DIFFUS

Die „Barbenheimer“ der Albumcharts – von „Taylamar“ bis „Golden Hass“

Posted in: Listen

„Taylamar“

Beginnen wir mit zwei Alben, die zwar grundverschieden aber mindestens gleichermaßen einflussreich in ihrem Genre waren – und bis heute sind: Kendrick Lamars „Good Kid, M.A.A.D City” und Taylor Swifts „Red“.

Mit „Good Kid, M.A.A.D City” veröffentlichte Kendrick Lamar am 22. Oktober 2012 sein frühes Meisterwerk in Sachen Conscious Rap. Inmitten der Geschichten über das Aufwachsen im kalifornischen Compton und die damit verbundenen Gefahren und Struggles setzt Kendrick Lamar auf dem Album auf Introspektive und Reflektion. Tracks wie „Swimming Pools (Drank)” oder „Bitch, Don’t Kill My Vibe” gehen lyrisch tief, sprechen von Verletzlichkeit und gesellschaftlichem Druck und sollen für Künstler und Album gleichermaßen wegweißend werden. Aber nicht nur lyrisch wurde der Longplayer gefeiert und als Meilenstein in der Rap-Welt gesehen. Die Produktion, in Zusammenarbeit mit anderen Artists wie Pharrell Williams oder Dr. Dre verband Old-School-Vibes mit zeitgenössischen Elementen der 2010er Jahre. „Good Kid, M.A.A.D City” löste zudem massive Diskussionen und Auseinandersetzungen mit dem Thema Rassismus in den USA aus und ist bis heute ein Album, das aus der Rap-Welt nicht mehr wegzudenken ist.

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Am selben Tag erblickte „Red“ von Taylor Swift das Licht der Welt und setzte für die Künstlerin ebenso einen Meilenstein. Das Album war für sie sozusagen der musikalische Wendepunkt ihrer Karriere. Denn hier verabschiedete sich Taylor Swift erstmals von Akustikgitarre und Cowboystiefeln und bekannte ihre bedingungslose Liebe zu lautem, schrillen Pop. Was sie beibehielt, waren ihre klassischen Themen: Liebe, Heartbreak und Ex-Beziehungen. Mit lauten Pop-Bangern wie „We Are Never Ever Getting Back Together“ oder „I Knew You Were Trouble“ festigte sie mit dem Album ihren Status als Pop-Idol und erklomm die Chartspitzen diverser Länder  der Welt, die sie bis dato nicht mehr verlassen wollte.

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


„Sean Del Rey“

Doch Taylor Swift und Kendrick Lamar waren nicht die einzigen, die den „Barbenheimer“-Vibe schon 2012 spürten. Bereits zu Beginn desselben Jahres zogen melancholische Wolken über den Musikhimmel, durch die hin und wieder ein schneller Diskobeat zuckte. Am 27. Januar 2012 veröffentlichte Lana Del Rey ihr wegweisendes Debüt-Album „Born to Die“, das alle Tumblr-Kids in seinen Bann zog. „Born To Die“ ist bis heute so etwas wie die tonangebende Stimme des Dark-Indie. Mit Akzenten von Dream-Pop und einem zarten Alt-Pop-Vibe lebt das Album von Lanas unverkennbarer Stimme, die von Romantik, Sehnsucht und den unschönen Seiten der Liebe erzählt. Songs wie „Video Games“ und „Summertime Sadness“ sind inzwischen moderne Pop-Klassiker geworden, und für viele zum Soundtrack ihrer Jugend.

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Doch der 27.01.2012 hatte noch etwas ganz anderes parat: Vom düsteren Glamour von Lana Del Rey führt uns „Tomahawk Technique“ in die auf eure Hüfte zielenden Rhythmen von Sean Paul ein. Der jamaikanische Dancehall-Artist lädt auf diesem Album mit eingängigen Pop-Hooks zu einer ausgelassenen Party. Wem der Albumtitel alleine jetzt noch nicht allzu viel sagt, der oder die kann mit den Tracks „She Doesn’t Mind“ und „Got 2 Luv U“, die Monate lang auf sämtlichen Radiosendern in Dauerschleife liefen, sicherlich mehr anfangen. Ein Album, dass die „Sadness“ aus Lana Del Reys „Summertime Sadness“ vertrieb und erstmal nur die Sommerzeit beibehielt. Ein Clash, der sich eindeutig für die Kategorie „Barbenheimer“ qualifiziert.

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


„Pure Hinterland“

Am 27. September 2013 hieß uns Casper zum ersten Mal „Willkommen im Hinterland”. Dass sein Vorstoß Richtung Indie und Americana nicht nur zum Kassenschlager, sondern auch zu einer Art zeitlosem Klassiker wurde, ist heute sowieso klar, hat sich aber bereits damals abgezeichnet. Mit Songs wie „Hinterland“ und „Im Ascheregen“ setzte Casper seine Mischung aus Pop-Rock und Rap fort, wie sie bereits aus dem Vorgänger „XOXO“ bekannt war. Es war ein weiteres Casper-Album, das nicht nur den Nerv der Zeit traf, sondern ihn tragend mitbestimmte. Und während Casper sich im „Hinterland“ aufhielt und seine Hymnen gegen die Einöde verbreitete, erblickte am selben Tag ein Debütalbum das Licht der Welt, das den musikalischen Geschmack der Generation ebenso bestimmen sollte.

