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Musikvideos der Woche

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Yung Hurn – Sie schauen

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Reingeguckt war Gestern, das Motto der Stunde für alle neugierigen Hobby-Glotzer lautet hingeguckt und wird uns süffisant schmunzelnd bereitgestellt, von Wiens derzeitig erfolgreichstem musikalischen Export Yung Hurn. Dessen Video und die dazu entstandenen Reaktionen gar nicht repräsentativer sein könnten für die Hook seines aktuellen Zweiminüters. Mehr als die Hälfte der Zuschauer wusste nach dem Video nur den Dislike-Button zu drücken, mit gut einer halben Million Klicks schafft es das Video dennoch auf Platz 22 in den Trends – kurzum „Alle hassen uns, aber sie schaun“. Als hätte er gewusst, dass sich mit Veröffentlichung des neuen Clips sämtliche Feinde seiner Musik vor den Laptops der Nation versammeln, nur um kollektiv gegen ihn zu sein. Um dieser Tatsache schon mal vorzubeugen, steht der Wiener nicht nur selbst gern vor dem Spiegel, sondern hält eben diesen auch seinen Hatern ins Gesicht. Diese sind sich dem genialen Schachzug wahrscheinlich noch nicht einmal bewusst und regen sich weiterhin über vermeintlich unanspruchsvolle Lyrik des Rappers auf. Yung Hurn kann das egal sein, der finanziert sich mit den Klicks sein neustes It-Piece, über das dann anschließend wieder abgelästert werden kann. Solange sie schauen, ist also alles in bester Ordnung.

OK KID – Wut lass nach

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Jonas, Moritz und Raffael, besser bekannt unter ihrem Bandnamen OK Kid, möchten sich gerne eine ihrer zahlreichen Emotionen entledigen. Nicht etwa dem Neid, oder der Trauer, nein die Wut soll es sein, die im Gefühlschaos draufgeht. Den schlechtesten aller Ratgeber aus dem Kreis der Impulsgeber verbannen. Den inneren, brodelnden Vulkan still legen, für immer. Klingt erst einmal ziemlich plausibel, vor allem dann, wenn Jonas die Symptome der verhassten Emotion aufzählt. Rot anlaufen, die Faust ballen, die flache Hand parallel zur Stimme erheben – nichts von dem was der Frontsänger von sich gibt spricht für die Wut. Das Wegwünschen scheint also nachvollziehbar, wenn auch genauso utopisch. Denn wie das eben so ist mit stillgelegten Vulkanen, wenn sie dann eines Tages ausbrechen, ist von den umliegenden Grünflächen und der gehegten Fassade nicht mehr viel übrig. Dann doch lieber ab und zu mal rot anlaufen, Lava spucken und anschließend wieder zur Ruhe kommen. Damit Wut nachlassen kann, muss man ihr zumindest

Tyler, The Creator – OKRA

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Was dabei rumkommt, wenn man sich mit King Kendrick die Kategorie „Best Rap Album“ bei den vergangenen Grammy Awards teilt? Naja, der Preis selbst zwar nicht, weil Kung Fu Kenny seiner Konkurrenz immer noch einige Bars voraus ist, aber zumindest eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein, immerhin darf man sich schon in dieselbe Schublade gesteckt wissen. Und weil der selbsterklärte Flower Boy noch nie so wirklich Einer von der bescheidenen Sorte war, ist der Erfolg des zuletzt veröffentlichten Albums Anlass genug, um einen zweieinhalb minütigen Show-Off rauszubringen, namentlich: OKRA. Man hat sich einiger alter Freunde entledigt, dafür monetäre Besitztümer vervielfacht. Autos, gutes Essen und da wo Geld in Massen vorhanden ist, können auch die Produkte des aktuell bekanntesten Modelabels nicht weit sein. Ein 30.000 Euro schwerer Lederkoffer der Marke Balenciaga macht sich im Nebensatz vielleicht sogar besser, als im eigenen Kleiderschrank. Kurzum: Tyler wollte uns nur mal mitteilen, wie gut es ihm geht.

Namika – Ahmed (1960-2002)

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Sind wir mal ehrlich – erster Gedanke, der beim Lesen des obigen Namens durch den Kopf geht ist „Lieblingsmensch“. Fast zeitgleich geistert uns auch die dazugehörige Melodie des Sommerhits aus 2015 durch die Gehörgänge, es folgt ein kollektives Seufzen, weil wir schlagartig sämtliche Instagram-Captions und Facebook-Postings aus besagtem Jahr im Kopf haben, dazu die ein oder andere Tattoo gewordene Zeile, die auch drei Jahre später diverse Schulterblätter verziert. Ein Song der sich mit 43 Wochen Pole Position der deutschen Single Charts rühmen darf, hinterlässt eben seine Spuren. Sucht man in seinem eigenen kleinen Gedächtnispalast nach weiteren Songs der Frankfurterin, dann kommen hier wohl die Wenigsten über den Sommerhit hinaus. Alles was nach „Lieblingsmensch“ veröffentlich wurde, ist leider etwaS in seinem Schatten verschwunden, knapp drei Jahre später taucht mit „Ahmed“ aber der erste Vorbote auf, das zu ändern. Thematisch wird dabei jedoch an den letzten Albumtitel „Nador“ angeknüpft und die damals noch als fremd beschriebene Heimat, wird als für ihre Familie schicksalhafter Ort identifiziert. Namika verarbeitet auf „Ahmed“ die nicht vorhandene Beziehung zu ihrem Vater, den sie als solchen nie kennengelernt hat. Musikalisch gewohnt im Genre Pop zu verorten, dem man eine gewisse Hip-Hop-Sozialisation nachsagen möchte.

