Down and out in Madrid: „Die schlechte Gewohnheit“ von Alana S. Portero
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Das Buch zur Woche
In der heutigen Folge geht es um den autobiografisch gefärbten Roman „Die schlechte Gewohnheit“ von der spanischen Autorin Alana S. Portero. Gerade erschienen im Claassen Verlag – in der Übersetzung von Christiane Quandt.
Die 1978 geborene Autorin Alana S. Portero ist in ihrer Heimat eine wichtige Stimme der Trans-Community. Sie gründete die Theatergruppe STRIGA, schrieb aus der Perspektive einer Transfrau Theaterstücke, Gedichtbände, Essays und Artikel über Feminismus und LGTB-Aktivismus. Aufgewachsen ist Portero in Madrid – genauer gesagt im Stadtteil San Blas. In ihrer Jugend war das eine roughe Working-Class-Gegend, die noch heute in Tourie-Listen auftaucht, die Titel tragen wie „4 Areas To Avoid in Madrid if you want to live here“. In den 80ern wird San Blas ein Drogenumschlagplatz, ein Straßenstrich, aber auch ein Zentrum der queeren Szene.
Porteros Romandebüt „Die schlechte Gewohnheit“ spielt ebenfalls in San Blas. Die Ich-Erzählerin wächst im Körper eines Jungen auf – in einem Umfeld das von konservativen Geschlechterrollen geprägt wird. Portero führt uns in diesem Roman durch die Kindheit und Jugend dieser Ich-Erzählerin. Wir lernen, was es bedeutet, im falschen Körper geboren zu sein. Wir sehen das Elend in den Straßen von San Blas – die Junkies, die gewalttätigen Väter, die oft noch jugendlichen Stricher, die transsexuellen Prostituierten, die betrunkenen Machos erst einen blasen müssen und dann manchmal von ihnen verdroschen werden, weil sich diese ach so männlichen Mann-Männer nach dem Akt dann doch dafür schämen, ihr Kunde gewesen zu sein.
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