Album der Woche: Jennie – Ruby
Blackpink-Ultras und Freunde der glitzernden Popwelt könnten dieser Tage kaum glücklicher sein. Erst vor gut einer Woche (28. Februar 2025) veröffentlichte Blackpink-Mitglied Lisa ihr Solo-Debütalbum „Alter Ego“ – nun folgt ihr Bandkollegin Jennie ebenfalls mit der allerersten Solo-Platte. Der Titel „Ruby“ geht dabei auf Jennies englischen Namen Jennie Ruby Jane zurück, den sie während ihrer Kindheit in Neuseeland annahm. Den Namen nutze die Sängerin unter anderem auch zum ersten Mal bei ihrem Schauspieldebüt 2023 bei der HBO Serie „The Idol“. Inzwischen hat sie sich außerdem die Markenrechte an dem Namen Jennie Ruby Jane gesichert.
Jennies Geschichte als Solo-Künstlerin
Und genau so persönlich wie der Name ihres Solodebüts ist, wird es auch auf den insgesamt 15 Songs der Platte. Denn zum ersten Mal steht Jennie als Hauptperson, ohne ihre Bandkolleginnen im Rampenlicht. Sie erklärt: „Dieses Album bedeutet mir extrem viel, da es meine Geschichte als Solokünstlerin erzählt. Ich präsentiere meine eigene Vision mit meiner eigenen Stimme.“ Weiter sagt Jennie: „Inspiriert von Shakespeares Stück „Wie es Euch gefällt“ geht es um die Themen Geburt, Liebe, Glaube und einen Scheitelpunkt im Leben. Der sich öffnende Theatervorhang symbolisiert den Anfang eines neuen Kapitels in meiner Musikkarriere. Die Arbeiten an diesem Album waren ein wichtiger Wachstumsprozess als Künstlerin, bei dem ich meine wahre Stimme gefunden habe.“ Und diese Stimme ist extrem wandelbar!
An all die Pop-Divas unserer Zeit
Unter dem Deckmantel Popmusik findet „Ruby“ zwar ganz allgemein sein musikalisches zuhause, doch immer wieder bricht Jennie, die das Album auch co-produzierte, in ihren Songs (mit Bravour) in benachbarte Genres aus! Mit „with the IE (way up)“ macht die 29-Jährige einen Ausflug zum old schooligen Hip-Hop der Nullerjahre und sampelt – wie könnte es anders sein – J.Los „Jenny from the Block“. Eine weitere Pop-Diva unserer Zeit wäre aber sicher auch auf „ExtraL“ ziemlich stolz. Jennies gemeinsames Feature mit Rapperin Doechii kommt nämlich mit einer ähnlichen Power um die Ecke, mit der auch schon Beyoncés „Run the World (Girls)“ 2011 einen Meilenstein setzte.
Ebenfalls ein großes Hightlight auf „Ruby“: Der Fokustrack des Albums, „like Jennie“. Baile Funk Rhythmen und drückenden Bässe schieben den Track in ganz andere Sphären, als wir sie mit den bisherigen Singleveröffentlichungen von dem K-Pop-Star gewohnt waren. Jennie channelt in „like Jennie“ ihre innere Nicki Minaj und rappt sich die Seele aus dem Leib. Gepaart mit einer Prise Brat-Summer wird daraus der eigentliche Rohdiamant auf „Ruby“.
Ein hochkarätiges Gäste-Line-up
Wer nach so viel Feuer erstmal eine Verschnaufpause braucht, dem seien die smoothen Klänge von „Damn Right“ und „Love Hangover“ ans Herz gelegt. Für die sachten R&B-Nummern gabs dabei swohl Unterstützung von Childish Gambino und Kali Uchis („Damn Right“ ) als auch von Dominic Fike („Love Hangover“). Dua Lipa („Handlebars“) und FKJ („Intro: JANE with FKJ“) komplettieren außerdem das hochkarätige Gäste-Line-up auf „Ruby“.
Insgesamt in „Ruby“ damit ein Debütalbum, dass Jennies Status als internationalen (K-)Pop-Star mehr als würdig wird – ja, ihn sogar weiter untermauert. Auf „Ruby“ zeigt sich die Musikerin mutig, wandelbar und experimentierfreudig. Ein weiterer großer Schritt auf ihrem, sicherlich noch längst nicht endendem Karriereweg.

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