Dieser eine Song: Lorde – Team
Lorde hat mit der Single „What Was That“ und dem darauffolgenden Album „Virgin“ wohl eines der Comebacks des Jahres gelandet. Das vierte Werk einer schon jetzt glorreichen Karriere, deren großer Durchbruch auf der 2013 erschienenen Single „Royals“ fußt. Oder besser gesagt dem darauffolgenden Track „Team“, unser heutiger „Dieser eine Song“.
Warum? Weil spätestens beim ersten Hören von „Team“ klar war, dass der Erfolg von „Royals“ nicht etwa auf dem One-Hit-Wonder-Phänomen beruhte, sondern mit Lorde eine Künstlerin an die Oberfläche geraten ist, deren Talent nachhaltig ist.
Nachhaltigkeit ist sowieso ein Aspekt, der sich rückblickend als passendes Attribut für Lorde nehmen lässt. Die Neuseeländerin lässt sich vom nicht abreißenden Single-Hagel nicht mitreißen und nimmt sich Zeit für ausgeprägte Albumzyklen. Genau vier Jahre lagen bislang üblicherweise zwischen ihren bis dato vier Studioalben „Pure Heroine“, „Melodrama“, „Solar Power“ und „Virgin“.
Ein Song über Neuseeland
„We live in cities / you’ll never see on screen / not very pretty but we sure know how to run things“, so die epischen Zeilen des Refrains von „Team“, die kürzlich als TikTok-Snippet ihr Revival hatten. Die Lyrics beziehen sich auf Neuseeland, die Heimat von Lorde, die selten in der Popkultur repräsentiert wird und von vielen User:innen auf der Plattform als Soundtrack für ihre eigene Heimat genutzt wurden.
Das Video zum Song spielt in einem genauso entlegenen Hinterland, einem Fantasie-Jugendkönigreich. In düsteren und gleichzeitig majestätischen Szenen wird der unglamouröse Ort gemalt, in dem ein rauer Wind weht. Und somit sehr treffend zu der Message von „Team“ passt.
Mit der Zeile „I’m kind of over gettin‘ told to throw my hands up in the air“ distanziert sich Lorde eindeutig von gutgelaunten Alle-Hände-Hoch-Partytracks, schafft es aber dennoch in „Team“ dieses ganz besondere Wir-Gefühl zu erzeugen, mit dem der Track seine Hörer:innen bis heute bewegt.
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