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10 Momente aus den Super Bowl Halftime Shows, die man nie vergisst

Posted in: Features

Queen Beyoncé teilt ihre Bühne, Shakira und Jennifer Lopez ebenso, Bruce Springsteen slidet in eine Kamera, Prince lässt Purple Rain und Tränen regnen, Maroon 5 ziehen moralisch und oberkörpertechnisch blank und Michael Jackson reibt sich an einem Kinderchor. Die Halbzeit-Show des Super Bowl schreibt alle Jahre wieder Pop-Geschichte. Mal im Guten, mal im Schlechten. Wir blicken auf 10 Szenen.

1. Beyoncé stiehlt Coldplay die Show und bringt „Black Lives Matter“ auf die Bühne

Queen Bey zeigte schon beim Superbowl 2013, dass sie wirklich die allerallergrößten Bühnen bespielen kann. Bei ihrem Auftritt im Superdome in New Orleans als Headlinerin brannten einige Sicherungen des Stadions durch, was dazu führte, dass es wenig später einen halbstündigen Stromausfall gab, der das komplette Spiel lahmlegte. Der ikonischste Moment des Abends war sicher jener, als die Queen zeigte, dass sie diese Bühne auch teilen mag – und zwar mit Kelly Rowland und Michelle Williams für eine kurze Destiny’s Child-Reunion. Noch denkwürdiger war jedoch ihr Gastspiel im Jahr 2016, als Coldplay Headliner waren, aber schon frühzeitig merkten, dass eine britische, weiße Indieband nur wenige Monate nach den ersten, großen „Black Lives Matter“-Protesten in Amerika diese Bühne nicht alleine bespielen sollten. Also luden sie Bruno Mars und Beyoncé ein. Und vor allem letztere riss halb Amerika vor Begeisterung oder vor Wut von den Sesseln: Sie spielte nämlich ihren bis dato politischsten Song, den sie nur wenige Tage mit einen Video veröffentlichte, das Popgeschichte schrieb: „Formation“. Darin haut Queen Bey zu ultrapolitischen Bildern, stolze, wütende Lines wie diese raus: „My daddy Alabama, Momma Louisiana / You mix that negro with that Creole make a Texas bama / I like my baby heir with baby hair and afros / I like my negro nose with Jackson Five nostrils / Earned all this money but they never take the country out me / I got a hot sauce in my bag, swag.“ Vor dem riesigen, gerade im Stadion sicherlich überwiegend konservativem Super Bowl Publikum, war das nicht weniger als ein Frontalangriff, der all den Fahnenschwenker:innen den Patriotismus nicht alleine überlassen wollte und stolz die Black Power auf das Spielfeld brachte – und dabei gleichzeitg klar machte, dass ohne all die Schwarzen Spieler die NFL auch ziemlich am Arsch wäre.

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2. Maroon 5 ziehen optisch und moralisch blank

Beim Super Bowl liegen die High- und Lowlights oft nur wenige Jahre auseinander. Dass die wohl langweiligste Stadion-Scheiß-Band des Planeten Maroon 5 einen Scheiß-Gig hinlegt, dürfte wohl nur die erstaunlich zahlreichen Fans der Band wundern, aber auch für deren Verhältnisse war der Gig sicherlich eher uninspiriert. Langweilige Pyro, eine theatralisch die Instrumente schrubbende Band, ein knödelig singender Adam Levine, der dann auch noch blankzog und seinen tätowierten, durchtrainierten, aber irgendwie an Grillgut erinnernden Oberkörper präsentierte – all das löste eher Fremdschämen aus und sorgte für vernichtende Kritiken am Tag drauf. Zwar schauten Big Boi und Travis Scott für jeweils einen Song vorbei, aber auch die konnten das Elend nicht mehr retten. Außerdem blieb ein ekliger Beigeschmack, denn 2019 war immerhin ein Jahr, in dem der Konflikt innerhalb der NFL um Colin Kaepernick immer noch schwelte und viele schwarze Spieler innerhalb der NFL aufbegehrten. Aus diesen Gründen hatten diverse Acts Anfragen der NFL abgesagt, die Show zu bestreiten, Maroon 5 waren aber natürlich zu haben.

