Organic Electronic – Auf seiner neuen EP “ii” nimmt uns Moglii mit in sein eigenes Genre

Moglii oder Simon Ebener-Holscher, wie er eigentlich heißt, ist ein einziges Multi-Talent: Produzieren, Texten, Singen – kann er alles. Seit 2016 macht der Kölner Musik, damals vor allem als Produzent auf der gemeinsamen EP “Down Under” mit Sängerin Novaa. Schon hier zeichnet sich ein eigener Stil ab, von dem Moglii nie zugunsten von zeitgenössischen Trends abgewichen ist. Auf der ersten Solo-EP “Naboo” setzt sich dieser rote Faden 2017 fort, inzwischen ist der Nachfolger da und beweist, dass Moglii es tatsächlich geschafft hat, seine eigene kleine Nische zu formen und noch lange nicht damit fertig ist. Organic Electronic nennt Moglii diese Nische liebevoll und treffender könnte man es kaum sagen. Pauschal gesagt macht er vielleicht so etwas wie Future Bass oder Elektro-Pop – schon Track Nummer 1, “Flow”, bietet rumpelige House-Drums und eine clubbige Bassline. Aber Moglii gibt seinen Sounds eben diesen organischen Anstrich, lässt alles natürlich, organisch, holzig klingen und genauso unberechenbar wachsen wie eine wilde Kletterpflanze.

Moglii – Flow

Aber nicht nur Future Bass-Ikonen wie Flume und Mura Masa beeinflussen ihn, Moglii ist genau so inspiriert von Singer-Songwritern wie James Blake und Bon Iver. Gerade letzteren hört man auf “Idea 231” und dem dazugehörigen, experimentellen “Idea 231 (Intro) heraus, wenn Moglii in Sekundenschnelle zwischen Stimmlagen und Tönen springt und auf dünnen Gitarren-Saiten eine genauso kristalline Kopfstimme ausbreitet. Seine eigene Stimme setzt Moglii mehr denn je ein, ob in ganzen Strophen oder als zwitscherndes, melodisches Sample, das wie ein Vogel im lebendigen Wald seiner Musik erklingt. Features hat er natürlich trotzdem dabei: Wegbegleiterin Novaa leiht ihm für die Ode an alle Einzelgänger, “Lone Wolf” ihre ruhige Stimme, außerdem sind die Sängerinnen Mulay und Island Fox vertreten.

Moglii – ii