Videopremiere: Die Arbeit kommen mit „Wandel“ zurück aus der Isolation
Post-Punk mit Avantgarde-Ambitionen erlebt dieser Tage dank Bands wie black midi, Squid und Dry Cleaning eine neue Blüte. Aber talentierte Vertreter:innen dieser anspruchsvollen Musik gibt es längst auch hierzulande – so zum Beispiel Die Arbeit. Die Gruppe aus Dresden hat 2020 ihr Debüt „Material“ veröffentlicht und ihren gepeinigten, brachialen Sound erstmals vorgestellt.
Nun meldet sich das Quarttet mit einer neuen Single zurück. „Wandel“ peitscht uns intensive Schlagzeug-Grooves um die Ohren und überzeugt mit einem beklemmenden Video.
Die Arbeit – Wandel
„Wandel“ ist der Titeltrack des gleichnamigen, zweiten Albums, das Die Arbeit im April veröffentlichen. Die Geschichte dieses Albums ist keine besonders leichte. Schließlich war nie klar, dass es überhaupt einen Nachfolger zu „Material“ geben würde, nachdem die Band von ihrem Debüt nahtlos in die Pandemie stolperte. Aber auch im nunmehr zwei Jahre andauernden Ausnahmezustand und der stellenweisen Isolation entstand neue Musik und schließlich genug um ein neues Album zu formen.
Die erste Single führt das Publikum dabei angemessen wieder in den Kosmos von Die Arbeit ein. Und dieser ist beklemmend, paranoid, nervös, schon mit den ersten Noten. Der Post-Punk dieser Band geht nach vorne, mit griffigen, monotonen Drum-Grooves und Gitarren-Riffs, die unruhig auf und ab flattern. Diese ungute Stimmung wird auch im kryptischen Text des Songs aufgegriffen: „Augen aufmachen und Augen zumachen ist dir zu repetitiv, sagst du / Es ist doch sowieso immer nur das Gleiche“, heißt es, bevor die Zuhörer:innen in einen explosiven Instrumental-Part entlassen werden.
Videodreh in Pandemiezeiten
Im Video sehen wir eine Menschenmenge, die ekstatisch in mitten von nacktem Beton tanzt. Die einzelnen Charaktere kann der Blick dabei kaum erhaschen, bevor die Kamera weiter wandert und am nächsten Körper hängen bleibt. Trotz des minimalistischen Settings gab es auf dem Weg zum fertigen Musikvideo einige Hürden, wie uns die Band verrät: „Im Januar 2022 mit einer Crew von 20 Leuten im Hochinzidenzgebiet Berlin ein Musikvideo zu drehen ist fast schon Irrsinn. Und wenn dazu noch der Regisseur mit einer Coronainfektion und 39 Grad Fieber zu Hause im Bett hockt und das on Remote am PC steuert, ist das auf jeden Fall deeper als Science Fiction.“
Trotz dieser Oddyssey lässt sich das fertige Produkt sehen und vor allem hören. Mit „Wandel“ interpretieren Die Arbeit die Isolation der letzten Monate in morbider Post-Punk-Manier und lassen gespannt auf das gleichnamige Album im April schauen.

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