Album der Woche: Bad Bunny – DeBÍ TiRAR MáS FOToS
Zu Beginn des Kalenderjahres malen die Mühlen der Musikindustrie langsam. Die meisten Artists brauchen erstmal ihre Zeit, um aus dem Winterschlaf zu erwachen – und diesen Umstand macht sich Bad Bunny zunutze. Schon am vergangenen Freitag hat der Superstar aus Puerto Rico sein neuestes Album veröffentlicht und nimmt sich, wenn man nach dem Titel geht, für 2025 vor: „Ich sollte mehr Fotos machen“ („DeBÍ TiRAR MáS FOToS“). Kein Wunder, denn sein Leben scheint in einer solchen Geschwindigkeit und Farbenpracht an ihm vorbeizurauschen, dass man schon mal versucht ist, auf einen Bildbeweis zurückgreifen, um die letzte Nacht zu rekonstruieren.
Bad Bunny singt und rappt von all den Frauen, die ihn wollen, dem Rausch, dem man sich gemeinsam hingibt, von wilden Parties in New York, Miami und natürlich seiner Gegend in Puerto Rico. Denn nachdem der Vorgänger „Nadie Sabe Lo Que Va a Pasar Mañana“ vor allem auf Trap-Sound aus den USA setzte, ist „DeBÍ TiRAR MáS FOToS“ ein durchweg tanzbares Album. Die schillernden, abwechslungsreichen Instrumentals klingen nach Dembow, karribischem Jíbara, Salsa und vor allem Reggaeton.
Die verschiedenen Rhythmen seiner Heimat verwebt Bad Bunny nahtlos zu einem bunten Teppich, auf dem er mit Stolz und Inbrunst performt. Das funktioniert auch für alle Nicht-Spanisch-Sprechenden trotz der Sprachbarriere und beweist wieder einmal: Bad Bunny ist immernoch König seiner Disziplin.

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