DIFFUS

Album der Woche: Lorde – Virgin

Posted in: Album der Woche
Tagged: Lorde

Die Farbe von Lordes viertem Studioalbum ist transparent, wie „Badewasser, Eis, Spucke oder Fenster“. In ihrer Instagram-Story gibt sie auch gleich Kontext zum Albumtitel. „Virgin“ steht nicht etwa für „Jungfräulichkeit“, sondern für eine Reihe wortgeschichtlicher Herleitungen. Da wäre die griechische: „eine Frau, die nicht an einen Mann gebunden war, eine Frau, die ‚eins mir sich selbst‘ war“. Oder die lateinische Kombination aus „vir-“ für „Mann“ und „-gyne“ für „Frau“ – also eine androgyne Person, eine „Mannfrau“ wenn man so will. Gleich das Intro „Hammer“ bringt diese Auseinandersetzung mit nur einer Zeile auf den Punkt „Some days, I’m a woman, some days, I’m a man, oh“. Für Lorde ist der Song auch eine Ode an „Stadtleben“ und „Horniness“, während es uns im Video allerdings aufs Land zieht.

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Lorde: Vom Sandstrand in den Stadtdschungel

Der Stadt-Land-Kontrast macht sich auch im Vergleich zum Vorgänger-Album bemerkbar. War „Solar Power“ noch von Naturverbundenheit und den sonnengetränkten, weißen Sandstränden Neuseelands geladen, ist „Virgin“ der New Yorker Beton-Dschungel des Menschseins – eine konfrontative Auseinandersetzung mit der Realität. Die neue Wahlheimat wurde vor allem mit der Lead-Single „What Was That“ in Szene gesetzt. Laut Lorde ist der Song die „Tagesversion von ‚Green Light‘“ –  jener Pop-Hymne die uns Lorde 2017 auf „Melodrama“ schenkte. Im Video rennt und radelt sich die Sängerin durch NYC, um schließlich am Washington Square Park ihren Fans zu begegnen, die vorher via Social Media zum Flashmob aufgerufen wurden. Abgesehen davon, dass die Anti-Terrorismus-Einheit des NYPDs dem illegalen Rave die Stecker zog, wird im Musikvideo eines ausdrücklich klar: Lorde tanzt für sich selbst.

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Virgin: „Zu 100 Prozent in Blut geschrieben“

„Virgin“ durchleuchtet Lorde auf insgesamt 11 Tracks. Ob Mutterschaft („Favorite Daughter“), Sexualität („Shapeshifter“) oder auch Selbstzweifel bis hinzu Essstörungen („Broken Glass“). Auf ihrer Website verrät Lorde, das Album sei zu „100 Prozent mit Blut geschrieben“. All die schweren Themen werden dabei von minimalistischen Produktionen getragen. Federführend war hierbei Jim E-Stack, der zuletzt noch Bon Ivers Jahreszyklus mit abrundete. Aber auch Dev Hynes a.k.a. Blood Orange, Andrew Age (FKA Twigs, Mk.gee), Olivia-Rodrigo-Producer Dan Nigro, „Blonde“-Mitschöpfer Buddy Ross sowie Fabiana Palladino vom Londoner Paul Institute werkelten im Studio mit. Der Sound erinnert an „Melodrama“ bis „Pure Heroine“, aber mit noch mehr Dampf als Ausdrucksventil, um innerlich frei zu werden.

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Wer Lordes neues Werk wirklich verstehen möchte, sollte sich unbedingt das Video zu „Man of the Year“ anschauen. Nach eigenen Angaben ist es nicht nur der Song auf den sie selbst „am meisten stolz“ ist, sondern eine unglaublich authentische Auseinandersetzung der eigenen Körperlichkeit. Lordes getapte Brust sorgte auf der diesjährigen Met-Gala für ordentliche Furore. Sonst werden die Tapes eigentlich genutzt, um einen „maskulineren“ Look zu erreichen. Im Video reißt sie sich Lorde selbstermächtigend vom Leib: „Love me like this / Now I’m broken open“. 

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Cover neues DIFFUS Magazin

Das neue DIFFUS Print-Magazin

Titelstory: Mit Provinz in die Provinz

Außerdem im Heft: Interviews mit Kayla Shyx, Lisa von Blackpink, Bibiza, Ritter Lean, MCR-T, Caney 030, DJ Koze, Mustafa, Enji, Mia Morgan uvm.