Von Löwenzahn bis Kim Possible: Die zehn besten Kinderserienintros von früher
„Alles ist, alles ist, relativ normal“ – Songs wie diese erwecken Erinnerungen, die in uns ein Gefühl der Kindheit auslösen. Ob abends vorm ins Bett gehen oder nachmittags nach der Schule: So ziemlich jeder durfte sich früher über ein paar Minuten Fernsehzeit freuen. Das, was uns allen dabei wahrscheinlich für immer in Erinnerung bleiben wird, sind die kurzen Vorspannlieder zu unseren damals liebsten Serien. Deshalb haben wir in unseren Erinnerungen gekramt und für euch eine Liste der zehn besten Kinderserienintros zusammengestellt.
Löwenzahn
Mit einem groovigen Gitarrenzupfmuster und einer fröhlichen Klaviermelodie starten wir in unser erstes Kinderserienintro. Die Anfangsmusik der Sendung „Löwenzahn“ macht geradezu neugierig auf das nächste spannende Abenteuer mit Peter Lustig in seinem Bauwagen. Dieser nimmt die Kinder nämlich regelmäßig mit auf Entdeckungstour und erklärt ihnen dabei einiges über das Leben und die Welt. Ob Müllentsorgung oder das Wasserwerk: Bei Löwenzahn werden komplexe Themen verständlich und spannend verpackt, sodass die Kinder schon früh ein breites Wissen darüber haben, wie Dinge aus ihrem Umfeld funktionieren. Später macht Peter Lustig in seinem Bauwagen Platz für den jüngeren Fritz Fuchs, der die Abenteuer dann weiterführt.
Fun Fact: Bevor es die Serie „Löwenzahn“ gab, wurde bereits eine Vorgängersendung namens „Pusteblume“ ausgestrahlt, in der Peter Lustig in einem Haus in Bayern wohnte. Nach einem Streit des ZDFs mit der zuständigen Produktionsfirma wurde die Serie jedoch nach 20 Folgen abgesetzt. Weil man das Format der Sendung jedoch nicht einfach aufgeben wollte, benannte man „Pusteblume“ in „Löwenzahn“ um und ließ Peter Lustig in einen Bauwagen ziehen.
Schloss Einstein:
„Alles ist realtiv normal“„Denn Einstein hatte nur ne vier in Mathe und war später mal total genial“- Das Intro von „Schloss Einstein“ macht beim Hören auch heute noch so richtig gute Laune. Was mit einem Eulengeheulen beginnt, entwickelt sich schnell zu einem richtigen Song, der sogar Rap-Parts über die nervige Schule und die heißgeliebte Freizeit enthält. Mit Lines wie „Ich check die Lage wie der Käpt‘n der Titanic / Alles wird gut, also mach dir keine Sorgen / Denn wir sind die Kids von morgen“ verkörpert das Intro der Serie irgendwie eine Leichtigkeit, die einem den ganzen Druck, alles immer perfekt zu machen, einfach nimmt und zeigt, dass jeder mal Probleme hat. Genau das wird inhaltlich auch in den einzelnen Folgen der Serie aufgegriffen. Schloss Einstein ist eine Schule mit einem Internat, welches von den verschiedensten Charakteren unterschiedlichen Alters besucht wir. Da ist natürlich klar, dass jeder mit seinen ganz eigenen Probleme des Erwachsen-Werdens zu tun hat. Doch niemand ist allein: Die Internatsbewohner können sich aufeinander verlassen und finden immer eine Lösung, sodass am Ende alles wieder gut wird.
Irgendwie ist es doch beruhigend, dass die wirklich guten Serien auch für die folgenden Generationen immer weitergeführt werden. So ist das auch mit Schloss Einstein: Die Serie befindet sich bereits bei der 24. Staffel! Ob die heutigen Folgen immer noch genauso gut sind wie früher, können wir leider nicht beurteilen.
Die Gummibärenbande
Märchenhaft und abenteuerlich: So lässt sich das Intro der „Gummibärenbande“ wohl am ehesten beschreiben. Mit Blasinstrumenten und einer Erzählsingstimme wird im Anfangssong kurz angeschnitten, worum es in der Kinderserie überhaupt geht. „Lasst euch verzaubern von ihrem Geheimnis / Der Saft bringt die Kraft / Das Abenteuer lacht / Gemeinsam könnt ihr doch noch so viel Erleben“. In der US-Amerikanischen Disney-Zeichentrickserie geht es um 5 mutige Gummibären, die in einer mittelalterlichen Märchenwelt leben und sich Tag für Tag mit neuen Abenteuern auseinandersetzen. Das Geheimnis der Gummibärenbande ist ein Zaubertrank, der die kleinen Wesen zu lebendigen Hüpfe-Flummis verwandelt, wodurch die Gummibären schnell vor ihren Feinden davon hüpfen können. Die große Message hinter den einzelnen Folgen ist, dass man alles schaffen kann, wenn man nur zusammenhält.
