DIFFUS

Album der Woche: Loyle Carner – hopefully !

Posted in: Album der Woche
Tagged: Loyle Carner

Krisen, Kriege, Konflikte. Scrollt man sich heute durch seine For-You-Page, sucht man wirklich gute Nachrichten oft vergeblich. Vergangenen Freitag schenkte uns Loyle Carner jedoch ein Kontrastprogramm. Sein viertes Studioalbum „hopefully !“ bringt vor allem eines: Zuversicht.

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Loyle Carner: Von Daddy Issues zu Vaterpflichten

Vorgänger „hugo“ – benannt nach dem Auto von Loyles Vater – ließ vor allem noch inneren Frust freien Lauf. Anstelle der Daddy Issues treten auf „hopefully !“ nun Vaterpflichten für Sohn und Tochter. Die Doppelsingle „all I need/in my mind“ legte den Grundstein für den neuen Sound. So mischten sich in Loyle Carners sonst so soulsampligen Boom-Bap auch verträumte Gitarrenriffs – und seine Singstimme. Nach eigenen Angaben haben wir diese übrigens Brian Chatten von Fontaines D.C. zu verdanken. Der hatte nämlich keine Zeit die Passagen einzusingen. So musste sich Loyle mit seinen eigenen Demos begnügen. Not macht also erfinderisch!

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Es folgte die Single „lyin“ samt einzigem Musikvideo, für das Ben Coyle-Larner – so Loyle Carners bürgerlicher Name – auch selbst Regie führte. Das Video zeugt von einer berührenden Coming-of-Age-Geschichte. Es beginnt im Kinderzimmer aus dem man sich in die große weite Welt träumt und endet im Kinderzimmer, in dem man dem eigenen Nachwuchs ihre Träume ermöglichen möchte. Dazwischen liegt der Drahtseilakt aus Erwachsenwerden und Kindbewahren.

„hopefully !“: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Auch soundlich hat Carner das Album selbst produziert, mit Unterstützung von Zach Nahome (Olivia Dean, PinkPantheress), Aviram Barath (Jai Paul, Lola Young) und FloFilz (K.A.A.N, Rejjie Snow). Im Klangbild schmiegen sich Rhodes-Pianos an flauschige Breakbeats und dezente Synths an fuzzige Gitarren. 

Auf drei der ingesamt elf Tracks wird auch kollaboriert. So runden der Titeltrack „hopefully“ mit Dub-Poet Benjamin Zephaniah, das slow-jamige „purpose“ mit Navy Blue und „don’t fix it“ mit Genrebreaker Nick Hakim die Platte ab. Im Chicken Shop Date mit Amelia Dimoldenberg verriet Carner sogar, dass es ein „Loyle Carner Type Beat“ von YouTube aufs Album geschafft hat, nachdem sein Kochschüler Hugo – der Name zieht sich durch den Lebenslauf – ihn darauf aufmerksam machte. Um welchen Beat es sich genau handelt, wurde jedoch nicht verraten.

„hopefully !“ manifestiert ein ums andere Mal Loyle Carners Stellung als einer der wichtigsten Storyteller unserer Zeit. Anstatt Melancholie, Enttäuschung oder sogar Wut, überwiegt nun aber die Hoffnung einer besseren Zukunft, für uns und unsere Kinder. 

Cover neues DIFFUS Magazin

Das neue DIFFUS Print-Magazin

Titelstory: Mit Provinz in die Provinz

Außerdem im Heft: Interviews mit Kayla Shyx, Lisa von Blackpink, Bibiza, Ritter Lean, MCR-T, Caney 030, DJ Koze, Mustafa, Enji, Mia Morgan uvm.