Album der Woche: The Weeknd – Hurry Up Tomorrow
Endlich ist es da: Das neue (und vorerst wahrscheinlich auch letzte) Album von Abel Tesfaye aka The Weeknd. Wie der Kanadier bereits im Vorfeld ankündigte, beendet „Hurry Up Tomorrow“ die Albumtrilogie, die der Musiker 2020 mit „After Hours“ begann und 2022 mit „Dawn FM“ weiterführte. Und für das große Finale hat sich The Weeknd einiges einfallen lassen!
22 Songs und damit gute anderthalb Stunden lang ist „Hurry Up Tomorrow“. Allein aufgrund ihrer Länge hat die Platte damit schon den Titel Epos verdient. Doch auch musikalisch wird es, typisch The Weeknd, dramatisch. Beispielhaft dafür ist bereits das Album-Intro „Wake Me Up“, das in Zusammenarbeit mit Justice entstand. Über schwebenden Synthie-Flächen erhebt sich die Stimme von The Weeknd förmlich wie der Phönix aus der Asche und heißt uns auf „Hurry Up Tomorrow“ willkommen. Der darauffolgende Beat-Switch, der aus „Wake Me Up“ einen groovenden 80er-Jahre-Disco-Song macht, wird im Internet seit der Veröffentlichung der Platte übrigens heißt diskutiert – hier wurde nämlich „Thriller“ von Michael Jackson gesampelt. Wer genau hinhört, entdeckt in dem Track sogar ein weiteres Sample, das ursprünglich aus der Titelmelodie des Films „Scarface“ stammt.
Gästeliste voller Hochkaräter
Nach einem Intro wie diesem, geht es drastisch weiter. „Cry For Me“ und „Sāo Paulo” mit Anitta sind extrem intensiv: Bässe scheppern, Synthies übersteuern und Baile Funk-Rhythmen sorgen für exzessive Partystimmung. Die beiden Tracks sind zwei der wenigen Club-Banger auf dem Album, bei denen Tanzstimmung aufkommt. Justice und Anitta sind im Übrigen nicht die einzigen Gäste auf „Hurry Up Tomorrow“: Zwei Tage nach der Veröffentlichung des Albums wurden die bis dato geheimen Features auch auf sämtlichen Streamingdiensten offengelegt. Travis Scott, Florence + The Machine, Lana Del Rey, Future, Giorgio Moroder und Playboi Carti ergänzen das hochkarätige Line-up.
Und obwohl The Weeknd als Künstlerpersönlichkeit immer eher unnahbar und distanziert wirkte, gibt es auf „Hurry Up Tomorrow“ auch sehr persönliche Momente. „Take Me Back To LA“ ist zum Beispiel so einer, denn der Song ist eine Art Versöhnung mit seiner Wahlheimat L.A.. Auf „After Hours“ veröffentlichte The Weeknd 2020 den Track „Escape from LA“, bei dem er dem Einfluss der Stadt die Schuld an einer Abwärtsspirale in seinem Leben gab. Fünf Jahre später lässt der Musiker seine Beziehung zu L.A. Revue passieren und wirkt im Reinen mit sich. Heimat-Gefühl und Familie sind auch Themen, die den Song „Red Terror“ bestimmen und für Gänsehaut sorgen. Den Song schrieb der Sänger aus der Sicht seiner Mutter, die aufgrund des kommunistischen Derg-Regimes in Äthiopien von Ostafrika nach Kanada floh und dort ihren ersten und einzigen Sohn Abel zur Welt brachte. Der Titel „Red Terror“ geht dabei auf die gewalttätige politische Unterdrückungskampagne in Äthiopien zurück.
Mit dem Release von „Hurry Up Tomorrow“ soll das Künstlerprojekt The Weeknd aber noch nicht ganz an den Nagel gehangen werden. In einem Instagram-Post verkündete der Musiker nämlich, dass mit dem letzten Album auf eine Tour sowie ein Film folgen soll.
Wir verlosen „Hurry Up Tomorrow“ auf Vinyl!
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