Laufey enthüllt auf ihrem neuen Album ihre musikalische Vielfalt
Laufey (sprich: lay-vay) hat ein neues Album veröffentlicht und es ist ihr bis jetzt wohl persönlichstes und experimentellstes Werk. Auf 15 Songs singt die isländisch-chinesische Künstlerin vom Verlieben, dem Schmerz von zerbrechenden Freundschaften und Beziehungen, Wut, Ängsten und Selbstsabotage. Als würde man einen magischen Einblick in Laufeys Tagebuch erhalten.
Ihr drittes Album bietet nicht nur eine Palette an den unterschiedlichsten Emotionen. Die Genres, mit denen Laufey auf „A Matter of Time“ experimentiert, zeugen ebenfalls von einer großen Bandbreite. So vermischt sie, wie schon auf früheren Werken, Jazz, Bossa Nova, Pop und klassische Musik. Hinzu kommen aber auch Einflüsse aus isländischem Folk, Musiktheater und Cabaret.
Detailverliebter Sprung zwischen Emotionen und Genres
Da ist zum Beispiel die Ballade „Too Little, Too Late“, die sich in ihrer Wut im Crescendo steigert und damit ein bisschen an Mitskis „First Love/Late Spring“ erinnert. Der Song ist der Einzige auf dem Album, der aus einer männlichen Perspektive geschrieben ist und sich poetisch mit der späten Realisation befasst, dass die Liebe des Lebens weitergezogen ist: „I didn’t need the reminder of things I’ve done wrong / Of promises broken, fragility hidden in song / Guess that we’re soulmates in different lifetimes“.
Dann springt Laufey über das instrumentale „Cuckoo Ballet“ zu der Sehnsuchtsballade „Forget-Me-Not“. Die Liebeserklärung an ihre Heimat Island wird untermalt von Streichern und Piano und Laufey, die auf isländisch singt: „Gleymdu mér aldrei þó ég héðan flýg / Gleymdu mér aldrei, elskan mín“ – „Vergiss mich nie, auch wenn ich weit weg fliege / Vergiss mich nie, meine Liebe“.
Und als wäre dieser Facettenreichtum an Emotionen und Genres nicht schon genug, findet sich kurz vor dem Finale des Albums noch der spöttische Bossa Nova-Song „Mr. Eclectic“. Mit Backing-Vocals von Clairo prangert Laufey in dem Track die performative Oberflächlichkeit ihres männlichen Gegenübers an: „Bet you think you’re so poetic / Quoting epics and ancient prose / Truth be told, you’re quite pathetic / Mister Eclectic Allan Poe“. Dieser Seitenhieb mit Bezugnahme auf Edgar Allan Poe hätten den US-amerikanischen Schriftsteller sicherlich überrascht.
Laufey – die zudem derzeit durch den Song „Confess Your Love“ von Jiandro und Ola.wav, der ein Remix ihres Hits „From The Start“ ist, in aller Munde ist – hat mit „A Matter of Time“ einen 48-minütigen Tagebucheintrag abgeliefert, der sich thematisch mit der Lebensrealität einer Mitt-Zwanzigjährigen befasst, der es gelingt gleichzeitig musikalisch zurück in die Zeit zu gehen wie zeitlos zu bleiben. Mit der Unterstützung ihres Langzeitproduzenten Spencer Stewart und The Nationals Aaron Dessner (Taylor Swift, Gracie Abrams) ist ein Album gelungen, das den Stoff liefert, aus dem die Träume sind.
Wir verlosen das Album auf Vinyl. Wenn ihr gewinnen wollt, schickt einfach eine E-Mail mit dem Betreff „A MATTER OF TIME“ und eurer Postadresse an verlosung@diffusmag.de.

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