Giant Rooks malen ihr Cover zu „Morning Blue“
Nostalgische Momente und Aufbruchsstimmung bilden das Gerüst von “Morning Blue”, der aktuellen Single der Giant Rooks. Es ist die erste Veröffentlichung der Indie-Band seit zwei Jahren. In dieser Zeit hat sich das Quintett jedoch nicht ausgeruht: Erst ging ihre unbeschreiblich schöne „Tom’s Diner“ Cover-Version, die gemeinsam mit AnnenMayKantereit entstand, auf TikTok viral (wie ihr hier nachlesen könnt) und die Band spielte eine Nordamerika Tour inklusive ausverkaufter Hallen.
Im Zuge der Veröffentlichung ihres neuen Songs waren Sänger Fred Rabe und Bassist Luca Göttner bei uns zu Gast, um das Cover-Artwork von „Morning Blue“ auf einer Leinwand zu verewigen. In „Draw Your Cover“ wird es, ganz anders als von den Bandmitgliedern anfangs angenommen, dann doch kein „Alleingang“ sondern alles andere als einfach, laut Fred sogar „ultra schwierig“ – denn die Zeit wurde zum Ende hin dann doch etwas knapp. Außerdem teilt Luca eine herzergreifende Geschichte darüber, wie seine Träume als aufstrebender Maler in der Luft zerrissen wurden und er folglich „den Pinsel an die Wand“ hängte.
Nostalgie auf Funk-Pop Sounds
Die Single „Morning Blue“ ist funky-poppig und mitreißend. Mit einer eindringlichen Hook thematisiert der Song eine Nostalgie zur Heimat und damit ständig das Gefühl zu haben, zwischen Welten zu stehen. Dauernd auf dem Weg zu etwas Neuem zu sein und dabei nicht richtig ankommen: Das ist sicherlich auch, wie sich viele Musiker:innen und auch Giant Rooks selbst fühlen. „You know I’ll be on my way to you / I wanna feel like I’m supposed to”, singt Fred Rabe hier mit Wehmut und fügt am Ende ein „Oh we’ve come so far / But couldn’t reach the stars” hinzu. Im Blauen des Morgens bleibt das Gefühl, immer wieder aufbrechen zu müssen.
Eine (kurze) Auszeit für die Giant Rooks
Die Giant Rooks haben gerade wohl den Run ihres Lebens. Wer ihnen auf Instagram oder bei TikTok folgt, sieht sonst immer unfassbar begeistertes Publikum, riesige Menschenmassen, singende Fans, eine Band, die alles gibt – und zwar gefühlt in allen Teilen der Welt. Trotzdem entschied die Band und ihr Team: Kein Hype ist es wert, dass man dafür die eigene Gesundheit aufs Spiel setzt. Deshalb wurden zunächst erstmal alle kommenden Konzerte abgesagt.
Dazu gibt es ein von Gitarrist Finn geschriebenes Statement, das erstaunlich offen ist. Er erklärt, dass er seit längerem immer wieder um seine mentale Gesundheit kämpfen muss (was er übrigens schon einmal in Miriams Podcast „Danke, gut“ erzählte) – und das Alles einen Punkt erreicht habe, an dem er gerade nicht weiterspielen kann. Was für die Giant Rooks bedeutet: Sie sagen immens wichtige Festivalshows ab – und holen sich eben nicht einen Ersatzgitarristen, den sie fix anlernen. Einen Band-Spirit, den wir ausdrücklich feiern.
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