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10 Deutschrap-Alben, die 2019 zehn Jahre alt werden

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2009 war ein bedeutendes Jahr für Hip-Hop: In dem Jahr verschob Casper die Platte, die später einmal „XOXO“ wurde, Aggro Berlin schloss für immer seine Pforten, (Rap)-Deutschland versuchte immer noch zu verstehen, was Peter Fox ein Jahr zuvor mit „Stadtaffe“ geschaffen hatte und hatte ebenso Schwierigkeiten zu erfassen, was es von „Jung, Brutal, Gutaussehend“ halten soll. Doch auch andere Veröffentlichungen von 2009 sollten noch große Wellen im aufstrebenden Deutschrap schlagen: Hier sind 10 Releases, die dieses Jahr zehnjähriges Jubiläum feiern.

Tua – Grau

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„Grau“ könnte das bahnbrechendste Album des größten Bahnbrechers Deutschlands sein. Was Tua auf den (offiziell) 15 Anspielstation für ein Universum geschaffen hat, hatte schon damals nichts mit Zeitgeist oder Trend zu tun, seine gesamte Herangehensweise an Wort, Produktion und Arrangement sucht bis heute vergeblich seines Gleichen. Am 22. März 2019 erscheint übrigens sein zweites Solo-Album „Tua“.

Selfmade Records – Chronik II

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„Chronik II“ war für jeden der damaligen Rapper von Selfmade (Casper, Favorite, Kollegah & Shiml), sowie für den zukünftigen Erfolg des Labels selbst mehr als essentiell. Der Sampler war vollgepackt mit – im Nachhinein betrachtet – Rap-Geschichte in Songform: Da wäre zum Beispiel „Mittelfinger Hoch“, der den Weg zu MTV und dem Mainstream ebnete, oder „Westdeutschlands Kings“, welcher als Startschuss für den Selfmade vs. Aggro Beef gilt und gleichzeitig die erste Zusammenarbeit von Kollegah und Farid Bang markiert, oder aber auch „Rock’n’Roll“, der erste gemeinsame Song von Marteria und Casper.

K.I.Z – Sexismus gegen Rechts

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„Sexismus gegen Rechts“ war damals die konsequente Weiterführung von „Hahnenkampf“ und erweist sich in der Retrospektive als notwendiges My (Mü, das lustige Wort für bisschen oder wenig) in Richtung klarer Polit-Kritik und Position. Nichtsdestotrotz findet sich der typische, von herrlichem Zynismus und Sarkasmus (Güteklasse K.I.Z) geprägtem Humor in jeder Zeile wieder und schafft dabei brutalste Bilder, die einem bei gesellschaftskritischer Betrachtung einen eiskalten Schauer bereitet.

Bushido & Fler – CCN2

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Das zweite Kollabo-Album von Frank White und Sonny Black „Carlo Cokxxx Nutten 2“ sollte insbesondere für Fler eine entscheidende Phase seiner Karriere einläuten. Nachdem er sich nach seinem letzten Album „Fler“ endgültig von Aggro Berlin getrennt und sich kurz darauf mit seinem langjährigen Freund Bushido versönht hat, erschien CCN2 mit Songs wie „Zwei Turntables und ein Mic“ oder „Zu Gangsta“ wie die Läuterung nach seiner turbulenten Zeit bei seinem alten Label. Die Zukunft sollte natürlich zeigen, dass weitere Brüche mit Bushido und anderen genauso folgen sollten, wie sein eigenes Label Maskulin.

Die Orsons – Die Herrlichkeit, in Ewigkeit, Orsons

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„Wir geben Hip-Hop einen Zungenkuss mit Mundgeruch“ heißt es in „Ode an die Fans“, dem Outro von „Die Herrlichkeit, in Ewigkeit, Orsons“ und diese Zeile ist symptomatisch für das gesamte Album und für die Orsons generell. Sämtliche Rap-Leitbilder, die 2009 omnipräsent waren, werden auf 50 Minuten scheinbaren Reim-Quatsch hemmungslos und ignorant hochgenommen. Die dabei entstehenden Kritikpunkte, könnten teilweise heute auch noch angebracht werden.

Sido – Aggro Berlin

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„Aggro Berlin“ markiert eine riesige Wende in der Karriere von Sido, denn es ist das erste Album, welches nicht über sein altes Label erschienen ist. Schon im Intro hat Sido seine Maske, Symbol für den pöbelnden Straßenjungen sinnbildlich weggesperrt und sich von seinem alten Image emanzipiert. Der sowieso schon unglaubliche Erfolg hat sich durch diese Entwicklung regelrecht vervielfältigt und Sido zu seiner heutigen Position als ewige Rap-Ikone verholfen.

Prinz Pi – Teenage Mutant Horror Show 2

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Deutschrap hatte sich gerade erst vom „Gib Dem Affen Zucker“-Elekro-Rap-Gewitter „Neopunk“ erholt, da setzte Prinz Pi mit „Teenage Mutant Horror Show 2“ das fort, was er im Jahr 2005 (noch unter dem Namen Prinz Porno) begann. Was es auf dem Album zu hören gab, war und ist alles andere als leichte Kost: Zu ungeschönter Gesellschaftskritik mischen sich immer wieder persönliche Geschichten und vor allem Beziehungselend.

RAF Camora – Nächster Stopp Zukunft

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Wer Raf Camora seinen gigantischen Erfolg mit „Palmen aus Plastik“ mit Plagiat-Vorwürfen nichtig machen will, der solle sich erstmal das Debütalbum „Nächster Stopp Zukunft“ zu Gemüte führen. Schon im Intro „3 Mal“ sind Einflüsse von Dancehall zu hören, die sich im Laufe seiner Karriere immer mehr konkretisieren und in einer nie da gewesenen Rekord-Erfolgsserie münden würden. Ebenfalls wurde schon damals mit „Ich und mein Kroko“ die Liebe zu einer gewissen Marke bekennend gefeiert, ein weiterer Beweis für den sturen Glauben an das eigene Stilbewusstsein.

Echte Musik – Kapitel Eins: Zeit für was Echtes

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Echte Musik, das von Jonesmann gegründete Frankfurter Label, hat 2009 den Sampler „Kapitel eins: Zeit für was Echtes“ veröffentlicht und zum ersten Mal niemand geringeren als Haftbefehl auf die deutsche Rapszene losgelassen. Dieser hat mit „Hungrig und Stur“ gezeigt, worauf man sich die nächsten Jahre gefasst machen sollte und nebenbei einen Deutschrap-Klassiker geliefert. Ebenfalls auf dem Sampler zu finden sind u.a. Jonesmann, Manuellsen, Twin und Olli Banjo, die alle heute aktiv sind.

Massiv – Der Ghettotraum in Handarbeit

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„Der Ghettotraum in Handarbeit“ war das erste Release nach Massivs Zeit bei Sony und damit eine der ersten Veröffentlichungen von Rappern, die von Major-Labels fallen gelassen wurden und trotzdem weiter gemacht haben. Nachdem er zuvor auf „Meine Zeit“ scheinbar besonnenere Texte über das Milieu geschrieben hat, hat er sich auf „DGIH“ auf das Wesentliche seines harten Rapstils besonnen und konzentriert. Heutzutage veröffentlicht er Musik weil er Bock hat (siehe seine jüngste EP) und reguliert als Latif in „4 Blocks“ die Geschäfte der Familie Hamady.

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