What’s Poppin‘? Future vs. Valentinstag & die New York-Hymne von Fivio Foreign
Fivio Foreign, Kanye West & Alicia Keys – City of Gods
Nachdem mein Insta-Feed der letzten Tage gefühlt nur aus den Visagen von Ye, Kid Cudi und Pete Davidson bestand, erspare ich euch an dieser Stelle jeglichen Gossip aus der leidigen Fehde der Kardashian-Wests. Ganz kommen wir um Ye in dieser Woche allerdings nicht herum, denn er taucht neben Alicia Keys auf der neuen Single von Fivio Foreign auf: „City Of Gods“. Mit diesem Song zeigt der Drill-Rapper aus Brooklyn überraschende Ambitionen, eine Hymne für seine Heimatstadt New York zu liefern.
Die richtigen Feature-Gäste dafür hat er auf jeden Fall im Gepäck. Schließlich ist Alicia Keys ihrerzeit mit Jay-Z und „Empire State Of Mind“ schonmal eine solche Hymne gelungen. Eine Zusammenarbeit mit Ye gab es auch schon, dieser hatte sich nämlich Fivio für „Off The Grid“ auf „Donda“ geholt und den aufstrebenden Rapper so ins Rampenlicht gestellt. Auch im Fall von „City Of Gods“ harmonieren die beiden zwischen triumphalen Synth-Melodien und aufgekratzten 808s prächtig und liefern einiges an zitier-fähigen Zeilen, die im Kopf bleiben. So eröffnet Fivio Foreign seinen Part selbstbewusst mit „Welcome to the City of gods / Pop was the King of New York, now I’m the ni*** in charge“ und verneigt sich so vor seinem verstorbenen Freund Pop Smoke.
M Huncho feat. Headie One – Warzone
Von den Straßenschluchten von New York geht es in die Schützengräben der britischen Rap-Szene. Hier erwarten uns M Huncho und Headie One, die für ihre neue Single „Warzone“ aufeinandertreffen und sich dabei filmreif an der Kriegsfront inszenieren. „Warzone“ stellt dabei schon die vierte Kollaboration der beiden UK Drill-Schwergewichte dar und erinnert uns einmal mehr daran, wie verdammt gut ein ganzes Album in dieser Kombination funktionieren könnte. Headie One berappt den melancholischen Piano-Beat mit präzisen Flows, während M Huncho gewohnt melodiös daher kommt und immer wieder mit gesungenen Passagen für Abwechslung sorgt. Gerne mehr von Team Head Huncho!
Bree Runway – Pressure
Die britische Hip-Hop-Szene hat in den vergangenen Monaten immer wieder bewiesen, dass sich zeitgenössischer Rap und Afrobeat-Einflüsse bestens vertragen. In der vergangenen Woche haben ja schon Koffee und Jae5 mit „Pull Up“ vorgelegt haben. Nun versucht sich auch die Londonerin Bree Runway in diesem Sound. Über ihren neuen Song „Pressure“ sagt die Rapperin und Sängerin selbst: „Er versprüht Afrika mit dem Rhythmus der Drums, mit der Haltung, der Selbstsicherheit, der Mode. Ich habe diesen Song in Gedanken an Clubnächte gemacht. Du weißt schon, wenn man bevor man loszieht so richtig gut aussieht und hofft, dass man in einen Ex oder einen Hater stolpert? Yeah, das ist die Mood.“ Ganz gemäß dieser Ansage fällt „Pressure“ ausgesprochen tanzbar aus und lädt ein, zum hypnotischen Flöten-Sound und Brees selbstbewusster Stimme die Hüften zu schwingen.
Future – Worst Day
Was fällt euch denn eigentlich ein, heute einen schönen, romantischen Tag mit euren Partner:innen zu haben? Habt ihr euch denn zumindest für eine Sekunde zusammen gerissen und mal an Future gedacht? Der hat heute nämlich seinen absoluten „Worst Day“. Denn der 14. Februar, auch bekannt als Valentinstag, ist einfach kein leichter Tag, wenn einem die gesamte Frauenwelt zu Füßen liegt. Als der Good Guy, der er ist, muss Future natürlich all seine Liebschaften mit teuren Geschenken verwöhnen. Eine ernst zu nehmende Problematik, von der er im Video zu „Worst Day“ seinem Therapeuten erzählt. Wer es übrigens schafft, dieses maximale absurde Szenario auszublenden, bekommt auf musikalischer Seite eine ziemlich solide Nummer vom Trap-OG aus Atlanta zu hören.
Kali feat. Yung Bleu – UonU
Wo wir nun sowieso schon bei Romantik und Heartbreak angekommen sind, sollten wir auch einen Blick auf „UonU“, die neue Single von Kali, werfen. Die Rapperin aus Georgia taucht auf ihrem neuen Song in laszive R&B-Gefilde ein und holt sich dafür passende Unterstützung von Yung Bleu. Begleitet von einem klagenden orientalischen Sample rappen und singen die beiden von einer toxischen Beziehung, in der beide Seiten ein doppeltes Spiel spielen. Trotz der unschönen Thematik ist „UonU“ ein rundes Ding. Zwischen Kali und Yung Bleu stimmt die Chemie und der verführerische Beat tut sein übriges.
Duke Deuce feat. Rico Nasty – Falling Off
Crunk ain’t dead! Der Musikstil aus Memphis hat in den vergangenen Monaten zunehmend wieder mehr Aufmerksamkeit erfahren und das nicht zuletzt wegen Duke Deuce. Der Rapper aus Tennessee konnte sich in kürzester Zeit mit seinen einmaligen Dance-Moves einen Namen machen, der ihn sogar bereits mit Crunk-Legenden wie Lil Jon und Juicy J zusammen brachte.
Nun veröffentlicht Duke Deuce seine neueste Single und sichert sich dafür Unterstützung von einer absoluten Garantin für spannende Gast-Beiträge: Rico Nasty. In ihrem Portfolio stehen bereits Kollaborationen mit Kenny Beats, Boys Noize und Doja Cat, jetzt hüpft sie für einen wilden Part auf „Falling Off“, die neue Single von Duke Deuce. Begleitet von einem rohen E-Gitarren-Beat lassen die beiden ihre Triplet-Flows auf die Hörer:innenschaft los und beschwören verschwitzt Moshpits vor unserem inneren Auge herauf.
Yeat – Still Countin
Yeat gilt seit einigen Monaten als einer der heißesten aufstrebenden Artists im Rap-Game. Nun bekommt der Newcomer einen weiteren Ritterschlag. „Still Countin“, die neueste Single des Rappers aus Portland, erscheint als Musikvideo beim Media-Giganten Lyrical Lemonade. Die Besonderheit dabei: Alle Szenen sind von Cole Bennett auf einem iPhone gefilmt. Diese rohe DIY-Ästhetik passt sehr gut zum wilden, überdrehten Rage Rap-Entwurf, den Yeat so populär gemacht hat. „Still Countin“ kommt mit den üblichen Stilmitteln, mit denen Yeats Musik typischerweise aufwartet: Dumpfe Glocken, fette Synth-Loops und chaotische Autotune-Flows, die dazu einladen, die nächste Bank zu stürmen.
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