DIFFUS

Einmal alles bitte: Noah Cyrus zwischen Fußstapfen und Freigeist

Posted in: FeaturesNews

Um direkt zu Beginn die einleitenden, auf der Hand liegenden Vorwürfe aufzugreifen: Wer in Noah Cyrus bloß die jüngere Version der Schwester sieht, tut ihr maximal Unrecht. Na klar, die zur vorschnellen Verurteilung leitenden Gemeinsamkeiten stechen nahezu ins Auge. Beide haben schon in unglaublich jungen Jahren sowohl angefangen Musik zu machen, als auch überhaupt Kontakte ins Rampenlicht gepflegt. Ist bei bekannten, familiären Vorraussetzungen vermutlich wirklich nicht so einfach abzuwenden. Die Frage ist nur, was genau man daraus macht. Das auch Noah angesichts ihres nicht abzustreitenden Talents, sich eines Tages ebenso dazu entscheidet, als Musikerin in der Öffentlichkeit stattzufinden, kann man ihr nicht vorhalten. Spannend ist allerdings mit anzusehen, welche musikalischen Pfade sie selbst einschlägt. Da gibt es einmal die Abzweigung Country, Stichwort Billy Ray Cyrus, das muss wahrscheinlich nicht genauer erklärt werden. Mittlerweile in der Familie Cyrus aber genauso festgetrampelt der Pfad (Trash-)Pop. Was also tun, wenn einem schon weit vor der amerikanischen Volljährigkeit sämtliche Türen offen stehen? Durch alle gehen. Jüngst hat man sich im Zuge der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten für die Salon-Türen entschieden, denn der aktuelle Song „July“ könnte mehr Country kaum sein. Komplett in Jeans gehüllt, in mitten eines verlassenen Weges von Koffern umgeben, der Cowboy-Hut auf dem Kopf – man würde sich schon fast über das visualisierte Klischee beschweren wollen, wenn der Song an sich nicht so gut wäre. Wenn man möchte, kann man da allemal den Vater raushören, mindestens so naheliegend auch Patentante der großen Schwester, Dolly Parton, dessen Song „Jolene“ Miley einst schon in Country-Gefilde entführte.

Noah Cyrus – July

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Mindestens genauso anschmiegsam erweist sich Noahs Stimme aber in Kombination mit brachialen, Flume artigen Popsongs. Insgesamt auffällig in ihrer bisherigen Diskografie: So gern Noah offenbar zwischen den Genre-Schubladen hin und her springt, so gern bedient sie sich auch wechselnder Feature-Partner. Ihr musikalischer Katalog umfasst bis dato nicht ein einziges Album, dafür aber so viele Singles, dass zwei Hände zum Aufzählen nicht mehr reichen. So manch einer würde ihr auch das wieder ankreiden. Ausschließliche Single-Release und keines davon passt zum nächsten. Vielleicht will die gerade mal 19 jährige Musikerin damit aber auch nur untermalen, dass sie sich zum jetzigen Zeitpunkt ihrer Karriere ganz bestimmt nicht auf ein Genre und ein damit einhergehendes Image festlegen lassen will. Woher weiß man denn, was man am besten kann, wenn man nicht alles mal probiert hat? In diesem Sinne: Einmal alles bitte.

Noah Cyrus – Again

Hier wäre eigentlich etwas eingebettet. Du hast aber Embed und Tracking deaktiviert.

Zur Optimierung unseres Angebots nutzen wir Cookies, Google Analytics und Embeds von Seiten wie YouTube, Instagram, Facebook, Spotify, Apple Music und weiteren. Mit dem Klick auf "Jetzt aktivieren" stimmst du dem zu. Mehr Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.


Cover neues DIFFUS Magazin

Das neue DIFFUS Print-Magazin

Titelstory: SSIO

Außerdem im Heft: Interviews mit badmómzjay, t-low, Magda, Paula Engels, fcukers, Betterov uvm. Außerdem große Reportagen über Kneipenkultur, Queer Rage und Essays!