonst. Denn Johannes Oerding hat eine sehr aufgeräumte, knappe Wikipedia-Biografie. Das passt zu seinem Bild in der Öffentlichkeit, das er trotz des immensen Erfolgs, sehr gut im Griff hat. Johannes ist niemand, der in der Klatschpresse passieren will, er verrät nur ausgewählte Dinge über sein Leben abseits der Bühnen und ist trotzdem erstaunlich sympathisch und nahbar. Das sieht man dann zum Beispiel, wenn Johannes – wie in den letzten zwei Staffeln – als Gastgeber bei „Sing mein Song – Das Tauschkonzert“ fungiert. Wer danach zum Beispiel Artists wie Lotte oder Kelvin Jones interviewte, hörte nur Gutes über ihn.
Wir mussten also ein wenig mehr dazudichten oder raten, als sonst. Denn bei WikiTweaks machen wir ja genau das, was der Titel verspricht: Wir schauen uns den Wikipedia-Eintrag eines Künstlers oder einer Künstlerin an, übernehmen einige Fakten, „tweaken“ den Eintrag hier und da mit Dingen, die wir erfunden haben, und machen dann den Live-Check. Dabei lagen wir diesmal bei vielen Dingen erstaunlich richtig – zum Beispiel auch bei der Vermutung, dass sein „Plan A“ aufgeht und wieder auf der 1 der Albumcharts landet.
„Mick Hucknall von Simply Red hat mich kaum beachtet“
Wir lernen zum Beispiel, dass er hin und wieder zum Haldern Pop-Festival ging, weil er dort in der Nähe aufgewachsen ist. Das erste Konzert war aber: Bon Jovi. Wir klären außerdem, ob Johannes Props von Simply Red bekam, als Johannes Support-Act war, ergänzen ein paar Milestones, reden über seinen nicht vorhandenen Beef mit Bosse und fragen ob er mit den Scorpions „Wind of Change“ pfeifen durfte. Außerdem malen wir uns aus, wie eine Party bei „Sing mein Song“ mit ihm so abgehen dürfte – und liegen damit erstaunlich richtig. „Ich bin immer über die Stränge geschlagen. Einer muss den Job ja machen. Als Gastgeber bist du der erste, der kommt und der letzte, der geht.“
„Plan A“, weil es für ihn nie einen Plan B gab
Wir dachten uns übrigens auch im Vorfeld aus, dass sein Album „Plan A“ gleich auf Platz 1 der Albumcharts landen wird. Eine Information, die sein Team während des Drehs erreichte. „Plan A“ ist übrigens für ihn Statement und Erkenntnis zugleich, wie Oerding im Vorfeld verriet. Er wurde nämlich einmal gefragt, was sein Plan B gewesen wäre, hätte das mit der Musik nicht so gut geklappt. Auf „Plan A“ lasse er außerdem „noch mehr die Hosen runter“. Der Blickwinkel habe sich geändert. Hat Oerding mit Goldsingles wie „Alles brennt“, „Kreise“ oder „An guten Tagen“, den Nerv ganzer Pop-Jahre getroffen haben, hat er sich auf diesem Album mit Freunden, Familie, Beziehung und sich selbst auseinandergesetzt. „Meine Songs waren immer persönlich, aber diesmal habe ich mich gefragt, was uns menschlich und emotional macht. Es hat vielleicht mit der Zeit zu tun, in der wir seit zweieinhalb Jahren leben oder vielleicht liegt es am Älterwerden – jedenfalls habe ich mich mehr als sonst mit dem befasst, was direkt um mich herum passiert.“
Duett mit Zeynep Avci
Wir finden darauf vor allem sein Duett mit Zeynep Avci, das „Stärker“ heißt, sehr gelungen. Sie war 2021 eine der eindrucksvollsten Kandidatinnen bei „The Voice of Germany“. Zweifache Mutter, deutsch-türkische Gastarbeiter:innen-Tochter und mit einer Stimme und einem Drive gesegnet, der viele überzeugte. Vor allem brachte sie die türkische Musik und Popkultur in die Sendung – was in diesem Maße längst überfällig war, denn die türkischen Gastarbeitergenerationen der 70er und 80er haben dieses Land und unsere Kultur entschieden geprägt. Das unterstreicht auch Johannes Oerding in seinem Statement zum Song: „Mit den Jahren bilanziert man mehr, hört auch bei Freunden anders hin. Zeynep hat mich bei ‚The Voice‘ mit ihrer Stimme und menschlich total begeistert. Ich glaube, es gibt nicht viele deutsch-türkische Duette – dabei ist das Zusammenleben unserer Kulturen doch längst eine Realität. Deswegen ist es total stimmig, dass Zeynep hier auch Deutsch singt und ich Türkisch.“
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