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Nach zehn Jahren ohne Veröffentlichung: Sigur Rós überraschen mit neuer Single

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Rund ein Jahrzehnt mussten Fans der isländische Band Sigur Rós auf eine neue Veröffentlichung der Band warten. Naja, da war 2020 das Album „Odin’s Raven Magic“, aber das war streng genommen auch keine „neue“ Musik, sondern eine orchestrale Zusammenarbeit mit Hilmar Örn Hilmarsson, Steindór Andersen und Maria Huld Markan Sigfúsdóttir, die ursprünglich aus dem Jahr 2002 stammt. Nun brachten sie, vollkommen überraschend und ohne Vorankündigung, eine neue Single heraus. Und die kam gerade rechtzeitig zum Auftakt ihrer restlos ausverkauften Europa- und Nordamerikatour. 

„Blóðberg“ (z.dt. Thymian) heißt das siebenminütige, orchestrale Stück. Die ersten zwei Minuten empfängt das Lied seine Hörer:innen mit zarten, fast nicht hörbaren Tönen, die in einer beruhigenden Melodie aus Streichinstrumenten mündet. Nach einer weiteren Minute erhellt eine Stimme die atmosphärischen Klänge mit ihrem hallenden Gesang, der dabei beinahe an einen gregorianischen Choral erinnert. Durch den aufbauenden Charakter des Stücks, das zu seiner Mitte den Höhepunkt erreicht, ziehen einen die epischen Klänge mitten in eine eigene Gefühlswelt hinein, die passend von dem zusätzlich erschienenen Video unterstrichen wird. 

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„Blóðberg“ in Bildern

Mit einer treffenden Visualisierung von Regisseur Johan Renck wird kommt zum Ausdruck, was zwischen dem unverständlichen Gesang unterzugehen droht. Renck ist neben Musikvideos für Madonna, Robyn und Beyoncé zuletzt auch für die mit einem Golden Globe prämierte HBO-Miniserie Chernobyl verantwortlich. „Was unsere Zukunft angeht, bin ich so nihilistisch und schwarzseherisch wie man es nur sein kann. Wir sind unseren eigenen Dummheiten offensichtlich machtlos ausgeliefert. Einige Aspekte davon überlagerten sich schließlich mit jenen Themen, die ich in ‘Blóðberg’ zu erkennen meine“, so der Regisseur. „Die Musik wurde schließlich der Soundtrack zu meinen eigenen elenden Gedankengängen – und gab ihnen so eine gewisse Schönheit, wie nur die Musik es vermag.“

Die Worte des Regisseurs spiegeln die Bilder in dem Video zu „Blóðberg“ wider. Denn die Landschaft, die zu Beginn eine einfache Wüste mit Dünen und verdorrten Sträuchern erblicken lässt, verwandelt sich im Laufe des Liedes zu einem immer düstereren und trostloseren Anblick. Schließlich sehen wir ein Feld, das einem Massenfriedhof gleicht und so mit der schwerwiegenden Gefühlslage des Songs mitzieht. 

Kommendes Album

Sigur Rós haben seit ihrer Gründung im Jahr 1994 schon viel mit Musik, aber auch mit Band-Konstellationen experimentiert. Zwischenzeitlich als Quartett bilden nun Sänger Jónsi, Bassist Georg und Keyboarder Kjartan die Band. In den letzten Jahren sind so mehrere Singles erschienen und der Track „The Rains of Castamere“ bildete 2013 sogar den Soundtrack zum blutigen Finale der dritten Staffel der Fantasy-Serie „Game of Thrones“. „Blóðberg“ ist dabei nicht nur der Auftakt, sondern scheinbar auch richtungsweisend für das kommende Album von Sigur Rós, das wohl in naher Zukunft erscheinen wird. In den kommenden Tagen wird die Band mehr über das künftige Projekt verraten.

Exklusive Einblicke gibt es für ausgewählte Gäste schon morgen, am 14.06., bei einem audiovisuellen Pre-Listening im Silent Green in Berlin, für das wir 2×2 Tickets verlosen dürfen! Um zu gewinnen, schreibt eine Mail mit dem Betreff „Thymian“ und eurem vollen Namen an verlosung@diffus.de.

Sigur Rós Album Pre-Listening

Mittwoch, 14.06.2023
Kuppelhalle im Silent Green, Gerichtstraße 35, 13347 Berlin
Einlass um 19:30, Beginn um 20:00

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