5 Gründe, wieso ein Harry Styles-Konzert auch im Oberrang abgeht
Kurzfristig an Tickets zu kommen, gestaltete sich beim eigentlich ausverkauften Konzert als nicht ganz so einfach. Vereinzelt gab es aber noch wenige Plätze. Vor allem auf den oberen Rängen der Arena. Wieso ein Harry Styles-Konzert aber auch im Oberrang abgeht, lässt sich easy erklären:
1. Alles im Blick!
Umso höher und weiter weg von der Bühne, desto mehr Gesamtblick auf den Konzertraum. Beim Harry Styles-Konzert hat sich das doppelt gelohnt! Das Bühnensetting bestand ausschließlich aus einem zweistufigen, bunten Podest, das in leichter U-Form zum Publikum stand. Vom Oberrang konnte man genau die ausgecheckte Band auf dem Podest beobachten: unter anderem die begnadete Schlagzeugerin Sarah Jones, die leicht erhöht in der Mitte des Podests platziert wurde. Hinter dem Podest hing mit deutlichem Abstand über der Stage ein bühnenbreiter Bildschirm, der Visuals und die Acts zeigte.

Durch das simple Bühnensetting war die Sicht auf den Bereich hinter der Bühne frei. Vor allem wenn man im Oberrang seitlich saß. Man sah also Harry schon vor Beginn der Show hinter die Bühne schlüpfen und konnte laut Zeichen in die Arena geben. Schon geil, wenn man das gesamte Bühnenspektakel genau auschecken kann. Auch die gesamte Performance mit seinen Signature-Tänzen und Walks von Harry auf der Bühne und auf dem andockenden Steg, der zu einem Drittel in die Arena ragte. Manchmal kann das im Innenraum völlig zu kurz kommen. So konnte man auch genau beobachten, was und wie viel von den Fans auf die Bühne geworfen wurde. Da waren von Blumen, Länder- und Prideflaggen oder einer pinken aufblasbaren Gitarre alles dabei. Bei einem Harry Styles-Konzert bleibt niemand auf den Stühlen sitzen, auch wenn der Innenraum der Arena fragwürdigerweise größtenteils bestuhlt war. Gefeiert wurde dann auch mit einer Polonaise quer durch den Innenraum, die dann aber von der Security aufgelöst werden musste. Diese Dynamik und die anschließende Auflösungsprozedere war schon ein Entertainment für sich. Ein Outing eines Mädchens aus der ersten Reihe gegenüber ihrer Mama im Zuschauerraum, das von Harry Styles persönlich „moderiert“ wurde, konnte auch genau mitverfolgt werden. Aber auch der Oberrang wurde mehrmals von Harrys Handküssen überschüttet.
2. Bunter Sternenhimmel!
Klar ist, dass der Oberrang schon vor dem Konzert mit La-Ola-Wellen und lauten Gesängen die Stimmung eingeheizt hat. Aber Harry Styles-Fans wären keine Harry Styles-Fans, wenn sie nicht für bunte Elemente während des Konzerts sorgen würden. So wurden vor dem Konzert verschiedenfarbige Postits verteilt, die man sich vor seine Handylampe kleben konnte. Während man vom Innenraum nach oben in einen bunten Sternenhimmel blicken konnte, waren die Konzertbesucher:innen in den oberen Rängen die Sterne. Ein wenig cheesy, aber man war irgendwie Teil der Performance und sorgte auch noch für einen netten Überraschungseffekt. Während der Innenraum auch leuchtete, bildeten die oberen Ränge durch ihre Kurve auch noch eine Art bunten Regenbogen.
3. Du und deine Crew!
Auf dem Oberrang fand man sich schnell zusammen. Kleine Blocks können das Konzerterlebnis sogar ganz intim wirken lassen. Zeit für Selfies mit buntem Kostüm, ohne angeschubst zu werden. Du und deine Crew und Harry Styles spielt nur für euch. Und falls man alleine kam oder die Nachbarn noch nicht kannte, hatte Harry Styles sowieso schon zu Beginn der Show die passende Speech am Start: „Look to your right. Say: „I love you“. Look to your left. Do the same. Now close your eyes and tell yourself: „I love you““. Irgendwie ein wenig cringe, aber für den Gruppenvibe ein guter Einstieg. Während du da oben stehst und „Ich sehe was, was du nicht siehst“ spielst oder du deiner Begleitung Fanplakate von weiter weg vorliest und dich darüber amüsierst, amüsierst du dich auch über das unglaublich schräge, aber textsichere Mitgegröle deiner Blockcrew. Man hörte trotz lautem Arenavibe, und der ist bei Harry Styles schon Extraklasse, den eigenen Block sehr gut.
4. Sicherer Platz!
Ein sicherer Platz auch in Notfällen? Oberrang it is! Ist der Lieblingsohrring oder die Kette gerissen, im Oberrang findet man das Schmuckstück auch ohne Probleme während des Konzerts wieder. Nichts wird zertrampelt. Auch wenn es zu heiß wurde, wie gestern bei 38 Grad in Berlin, konnte man für eine Verschnaufpause oder ein Kühlgetränk kurz den Rang verlassen und nach draußen gehen. Dabei musste man keine Sorgen haben, dass man lange Wege hat und im worst case „Medicine“ verpasst (ein Song, den Harry Styles nie veröffentlicht hat, aber live extrem beliebt ist. In Berlin sind alle ausgerastet, als er ihn gespielt hat). Im Oberrang ging es so familiär unter den Harry-Fans zu, dass man auch nach Extraglitzer oder einer Powerbank hätte fragen können. Und selbst wenn du nur dabei bist, weil deine Begleitung dich mitgeschleppt hat: auf dem Oberrang bist du sicher!

5. Watermelon Sugar
Jeder Song versprühte eine ganz eigene Lichtdynamik im Raum, die eigentlich nur in den Oberrängen in seiner Ganzheit wirken konnte. Zum Beispiel wurde bei „Watermelon Sugar“ der Zuschauerraum grün-rosa angestrahlt – am dichtesten kamen die sich rotierenden Lichter im Innenraum zusammen. Und wenn wir es in Harrys Worten begründen müssten: der Oberrang war wie sein Song „Watermelon Sugar“: so high. Es war wunderbar und warm da oben. Man konnte statt Erdbeeren entspannt Popcorn oder Eis naschen und den gesamten Raum an einem schönen Sommerabend ein- und ausatmen. Auch wenn man den Bauch, den Innenraum, genauso liebt, ohne den Oberrang könnte es nicht gehen – um das mal laut zu denken. Man muss es einfach mal schmecken dieses: Watermelon Sugar HIGH.
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