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„Alter Zorn“ statt Altersmilde: Das achte Album von Turbostaat

Posted in: Features
Tagged: Turbostaat

Als Punk-Band zu Altern ist schwierig, fast so schwierig wie für Deutschrapper:innen. Ein Genre, dass sich über Frust, Lärm und Aufbegehren definiert, verträgt sich eben schlecht mit Altersmilde. Umso besser, dass davon auf dem neuen Album von Turbostaat nichts zu hören ist. Und das, obwohl die Band aus Schleswig-Holstein letztes Jahr ihren 25. Geburtstag gefeiert hat. Aber „Alter Zorn“ ist auch kein erzwungenes, jugendliches Zurückschauen durch die rosarote Brille, auch wenn das Cover des Albums ein altes, vergilbtes Foto vom Turbostaat-Stammproduzent Moses Schneider ziert.

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Der war auch hier wieder für den Sound verantwortlich und sorgt dafür, dass sich „Alter Zorn“ so drängend und unbequem anhört, wie es sich für ein Turbostaat-Album gehört. Tatsächlich setzt die Band noch einen drauf: Songs wie „Subraum“, „Alter Zorn“ oder das post-punkige „Den Annern sin Uhl“ klingen noch dissonanter und kantiger als das Vorgänger-Album „Uthlande“ von 2020.

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Turbostaat zeichnen Ruinen zwischen Glas und Stahl

Hatte das noch als musikalisches und Cover-Motiv ganz die Abgeschiedenheit und Mystik zwischen Kleinstadt, Watt und Nordsee, ist „Alter Zorn“ ein überraschend urbanes Album. Die Vorab-Single „Otto muss fallen!“ wirft einen Blick auf die klotzige Bismarck-Statue im Hamburger Schanzen-Viertel, „Isolationen“ ertrinkt in Gossen-Tristesse und „Subraum“ macht die Metropole zu einer klaustrophobischen „Ruine zwischen Glas und Stahl“.

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Phantombilder statt Parolen

Wie immer verlassen sich Turbostaat darauf, dass sich ihr aufgeschlossenes Publikum all das selbst zusammen reimt. Es gibt keine populistischen Hymnen mit einfachen Antworten oder Parolen zum Mitschreien, auch wenn man das angesteckt von Sänger Jan Windmeier manchmal gerne tun würde. Stattdessen sind die Texte von Gitarrist Marten Ebsen mehr Assoziationen als Geschichten. Die Charaktere muss man aus vage umrissenen Phantombildern schälen, deren Leid und Frust aus einzelnen Halbsätzen hervor blitzt.

Für Fans der Band klingt all das natürlich angenehm vertraut, trotzdem erweckt „Alter Zorn“ nie das Gefühl, Turbostaat hätten sich auserzählt. Stattdessen prescht die Band durch ihr neuntes Album mit einer Energie, die mehr nach Debüt als nach Alt-Punkern klingt, noch so ein Alles-Oder-Nichts-Sprint in einer Marathon-langen Diskographie.

Wir verlosen das Album auf farbigem Vinyl. Wer es gewinnen möchte, schreibt uns bitte ein E-Mail mit dem Betreff „Alter Zorn“ und der Postadresse an verlosung@diffusmag.de


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