Hannah Montana: „The Best of Both Worlds“
Ob ganz entspannt in “Malibu“, nackt schwingend auf einer Abrissbirne in „Wrecking ball“ oder als Teenie-Star mit „Party in the USA“ – Egal in welcher Lebensphase sich Miley Cyrus befindet, sie überrascht uns immer wieder mit ihrer einzigartigen Stimme und ihrer Vielseitigkeit. Ihr großes Talent wurde dabei schon sehr früh entdeckt. Bereits im Alter von zarten elf Jahren übernahm Miley die Hauptrolle in der Kinderserie „Hannah Montana“, die so ziemlich jedem bekannt sein sollte. Darin spielt sie ein Mädchen, dass ein geheimes Doppelleben führt. Während sie tagsüber als ganz normale Schülerin kaum auffällt, setzt sie sich abends eine Perücke auf und füllt als Popstar große Hallen. Im Intro des Songs überzeugt Miley schon damals mit ihrer kraftvollen Stimme. In „the Best of Both Worlds“ singt sie von den Gegensätzen ihrer beiden Leben: “You get the limo out front / Hottest styles, every shoe, every color / When you’re famous it can be kinda fun / It’s really you but no one ever discovers / In some ways you’re just like all your friends / But on stage you’re a star”. Mit dem Anfangslied der Serie beglückte Miley damals nicht nur hunderte Teenies, sondern lieferte bereits als Kind gesanglich das ab, woran so einige erwachsene Musiker*innen nicht herankommen.
Die Pfefferkörner
„Räuber und Gangster / Gauner und Verbrecher / Wir sind da wo keiner sucht / Wir schlagen die Ganoven in die Flucht“, heißt es im Intro der Kinderkrimiserie „Die Pfefferkörner“. Mit Sprechgesang in der Strophe und einer einprägsamen Melodie im Refrain, gibt der Introsong der Serie nicht nur erste Hinweise darauf, worum es in der Sendung überhaupt geht, sondern bleibt auch zusätzlich noch tagelang im Ohr. „Die Pfefferkörner“ ist eine Krimiserie, vergleichbar mit Sendungen wie dem „Tatort“ oder „Notruf Hafenkante“ in Kinderversion. In der Serie ermittelt eine Gruppe von Kindern ganz still und heimlich in verschiedensten Kriminalfällen. Da sich ihr Hauptquartier in einem Hamburger Gewürz- und Kaffeelager befindet, nennen sich die kleinen Detektive „Die Pfefferkörner“. Gemeinsam stoßen sie auf spannende Geheimnisse, wobei es hin und wieder auch ziemlich spannend werden kann.
Das Intro der Pfefferkörner findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=WnSf2gf55_E  
Kim Possible
Ebenfalls spannend geht es weiter mit dem nächsten Intro der Serie „Kim Possible“ – eine der wenigen Kinderserien, die in Deutschland ausgestrahlt wurde und keinen deutschen, sondern einen englischen Songtext hat. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum die wenigsten der früheren Zuschauer den Text des Intros heute noch auswendig können. „Doesn’t matter if it’s day or night / Everything’s gonna be alright / Whenever you need me baby / Call me, beep me if ya / wanna reach me” – Ohne die Erwähnung des Namens der Hauptfigur “Kim Possible” könnte dieses grandiose Intro glatt im Radio laufen. Die Mischung aus dem Powersong und den Piepton-Elementen von Kim Possibles „Kimunicator“ (Ihr spezielles Handy) spiegeln die Spannung und die Action der Kinderserie wider. Darin führt Kim Possible, ähnlich wie Hannah Montana, ein Doppelleben. Jedoch ist Kim Possible nachts nicht als Popstar, sondern als Geheimagentin unterwegs und bekommt über den Tag verteilt immer wieder Nachrichten auf ihr Handy, wo Schurken gerade die Welt bedrohen. Gemeinsam mit ihrem tollpatschigen, aber liebenswürdigen Freund „Ron Stoppable“ (man achte auf die Wortspielereien der Nachnamen) durchkreuzt sie die fiesen Pläne der verschiedenen Bösewichte und rettet damit unbemerkt immer wieder das Leben vieler Menschen.