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


„Pure Heroin“ von Lorde ist ein ebenfalls tonangebendes Album voller Aufbruchsstimmung – und in dieser Hinsicht gleichgesinnt mit Caspers „Hinterland“. Und noch etwas haben die beiden Alben gemeinsam: Sie durchbrachen den damals dominierenden Mainstream-Pop mit einer persönlich geschliffenen Authentizität. Mit elektronischen Elementen und Stripped-Down-Songs, einer unverkennbaren Stimmfarbe und poetischen Lyrics erschafft Lorde auf „Pure Heroin“ eine desillusionierte Welt, die trotzdem vor Hoffnung strotzt. „Royals“, „Teams“ oder „Ribs“ sind drei der Songs auf minimalistischen Produktionen, die mühelos erscheinen und doch eine geballte Ladung Emotion durch die Tonspuren tragen.

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


„Geist Unplugged“

Eine Kombination, die etwas weniger harmonisch miteinander vereinbar ist, erschien am 22. November 2019. Es war der Tag, an dem Rapper OG Keemo sein Debütalbum „Geist“ veröffentlichte und Max Raabe gemeinsam mit seinem Palast Orchester eine der legendären MTV-Unplugged-Sessions zum Besten gab.

„Geist“ ist so etwas wie ein modernes Conscious-Trap-Manifest der deutschen Hip-Hop-Landschaft. Mit seinem ersten großen Konzeptalbum beweist OG Keemo damals bereits, dass ihm in Sachen Storytelling so schnell niemand einholen kann (was sich auch bis heute zu bestätigen scheint). Seine gezielte Schreibtechnik, die Poesie mit Wordgewalt verbindet und dabei die gewisse Prise „Street“ nicht vergisst, macht Keemo zu etwas, das es so im deutschsprachigen Rap lange nicht gegeben hat. Gemeinsam mit den Produktionen von Funkvater Frank sticht das Album heraus und prägt damit die gesamte Hip-Hop Landschaft.

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Am anderen Ende des Musikspektrums bringt uns das „MTV Unplugged“-Album von Max Raabe in eine Welt zwischen Jazz und Chansons. Gemeinsam mit dem Palast Orchester bauen die Künstler:innen um den erfolgreichsten Bariton Deutschlands eine Klangwelt aus Bläsern und Streichern, gefüllt mit Nostalgie, die in eine Zeit des Kabarett und Ballroom-Dance zurückversetzt. Und dennoch: Diese 2019er Produktion schien mit ihrer Detailverliebtheit so zeitgemäß wie eh und je. Auch wenn es nicht jeden Geschmack trifft, so sind die Lieder von Max Raabe auch irgendwo ein beruhigender Balsam in einer Zeit der Hektik.

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


„Golden Hass“

Die orange-rote Abendsonne stimmt an wolkenlosen Abenden die „Golden Hour“ ein, die Jeremias auf ihrem Debütalbum besingen. Eine romantische Stunde, in der sich die Gedanken leichter anfühlen als in den übrigen 23 Stunden des Tages. Das am 28. Mai 2021 veröffentlichte Album setzte einen neuen Ton im deutschen Indie-Pop. Mit einem Album, das nach einem verträumten Leben im Altbau klingt, katapultieren sich Jeremias für einige Zeit an die Spitze der deutschen Musiklandschaft. Sie entführen nach „Paris“, entschuldigen sich in „Sorry“ für alle Fehltritte und bringen auf „Ich mags“ ihre typischen Synthie-Klänge näher, die ein wenig zum Tanzen einladen. Alles ist irgendwie wunderschön, verträumt und ein wenig utopisch auf dem ersten Album von Jeremias – eben wie ins Licht der „Golden Hour“ getaucht.

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Etwas weniger romantisch, nein, eigentlich gar nicht romantisch, geht es auf „Rap über Hass“ von K.I.Z zu. Nach dem Album-Cover, auf dem eine Frau liebevoll eine Katze auf dem Arm hält, ist eigentlich auch schon Schluss mit lieben Gedanken. „Rap über Hass“ eben. Und da K.I.Z bekanntlich die Meister der Ironie im Deutschrap sind, wunderte es auch eigentlich niemanden, dass da eine flauschige Katze von Albumcover grinst. Titel wie „Ich ficke euch (alle)“ oder „Filmriss“ verraten dann auch schon den Rest und passieren in üblicher K.I.Z-Manier. Bis auf das Veröffentlichtungsdatum haben die beiden Alben also eigentlich nichts gemeinsam – und bieten damit vielleicht die ultimative Inspiration zu „Barbenheimer“?

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Cover neues DIFFUS Magazin

Das neue DIFFUS Print-Magazin

Titelstory: SSIO

Außerdem im Heft: Interviews mit badmómzjay, t-low, Magda, Paula Engels, fcukers, Betterov uvm. Außerdem große Reportagen über Kneipenkultur, Queer Rage und Essays!