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What’s Poppin? Alle Jahre wieder: Das neue Album von DJ Khaled

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DJ Khaled – God Did (Album)

Auf Twitter fand kürzlich ein Post großen Zuspruch, in dem ein User DJ Khaled-Alben als die „Fast & Furious“-Reihe der Rap-Welt betitelte. Die Aussage brachte mich zum Schmunzeln und dem Tweet einen weitere Like ein, aber wie viel ist da eigentlich dran? Denn tatsächlich hat die Musik des Sneaker-Sammlers, Unternehmers, Meme-Genies und natürlich „Father of Asad“ nicht von der Hand zu weisende Parallelen zu großen Blockbuster-Reihen wie den Marvel-Filmen oder eben „Fast & Furious“.

Obwohl beides hochwertig produziert ist und mit seinem Aufgebot aus Top-Tier-Schauspieler:innen bzw. Feature-Gästen mit Sicherheit ein Vermögen kostet, ist es letztendlich Fließband-Ware. Gefühlt jedes Jahr gibt es einen neuen Ableger der genannten Film-Franchises und wenn einer angekündigt wird, ist es selbst für hartgesottene Fans keine große Überraschung.

Trotzdem sind die Dinger zahlenmäßig jedes Mal aufs Neue ein großer kommerzieller Erfolg und auch Khaled hat am Ende eben doch immer wieder seine Radio-Hits wie „Popstar“, „I’m The One“ oder „Wild Thoughts“. Gerade die Kollabos mit dem Champagnepapi Drake sind zuverlässige Erfolgs-Garanten und auch auf der frisch erschienenen Platte „God Did“ zeichnet sich „Staying Alive“ als der Favorit ab. Ob der Bee Gees-Hit diese Pop-Trap-Hommage wirklich nötig hatte, sei mal dahin gestellt. Dazu kommt ja, dass Khaled die Songs ja nicht selbst produziert, sondern nur kuratiert und kreativ überschaut. Vielleicht muss man Alben wie „God Did“ also einfach als das nehmen, was sie sind: Ein Who’s Who der Rap-Szene und ein Abbild des aktuellen Zeitgeists, alle Jahre wieder.

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JID – The Forever Story (Album)

2016 nahm Rap-Mogul J. Cole einen jungen Künstler bei seinem damals genauso jungen Label Dreamville unter Vertrag: JID. Der Newcomer aus Atlanta hatte schon zuvor mit einigen Mixtapes von sich Reden gemacht und bewies kurz darauf mit seinem Studio-Debüt „The Never Story“, dass  J. Cole nicht nur ein begnadeter Rapper, sondern ein genau so guter A&R ist. „The Never Story“ wurde vielfach für das nostalgische Soundbild und JIDs komplexe Flows gelobt, die ihm schnell Vergleiche mit Kendrick Lamar einbrachte. Dieses Album stellt bis heute einen entscheidenden Baustein der Dreamville-Diskographie dar und sollte der Beginn einer beachtlichen Karriere sein, die JID bis an die Spitze des Rap-Games befördert hat.

Nun, ganz fünf Jahre später, veröffentlicht der Rapper so etwas wie den geistigen Nachfolger des Projekts: „The Forever Story“. Mit dabei sind einige der üblichen Verdächtigen aus dem Dreamville-Umfeld, namentlich Baby Tate, Earthgang, Kenny Mason oder Ari Lennox, aber auch Trap-Kollegen wie Lil Durk und 21 Savage oder OGs wie Lil Wayne und Yasiin Bey aka Mos Def. Dieses Feature-Line-Up führt zu einem interessanten Mix zwischen Soul-inspirierten Stücken und aggressiveren Nummern, die JID als talentierten Sprachjongleur in Szene setzen.

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Jean Dawson – Three Heads*

In einer Rap-Kolumne über Jean Dawson zu schreiben, fühlt sich irgendwie falsch an. Zu divers und facettenreich ist die Musik des Senkrechtstarters aus Mexico, um unter einen Genre-Schirm zu passen. Seine Feature-Gäste rangieren von Mac Demarco bis A$AP Rocky und genauso landen auch die Songs seines Debüts „Pixel Bath“ zwischen Indie, Alternative Rock, Hip-Hop und Noise-Pop. Mich hat er damals mit der Single „Power Freaks“ gekriegt, die mich mit ihrem harten Clash zwischen jugendlichem Punk und Blonde-RnB förmlich umgehauen hat.

Nun gibt es mit „Three Heads*“ eine neue Single, die Jean Dawsons Gratwanderung zwischen den Sound-Welten fortsetzt. Denkt euch zurück an die Hochzeiten von Red Hot Chilli Peppers, wären sie damals noch schärfer Richtung Math-Rock abgebogen. So in etwas klingt das Instrumental von „Three Heads*“, das ständig von Chaos zu Ruhe umschlägt und von Jean Dawson entsprechend abwechslungsreich besungen und berappt wird. Pop-Punk ist gerade in aller Munde und das hier ist der Stoff für die Kids, denen MGK & Konsorten nicht komplex genug sind.