Die Sendung mit der Maus
Ein Serienintro, dass einfach direkt gute Laune macht, ist das Intro von der Sendung mit der Maus. Die glückliche Flötenmelodien lädt zum Mitpfeifen ein und erinnert an die friedlichen Stunden der Kindheit, auf dem Sofa, gemeinsam mit den Lach und Sachgeschichte der Maus. Die Sendung mit der Maus zählt zu den erfolgreichsten Kinderserien im deutschen Fernsehen und wird dieses Jahr schon ganze 50 Jahre alt. In einer Mischung aus Trickfilmelementen und kurzen Sachfilmen wird kleinen Kindern die Welt erklärt. Wer jetzt jedoch denkt, die Kinder lernen lediglich banale Alltagsabläufe, der hat sich geirrt. Bei Themen wie „Rohstoffe sichern – Urban Mining“ können auch so einige Erwachsene die Ohren spitzen, denn egal ob jung oder alt: Man lernt nie aus.
Pippi Langstrumpf
„Ich mach mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt“ – Pippi Langstrumpf macht sich nichts aus Regeln und noch weniger aus der Meinung anderer. Genau deshalb mögen wir sie alle so gerne. Im Intro der Kinderserie singt Pippi Langstrumpf von ihrer ganz eigenen Mathematik „zwei mal drei macht vier“ und ihrem Leben in der Villa Kunterbunt. Dort lebt sie gemeinsam mit ihrem Pferd, namens „kleiner Onkel“ und dem Affen „Herr Nielson“. Ihr Vater ist auf Seefahrt und so sorgt sie jeden Tag für sich selbst. Doch die bärenstarke Pippi stört das nicht. Sie lebt ihr Leben ganz nach ihren eigenen Vorstellungen und verzaubert damit auch die gut erzogenen Nachbarskinder „Tommy“ und „Annika“, mit denen sie regelmäßig Abenteuer erlebt. Ihre selbst bestimmende, aber trotzdem freundliche Art, beeindruckt nicht nur die fiktionalen Figuren in der Serie, sondern auch viele Menschen im echten Leben. So ließen sich K.I.Z zum Beispiel von Pippis Introsong inspirieren und griffen einige Textfragmente in ihrem Song „Ein Affe und ein Pferd“ auf: „Ich war in der Schule und habe nichts gelernt / doch heute habe ich ei‘n Affen und ein Pferd“
Bibi und Tina
Für jedes Pferdemädchen war die Kinderserie „Bibi und Tina“ wohl kaum wegzudenken. Die Sendung ist ein Ableger der Bibi Blocksberg Hörspiele und umfasst heute nicht nur eine Vielzahl an einzelnen Episode der Trickfilmserie, sondern wurde in den letzten Jahren zu vier Kinofilmen und einer neuen Amazon Serie verfilmt. In der Serie macht Bibi Blocksberg Reiterferien auf dem Martinshof, wobei sie mit ihrer besten Freundin Tina und den Pferden „Amadeus“ und „Sabrina“ viele verschiedene Abenteuer erlebt. Das Intro der Kinderserie kündigt die beiden bereits im Vorspann an: „Hufe klappern, Pferde traben / Springen übern Wassergraben / Über Stock und über Stein / Wer kann das wohl sein? /Das sind Bibi und Tina /Auf Amadeus und Sabrina“. Das Wiehern der Pferde und der galoppartige Beat des Songs erwecken ein behütetes Reiterferienfeeling.
Etwas schnelle und poppiger geht es übrigens im Titelsong der Kinofilme zu: Dort wurde das alte Serienintro aufgegriffen und ein bisschen spannender gemacht, sodass „Bibi und Tina“ heute auch auf der einen oder anderen Partyplaylist neben anderen älteren Songs zu finden ist.
Die Vorstadtkrokodile: „Du hast das Zeug zum Superhelden“
Der letzte Song ist nicht direkt ein Kinderserienintro, hat sich jedoch seinen Platz in dieser Liste eindeutig verdient: Der Soundtrack des 2011 verfilmten Kinderfilm „Vorstadtkrokodile“ erweckt nicht nur späte Kindheits-/Jugenderinnerungen, sondern überzeugt gleichzeitig mit einer ermutigenden Message. Mit Zeilen wie „Hab keine Angst, denn ich bin hier / Ich glaub an dich / Du hast das Zeug zum Superhelden“, bildet der Song den starken Zusammenhalt einer guten Freundschaft ab und erklärt, dass man vieles im Leben erreichen kann, wenn man nur an sich glaubt und Menschen hinter sich stehen hat, die einen unterstützen. Gesungen von Kinderstimmen und ummantelt mit einem rockigen Sound macht der Titelsong des Films direkt gute Laune. In „Vorstadtkrokodile“ geht es um eine gleichnamige Bande die gemeinsam viele Dinge erleben. So klären die Kinder im ersten Teil der Filmreihe mehrere zusammenhängende Diebstähle in ihrer Stadt auf und merken dabei immer wieder, wie wichtig Zusammenhalt in einer Freundschaft ist. Dabei ist der Film auch noch im Erwachsenenalter schön anzusehen. Fazit: Große Seh- und Hör-Empfehlung!
 
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