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I lächel: Hunney Pimp bringt mit ihrem eigenwilligen Sound frischen Wind in die Szene

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Im Jahr 2017 darf Rap endlich wieder zwanglos sein. In den vergangenen Monaten brach nicht zuletzt der österreichische Einfluss rund um Yung Hurn, Crack Ignazund das Hanuschplatzflow-Kollektiv längst verkrustete Strukturen im deutschsprachigen HipHop auf. Hunney Pimp ist Wienerin und reiht sich in die Riege jener Künstler ein, denen man den Spaß an der Musik in jeder Zeile anhört. Knapp ein Jahr ist es her, dass die 27-jährige ihr kostenloses Mixtape „Zum Mond“ veröffentlichte, auf dem sie über smoothe und trappige Beats wahlweise rappt, singt oder in bester Spoken Word-Manier ihre Gegenwart reflektiert. Inhaltlich spielt sich ihre Musik in einem vergleichsweise engen Kosmos ab, fängt dabei aber maximal authentisch die Lebensrealität einer ganzen Generation ein. Im Bewusstsein des Mainstream ist Hunney Pimp allerdings noch lange nicht angekommen, und da, wo sich mal ein Video auf einen größeren Kanal verirrt, spalten ihre Songs die Szene. „Kiwi“ feierte im Januar als Vorbote ihres kommenden Albums Premiere und musste teils starken Gegenwind einstecken – zu eigen sei ihre Musik und vermeintlich zu nah dran an derer ihrer nationalen Kollegen. Die ein oder andere Gender-Debatte wurde dabei natürlich auch wieder eröffnet. Um optischen Ansprüchen und typischen Klischees entgegenzuwirken, bezeichnet sich Hunney jüngst in einem Interview mit The Messageals „Bua“ und verriet, in Clips gezielt ungeschminkt und in weiten T-Shirts aufzutreten. Im Endeffekt soll es eben um die Musik gehen, unabhängig von Geschlecht und Herkunft.
Wo genau Hunney Pimps Schaffen zu verorten ist, bleibt am Ende des Tages offen. Immer wieder landet die Newcomerin in der schwammigen „Cloud Rap“-Sparte, die szeneintern inzwischen fast wieder als Schmähbegriff gilt. Sich selbst möchte sie gar nicht als Rapperin bezeichnen und überhaupt: Die Nähe zum Pop und RnB ist kaum zu überhören. Und in Zukunft könnte sogar ein rein akustisches Album erscheinen. In ihrem aktuellen Video vereint sich wieder einmal all das, was Hunney Pimp als vielversprechende Künstlerin ausmacht. „I lächel“ wartet schon im Titel mit typischer Mundart auf und im Dickicht des Songs lassen sich allerhand Adlips, Sounddetails und sogar ein verirrtes Moby-Sample entdecken. Im Herbst soll dann das Debütalbum „Schmetterling“ folgen. Seht euch hier den neuen Clip „I lächel“ an:

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