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The Wraith: Ehemaliger Blink-182 Schlagzeuger spielt in neuer Band

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Nach sechs gemeinsamen Jahren mit Blink-182 und den Alben „Cheshire Cat“ (1994) sowie „Dude Ranch“ (1997) wurde der damals 19-Jährige Scott Raynor im Jahr 1998 von seinen Bandkollegen gefeuert. Bis auf den Song „Man Overboard“ wurde sich über die genauen Umstände ausgeschwiegen – Raynor, der unzufrieden mit dem Wechsel zu einem Majorlabel war, erlitt einen tragischen Verlust und musste während einer Tour nach Hause fliegen. Nachdem er zur Band zurückkehrte, kriselte es noch mehr und er fing an stark zu trinken, um seine persönlichen Probleme zu verdrängen. Das wirkte sich auf seine Performance in der Band aus. Es heißt, er wurde vor ein Ultimatum gestellt: Entweder er hört auf zu trinken oder er begibt sich in einen Entzug. Als Raynor beidem zustimmt, hatten sich seine Kollegen allerdings schon gegen ihn und für den neuen Drummer Travis Barker entschieden, der in seiner Abwesenheit zwischenzeitlich eingesprungen war. Nach seiner Entlassung bei Blink-182 wurde es ruhig um Scott Raynor, Anfang der 2000er spielte er kurzzeitig in verschiedenen Bands wie The Axidentals und Grimby. Im Januar 2003 ging dann im Internet das Gerücht um, dass er erschossen wurde, worauf er sich via E-Mail an die entsprechenden Seiten wendete und die Aufmerksamkeit stattdessen auf eine Wohltätigkeitsorganisation richtete, für die er sich engagierte. Fast 20 Jahre nach seiner Zeit mit Blink-182 meldet sich Raynor nun mit einem eindrucksvollem neuen Projekt zurück. The Wraithheißt seine neue Band in der er zusammen mit Davey Bales (Gesang), Kaz Alvis (Gitarre) und Colin Ambulance (Bass) spielt. Wer Gute-Laune-Pop-Punk mit jugendlichen Texten erwartet, wird definitiv überrascht sein. Raynor spielt zwar immer noch einen unglaublich treibenden Beat, The Wraith bewegen sich allerdings viel mehr auf der gegenüberliegenden Seite des Punk Spektrums mit einer Mischung aus düsterem Post Punk, Dark Wave, Gothic und Death Rock. Mit ihren düsteren Lyrics und 80er-Jahre Sound erinnern The Wraith dabei an Bands wie Killing Joke oder auch Christian Death. Der einzigartige dunkle Gesang mit einem Hauch von Verzweiflung von Sänger Davey Bales, gepaart mit der Stämmigkeit eines Glenn Danzig, lässt dabei sicherlich auch Referenzen zu Samhain zu. Die Band aus LA spielt aktuell größtenteils in Kalifornien. Ihre Debüt-EP „Shadow Flag“ ist ab sofort erhältlich und kann hier gestreamt werden:

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