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3. Hin und Weg bei Shakira und Jennifer Lopez

Die Show von Jennifer Lopez und Shakira beim Super Bowl 2020 verlief wie zu erwarten super smooth. Die beiden Queens wissen einfach, ein großes Publikum zu entertainen. Trotz aufwendigen Tanz-Einlagen geraten sie beim Singen nicht Außer-Atem. Nachdem J. Lo’s Tochter samt Kinder-Chor performte (Min. 11:40), kommen die beiden in gold und silber-farbenen Outfits zusammen und zeigen noch einmal so richtig, was sie drauf haben. Diese Mischung aus den Mega-Hits „Let’s get Loud“ und „Waka Waka“ lässt sich eigentlich nicht mehr toppen. Außerdem ist es für eine uramerikanische Veranstaltung wie den Super Bowl alles andere als selbstverständlich, dass hier eine Amerikanerin puerto-ricanischer Herkunft und eine Kolumbianerin die Bühne bespielen.

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4. Zwei linken Flossen für Katy Perry

Katy Perry startete 2016 ihre Show fast bewegungslos. Majestätisch wurde sie auf dem Rücken eines überdimensionalen goldenen Löwen auf die Bühne getragen. Auf diesem performte sie sicher den Song „Eye of the Tiger“. Katy Perry behielt ihre Sicherheit im Verlaufe der Show bei, allerdings kann man das nicht von allen Anwesenden auf der Bühne behaupten. Der im Nachhinein viral gegangene left Shark war beim Song „Teenage Dream“ mit seinen Dance-Moves eindeutig immer etwas zu spät dran (Min 5.46). Das fiel vor allem im Vergleich zum sehr Choreo-sicheren right Shark auf. Left Shark und Katy Perry können sich aber versöhnen und das zeigen sie zusammen auf einem Konzert in Amsterdam. Außerdem nutzte Perry den lustigen Bühnenfail recht clever und verkaufte auf ihrer späteren Welttournee nicht nur ein „Left Shark“-Shirt sondern auch einen Ganzkörper-Hai-Anzug.

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5. Handfeste Pyro-Technik, Roboter-Moves und Armsocke bei Britney Spears, Aerosmith, ‚N Sync, Mary J. Blige

Was für eine Kombi! Britney Spears, Aerosmith, ‚N Sync, Mary J. Blige und Nelly eroberteten 2001 die Halftime-Show. Dabei gab es so einige fragwürdige Momente: ‘N Sync starteten mit „Bye Bye Bye“, das im wahrsten Sinne des Wortes explosionsartig endete. Aerosmith übernahmen, doch bevor es zum Show-Off zwischen den beiden Frontsängern kam, ließ es Justin Timberlake noch einmal so richtig krachen samt Hands-On Pyro-Technik und Roboter Dance-Moves (Min. 3.30). Britney Spears fällt vor allem mit ihrem Outfit auf: wer hat schon nicht den linken Armsocken Trend mitgemacht? (Min 6.48) Nelly und Mary J. Blige waren beide nur sehr kurz zu sehen, für Mary wird sich das aber dieses Jahr hoffentlich ändern! Und noch ein Fakt am Rande: Die 2001 Halftime-Show war die erste und vorletzte von MTV präsentierte nach der Janet Jackson Geschichte.

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6. Michael Jackson singt „We are The World“ mit einem Kinderchor

Es gibt nur wenige Künstler, die es einem so schwer machen, wie Michael Jackson. Wenn man heute sieht, wie er 1993 – in der Blüte seiner Solokarriere – die Massen zum Ausrasten bringt, weiß man wieder, warum dieser Mann noch immer Millionen Menschen fasziniert. Aber man weiß natürlich heute von seinen dunklen Seiten und gerade mit diesem Wissen, ist es fast unangenehm zu hören, wie er folgenden Satz sagt: „No one should have to suffer, especially our children“. Und dann singt er „Heal The World“, während von allen vier Seiten der offenen Bühne Kinder aus allen Teilen der Welt auf die Bühne strömen und mit ihm durch den Song schunkeln. Die Show galt lange Jahre als einer der Höhepunkte der Super Bowl-Geschichte, heute ist es fast schmerzhaft, sich das alles noch einmal anzuschauen.

