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Album der Woche: Portugal. The Man – SHISH

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Alaska. Da denkt man an frische Luft, klirrende Kälte und den Sehnsuchtsort vieler Auswanderer. Und während hierzulande höchstens mal ein paar Lachse (to be continued) importiert werden, vergisst man fast, dass der größte (und auch menschenleerste) US-Bundesstaat auch eine der spannendsten Indie-Rock-Bands des vergangenen Jahrzehnts hervorgebracht hat: Portugal. The Man.

Portugal. The Man: Ein kleiner Recap

Und während jetzt unweigerlich die Ohrwürmer „Feel It Still“ und „Modern Jesus“ zurück auf unsere Trommelfelle kriechen, erscheint heute mit „SHISH“ bereits das zehnte Studioalbum der Band um Frontmann John Gourley. Mit Hinblick auf den üppigen Plattenschrank könnte man Portugal. The Man – die mittlerweile aus Portland agieren – trotz unserer schnelllebigen Zeiten ausnahmsweise mal als homogen gewachsen bezeichnen. Denn schon lange vor ihrem 2017er-Durchbruch mit dem Album „Woodstock“ hatte die Band einen Großteil ihrer Diskografie bereits veröffentlicht. The Rest Is History: „Woodstock“-Platin, der GRAMMY für „Feel It Still“, wochenlange Chart-Aufenthalte und natürlich Konzerte in der ganzen Welt. Da vergisst man auch gerne mal, dass die Band in ihrem Breakthrough-Jahr auch noch ihre Finger in Caspers Album „Lang lebe der Tod“ im Spiel hatten. Eine-Hand-wäscht-die-andere-mäßig hatte Casper Portugal. The Man 2014 als Voract auf seiner „Hinterland“-Tour im Gepäck, 2016 wurde dann in den USA Bäumchen-Wechsel-Dich gespielt. 

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Genug zum kurzen Geschichtsexkurs! Der ist aber enorm wichtig, um die zehn brandneuen Portugal. The Man Tracks auf „SHISH“ zu verstehen. Da gehts nämlich zurück dahin, wo es bekanntlich am schönsten ist: nach Hause. Das verriet uns bereits die erste Single „Denali“, die auch heute das Intro des Albums ziert. Denali ist der indigene Name des Berges Mount McKinley – der höchste Nordamerikas. Etwa 100 Meilen entfernt liegt Wasilla, Heimatort der Bandgründer John Gourley und Zach Carothers. Auch das Musikvideo zeigt als One-Shot den vereisten Gipfel, während Gourley seiner Seele huldigt: „Yeah you, master of reality / Always was, always will be, Dеnali.“

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„SHISH“: Into the wild!

Auch der visuelle Rest vom bisherigen Albumsingle-Rollout hätte locker Material aus „Into the Wild“ sein können, jener Film, der das Alaska-Fieber (und auch den Fiebertraum) 2007 neu entfachte. So gehts in „Tanana“ – dem buchstäblichen Mittelpunkt Alaskas – mit dickem Schneemantel und auch dicker Wumme auf Jagd, „Mush“ ist die englische Bezeichnung für Hundeschlittenfahren und „Angoon“ liegt in der alaskischen Landenge, die in Kanada reinragt.

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Eisig geht es auch im Sound daher. Während man sich auf „Knik“ oder auch dem Titelsong „Shish“ – angelehnt an den alaskischen Weißlachs – noch in den gewohnt warmen Portugal. The Man-Sound kuscheln kann, geht es auf dem Großteil der Platte deutlich experimentierfreudiger einher. Die Krönung ist wahrscheinlich das Hardcore-Gewitter „Pittman Ralliers“: „Lightning raining from the sky down on us / Taking it, running it back“. Natürlich gibt es für Portugal. The Man auch genug Zündstoff, um wütend zu sein. Da wäre beispielsweise der Klimawandel, welcher sich in den sensiblen Ökosystemen Alaskas von seiner schlechtesten Seite zeigt. Auch neben Klima-Kampagnen wie „Protect Our Winter“ stehen Portugal. The Man für gelebten Aktivismus, beispielsweise in Initiativen wie „March for Our Lives“ für Waffenreformierung oder „Keep Oregon Well“ für psychische Gesundheit. So wird „SHISH“ gleichzeitig zu einer eigenen Art Albumkampagne, sich für eine bessere Welt einzusetzen.

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