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Album der Woche: Milliarden – LOTTO

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Seit 2016 machen Ben Hartmann und Johannes Aue gemeinsam als Milliarden Musik. Dabei driften die beiden Berliner von Album zu Album mit beeindruckender Stilsicherheit zwischen Punk, Rock, Indie und Kitsch, ohne je so ganz in der Pfütze auszurutschen. Diese Mischung bestimmt auch ihr neues, viertes Album „Lotto“, das sich ganz der Wandlungsfähigkeit des Lebens annimmt, das schließlich jeden Tag neu gewürfelt wird.

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Dabei geht es um Angst, Hoffnung, Psychose, Romantik, Freundschaft und viele weitere Facetten und Schattierungen der Menschlichkeit. Musikalisch beschwören Milliarden dabei Bands wie Bilderbuch und vor allem Ton Steine Scherben herauf, mit mal kratzigen, aber auch oft kuschligen Gitarren-Sounds, die sich gegen Ende der Songs gerne in kreischenden Solo-Parts aufbäumen. 

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Geholfen hat ihnen dabei Indie-Star-Produzent Tim Tautorat, der schon an Musik von Provinz, Jeremias oder auch Tocotronic mitgewirkt hat. Er lässt Milliarden ihre Kante und die ungehemmte Passion, mit der Ben Hartmann seine Liebe und sein Leiden ins Mikrofon singt. Neu ist dafür eine gewisse Raffinesse, die vor allem spürbar wird, wenn das Album langsam ausklingt. Dafür braucht die Gitarren-Ballade „Fürchte dich nicht“ fast fünf Minuten und plätschert dabei für die Hälfte dieser Spielzeit über fast schon psychedelische Bongo-Percussions. Eine Songstruktur, von der die meisten zeitgenössischen Rock-Bands die Finger lassen würden. Auch das abschließende „Sternenflimmern“ glimmt schon zwei Minuten vor sich hin, bevor Ben zum ersten Mal den Mund aufmacht. Ambitioniert, aber funktioniert.

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