MC Bomber – Männersache feat. DCVDNS

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Stell dir vor, es ist 2018 und immer noch cool Frauen in Raptexten als ausschließlich sexuelles Objekt zu begreifen. Traurig aber wahr, so viel Vorstellungskraft braucht es dafür gar nicht, in die aktuelle Single-Auskopplung von MC Bomber und seinem Feature-Gast DCVDNS rein hören reicht da schon. Während Fans und allen voran wahrscheinlich der Bomber selbst jetzt aufschreien und mit einer zweiten Ebene oder dem Kunstbegriff zu argumentieren versuchen, muss man sich als halbwegs intelligenter Hörer so langsam ernsthaft fragen, ob diese zweite (frauenverachtende) Ebene, auf der Mc Bomber sich scheinbar über die Jahre hinweg eingerichtet hat, nicht langsam mal totgetrampelt ist. Auf der Suche nach Erklärungsversuchen findet man dann ein SplashMag-Interview in dem der Rapper selbst den Inhalt seines aktuellen Werks folgendermaßen rechtfertigt: „2017 ist in meinem Leben nicht viel passiert, außer sehr viel Rausch und manchmal Sex und wenn nicht viel passiert, hat man auch nicht viel zu erzählen, außer die Standartdinge halt, gegen Frauen, gegen Schwule, gegen andere Rapper. Mir ist halt einfach nichts Besseres eingefallen.“ So ist das also. Bevor nichts veröffentlicht wird, werden lieber nochmal Jahrzehnte alte Rap-Klischees aufgewärmt und durch stetiges Wiedergeben ins Hier und Jetzt transportiert. Man möchte den Berliner schon fast für seinen offensichtlich begrenzten Horizont und sein sehr eintöniges Leben bemitleiden, wäre da nicht die Tatsache, dass es immer noch genug Publikum gibt, dass den Rapper für eben diese einfallslosen Texte feiert. Da bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass sich die kommenden Lebensjahre des Rappers spannender gestalten, sonst bekommen wir auch in Zukunft verschimmelte Rollenbilder im Battlerap-Gewand serviert. Und auch folgendes soll schlussendlich nochmal gesagt sein: Rap war noch nie weniger Männersache als jetzt.

Louis Berry – Stumbling

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„Liverpools finest“ und „Confident little fucker“ – mit etwa diesen Worten werden Besucher der Künstler-Webseite empfangen. Wenn der gebürtige Engländer eins nicht ist, dann bescheiden. Ob es sich hierbei um echte Charakterzüge handelt, oder um ein Management, das Dreistigkeit in Aufmerksamkeit verwandeln will, bleibt vorerst offen. Was sich als Hörer aber ganz schnell feststellen und nicht absprechen lässt, ist sein Gesangstalent, das er im aktuellen Video zur Single „Stumbling“ erneut unter Beweis stellt. Louis singt eindringlich, ja schreit fast vom durchs Leben stolpern. Vor allem die im Video dargestellte und mit Hindernissen gespickte Liebesbeziehung wird im Song als ein ewiger Hindernislauf beschrieben, der fast schon voraussetzt, ab und zu mal auf die Nase zu fallen. Da wo es textlich schon fast ein bisschen zu kitschig wird, lenkt die aufreibende und sich immer wieder aufregende Stimme von Phrasen ab. Ob das auf Dauer reicht, um dem eigens gesetzten Ziel, der größte Künstler auf dem Planeten zu sein, gerecht zu werden, bleibt abzuwarten.

Martin Kohlstedt – Harnao

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Martin Kohlstedt spielt Klavier – zu diesem Entschluss kommt man entweder, wenn man für Musik im Allgemeinen nicht so viel übrig hat, oder wenn man es bis dato versäumt hat ein Video des Pianisten zu schauen. Alle, die sich zur zweiten Kategorie zählen, sollten an dieser Stelle ein gut 10 minütiges Zeitfenster einräumen, um den Nachholbedarf direkt zu beseitigen. Zugegeben, das aktuelle YouTube-Video, das einen Live-Mitschnitt aus der Hamburger Elbphilharmonie zeigt, kommt vermutlich nicht einmal ansatzweise an das Live-Erlebnis heran. Dennoch bleibt denjenigen, die sich nicht zu den 2000 glücklichen Kartenbesitzern zählen durften, nur die Rezeption via Internet-Videoplattformen übrig. Auch wenn ein Vergleich vermessen wäre, so kann man doch erahnen mit welcher Hingabe und welchem Hang zur Perfektion Kohlstedt zwischen klassischen Klavierklängen und experimentellen elektronischen Sounds balanciert. Für Fans von moderner Interpretation von Klaviermusik ein Muss und Musikfans übriger Sparten sollten dem Virtuosen zumindest eine Chance geben.

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