Jassin warnt in seinem neuen Song: „Bitte sei vorsichtig“
Das Warten hat ein Ende und nach einem halben Jahr Releasepause gibt es endlich neue Musik von Jassin! Das Wunderkind aus Wittenberg schafft es, mit „Bitte sei vorsichtig“ da weiterzumachen, wo er mit seiner letzten Single „Dieses eine Lied“ und der EP „Kinder können fies sein“ aufgehört hat: Rap- und Gesangskunst, die unter die Haut geht.
Auf „Dieses eine Lied“ rappt Jassin noch: „Ich hatte nie Musik, zu der ich wein’n kann“, nur um uns mit „Bitte sei vorsichtig“ genau das zu schenken – ein Lied, das einen tief berührt und man sich fragt, wohin mit dem ganzen Schmerz? Während der junge Rapper vor allem für seine gesellschaftskritischen Songs bekannt ist, reflektiert er auf „Bitte sei vorsichtig“ über das letzte Jahr: „Ich mag’s mich groß zu fühl’n / Ich bin zwanzig und hab‘ so viel geschafft wie ‘ne fucking Großfamilie“.
Jassin: Zwischen Höhenflug und Zerbrechlichkeit
Doch zwischen dem ganzen Lärm, Trubel und der Freude über den Erfolg, ist seine Haut dünn geworden und die Angst davor entstanden, dass ihn die Vergangenheit einholt, ohne dass er Kontrolle darüber hat, wann und wie. Was daraus folgt, sind Misstrauen und Zögern, jemanden zu nah an sich heranzulassen, aus Angst, die andere Person könnte ihn mehr verletzen als er sich selbst und er sich so auch nicht mehr vor sich selbst verstecken kann. Also warnt er: „Bitte sei vorsichtig, wenn du mich küsst / Ich bin zerbrechlich wie ein kleines Kind“.
„Bitte sei vorsichtig“ überzeugt mit der rohen Emotionalität, die in Jassins Stimme liegt, untermalt von der filmischen Produktion des Songs. Hinter der stand niemand geringeres als Tobias Kuhn (Milky Chance), Philipp Steinke (BOY) und Stoopid Lou (Souly, K.I.Z). Die Gitarre in der zweiten Hälfte des Songs rückt das Lied schon fast in den Indie Pop – ohne aber plakativ zu werden: Jassins Musik kratzt wie immer am Herzen und bleibt im Ohr.
Wenn er „zerbrechlich“ singt, klingt seine Stimme so zart, als würde sie wirklich jeden Moment zerbrechen können. Und wenn er in der zweiten Hook singt, dass seine Traumata „fliegen wie Geister durch die Nacht“ steigert sich Jassin in seiner Stimme so, dass es ist, als würden die Geister tatsächlich abheben und um einen herumschwirren. Die Sonnenuntergang-Ästhetik des Musikvideos unterstreicht dazu die Klarheit und Intimität des Songs. Mit „Bitte sei vorsichtig“ beweist Jassin einmal mehr, dass mit seiner selbstreflektierten Stimme ein ganz heller Stern im Deutschrap-Himmel leuchtet. Ob man sich mit diesem Release bald auf eine weitere EP oder vielleicht sogar ein Album freuen kann? Wir bleiben vorsichtig!
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