https://www.youtube.com/watch?v=nBkNQZ-6QHg

7. Justin Timberlake löst das „Nipplegate“ aus – auf Kosten von Janet Jacksons Karriere

Als Justin Timberlake 2004 nochmal beim Super-Bowl auftreten konnte, diesmal ohne Band und dafür mit Janet Jackson, veränderte ein kurzer Moment Janets Karriere schlagartig. Gemeint ist der Moment, in dem Justin Timberlake aus Versehen während der Tanz-Performance Janets Brust entblößte. Dass das in einem bis heute sehr konservativ geprägten Amerika ein Riesen-Skandal war, war erwartbar. Unfair beziehungsweise sexistisch war allerdings, dass vor allem Janets Karriere massiv unter diesem Vorfall zu leiden hatte, während man(n) Justin Timberlake dafür insgeheim feierte. Janet Jacksons Musik wurde hingegen aus Radio- und Fernsehsendern verbannt und ihr Auftritt bei der bevorstehenden Grammy-Verleiung wurde ihr abgesagt. Das Ereignis wurde im Internet eines der meistgesuchtesten in den Jahren 2004 und auch noch 2005. Dass die Freizügigkeit von Frauen weiterhin in der Musik-Szene ein Riesenthema ist, zeigen zum Beispiel die Debatten um Cardi B und ihren Song „WAP“ feat. Megan Thee, aber auch um Künstlerinnen wie Shirin David. Vom damaligen Super-Bowl gibt es nur kurze Ausschnitte auf Youtube zu finden, deshalb an dieser Stelle ein aktuelles Lied von Janet Jackson:

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8. Prince spielt „Purple Rain“ und wer da nicht weint, fühlt auch sonst nix mehr

Der Himmel war grau am Tag des 41. Super-Bowls. Auch wenn es bisher noch nie während einer Show geregnet hatte, sollte es diesmal anders laufen – denn es goss aus allen Eimern. Bei Prince auf der Bühne wirkte das allerdings wie bestellt. Es war einfach nur episch wie er und die Tänzerinnen trotz schlechter Sicht und rutschigem Boden ohne Probleme ablieferten. Prince selbst spielte auch live auf vier verschiedenen Gitarren. Als dann das Stadion in violette Töne getaucht wurde und der Pop-Sänger „Purple Rain“ anstimte, ist das bis heute Gänsehaut pur.

https://www.youtube.com/watch?v=7NN3gsSf-Ys

9. Bruce Springsteen slidet über die Bühne – und bremst erst am Kameramann

The one and only Bruce Springsteen hatte 2009 die Ehre, auf der Super Bowl Bühne zu stehen. Besonders lustig war der Moment, als Bruce ausversehen auf Knien in die Kamera slidet (Min 3.42). Die Kamera wackelte kurz aber mit strahlendem Gesicht konnte Bruce schnell wieder aufstehen. Die Show ging weiter und die Rockstar-Legende ist voll in seinem Element. Bruce Springsteen machte auch letztes Jahr in Bezug auf den Super Bowl Schlagzeilen, diesmal leider eher negative. Denn der Rockstar hatte einen Super Bowl-Werbefilm für Jeep gedreht, der jedoch nachdem Bruce alkoholisiert hinter dem Steuer erwischt worden ist, nicht mehr gezeigt wurde. Und das obwohl es das erste Mal überhaupt war, dass der 72-jährige Sänger einer kommerziellen Werbe-Kampagne zusagte. Oh Weia!

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10. Eine Halbzeit-Show wie ein schlechter LSD-Rausch – aus dem Hause Disney

Im Jahr 1991, beim 25. Jubiläum des Super Bowl durfte die „Walt Disney World“ das Halbzeitspektakel ausrichten. Man entschied sich für eine „All Kids Show“, was allerdings ein wenig gemogelt war. So singt zum Beispiel eine verkleidete Minnie Maus, die verdächtig nach einer älteren Sängerin klingt, die hier auf Kind macht. Die quietschige, wuselige Show sieht bis heute eher aus, als wäre jemand auf LSD über einem Lustigen Taschenbuch eingepennt und hätte entsprechend wild geträumt. Irgendwann singt dann ein kleiner Junge über die „real heroes in the Middle East“, während man Bilder von Soldat:innen sieht, die gerade im zweiten Weltkrieg kämpften. Auch für eine Schalte zu George und Barbara Bush war man sich nicht zu schade. Das „Grand Finale“ passierte dann vor einer Art Schloss, aus dem sich die bekanntesten Disney-Figuren und hunderte Kinder rauswurmten, bevor dann die Boygroup New Kids On The Block auftrat.

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