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Megan Thee Stallion – Traumazine

Megan Thee Stallion ist in Form von „WAP“ mit Cardi B gleichzeitig an einem der populärsten wie auch kontroversesten Songs der Welt beteiligt. An die Streamingzahlen im zehnstelligen Bereich ist die Rapper aus Houston seitdem zwar nicht mehr herangekommen, trotzdem hat sie auch in jüngster Vergangenheit einige respektable Hits abgeliefert wie zuletzt „Sweetest Pie“ mit Dua Lipa. Umso überraschender also, dass sie auf ihrem kürzlich erschienen Album „Traumazine“ die Radio-Tauglichkeit hinten anstellt und mit dem harten Scheiß in die Platte startet.

„NDA“ ist ein Plädoyer für mehr Realness, gehüllt in finsteren Sound aus dem nahen Memphis. Von dort holt sich Megan auch mit Key Glock ihren Feature-Gast für den nächsten Song an Bord und auch Pooh Shiesty steuert später einen Part bei. Klar, da ist mit „Her“ auch eine Nummer für die Clubs dabei, aber abseits davon präsentiert sich Megan Thee Stallion auf „Traumazine“ vor allem als Rapperin und hebt sich den großen Hit mit Dua Lipa für den letzten Platz auf der Tracklist auf. 

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Lil Pump – I’m Back

„I’m Back“, kündigt Lil Pump selbstbewusst mit seiner neuen Single an. So ganz weg war das Enfant Terrible der 2010er Rap-Jahre ja nie, aber spätestens seit seinem kuriosen Ohrwurm „I Love It“ mit Kanye West im Jahr 2019 ging es – nun ja, bergab mit Lil Pump. Die Welt hatte, so schien es, genug vom stupiden „Gucci Gang“-Flow, auf den längst das ganze Rap-Game aufgesprungen war und Lil Pump schafft es, ähnlich wie sein Homie Smokepurpp, nicht so recht sich neu zu erfinden. Mit „I’m Back“ tut er das auch nicht.

Lil Pump wartet hier mit den altbekannten Flow-Mustern und Reichtums-Bekundungen auf und auch der Entzug scheint zumindest lyrisch vorerst in weiter Ferne zu bleiben. Inhaltlich ist hier wirklich nichts passiert, trotzdem entlockt einem die Pump’sche Ignoranz hin und wieder einen Schmunzler und erinnert beinahe an den absurden Rap von Zack Fox: „Bitches on my dick cause I look like Paris Hilton / I’m worth a lot of millions but I while shoot a civillian“. Bis der Rapper aus Florida sich musikalisch weiter bewegt wird wohl auch das öffentliche Rampenlicht auf sich warten lassen, aber manchmal ist so ein Popularitäts-Absturz auch die beste Lehre für ein umso stärkeres Comeback – siehe die jüngsten Entwicklungen bei Chance The Rapper.

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Roc Marciano & The Alchemist – The Elephant Man’s Bones (Album)

Es ist ein ungeschriebenes Gesetz: Was The Alchemist berührt, wird zu Gold. Damit ist hier keine mittelalterliche Scharlatanie gemeint, sondern die Beat-Kunst von Daniel Alan Maman. Er hat nicht nur in den 90er Jahren gemeinsam mit Künstlern wie Mobb Deep Boom Bap zu dem geformt, was er heute ist, sondern auch in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, dass die Qualitäten der Old School auch im Hier und Jetzt glänzen können. Das weiß Eminem, der The Alchemist als seinen DJ auserkoren hat, das weiß Freddie Gibbs, der mit dem gemeinsamen Album „Alfredo“ eine Grammy-Nominierung eingeheimst hat und das wissen auch die anderen zahlreichen Kollaborateure von Al, angefangen bei Griselda bis hin zu Earl Sweatshirt.

Teil dieser umfangreichen Liste ist immer wieder auch Roc Marciano, der mit seiner Musik seit den frühen 2000ern die Flagge für Long Island, New York hochhält. Nun treffen Roc Marciano und The Alchemist ein weiteres Mal aufeinander, diesmal in Form des Kollabo-Albums „The Elephant Man’s Bones“. Wer die beiden kennt, weiß genau, was hier serviert ist: Simple, aber effektive Beats, die sich im eigenen Kopf in die Ewigkeit loopen und dichte Flows, die Marcianos Gedankenströme mit dem Takt verweben.

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Titelstory: SSIO

Außerdem im Heft: Interviews mit badmómzjay, t-low, Magda, Paula Engels, fcukers, Betterov uvm. Außerdem große Reportagen über Kneipenkultur, Queer Rage und Essays!