Album der Woche: Portugal. The Man – Chris Black Changed My Life
„Chris Black Changed My Life“ ist das erste Studioalbum der Band seit „Woodstock“, und wenn man es unbefangen zum ersten Mal hört, denkt man sich so: Fettes Ding! Mit zahlreichen Gästen wie Unknown Mortal Orchestra oder Black Thought und dem Musiker und Produzenten Jeff Bhasker, der schon mit Großkalibern wie Beyonce, Harry Styles, SZA und Mark Ronson gearbeitet hat, ist das Album ungefähr das, was man nach so einem Höhenflug erwartet – wenn man den Hype weiterreiten will. Aber: Wenn man in die Songs wirklich reinlauscht und auf die Lyrics achtet, merkt man schnell, dass hier sehr emotionale Dinge verhandelt werden.
Wer war Chris Black?
Unter den catchy Hooklines, dem warmen Gesang von John Gourley, der druckvollen Produktion und dem psychedlisch-poppigen Songwriting lauern Lyrics, die oft um Verlust und Tod kreisen. Damit erklärt sich auch der Titel „Chris Black Changed My Life“. Chris Black traf die Band im Jahr 2010 und wurde schnell zum engen Freund und zum inoffiziellen DJ und manchmal gar MC der Band. 2019 verstarb er plötzlich. Gourley sagte „Billboard“ dazu: „Was ich am meisten vermisse, ist die Art und Weise, wie er diese Freundesgruppe zusammengehalten hat… sie ist danach einfach ein wenig entglitten, und ich denke, es ist schwierig, das zu erkennen.“ Die Platte ist also auch so etwas wie eine gemeinsame Aufarbeitung der Trauer.
Das neue DIFFUS Print-Magazin
Titelstory: SSIO
Außerdem im Heft: Interviews mit badmómzjay, t-low, Magda, Paula Engels, fcukers, Betterov uvm. Außerdem große Reportagen über Kneipenkultur, Queer Rage und Essays!