Miriam trifft Jassin: Aufwachsen im Osten, Unreleased Berlin & Apsilon
Werbung: Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Havana Club entstanden
Jassin ist Teil einer neuen Generation von Musikschaffenden. Eine Generation, die sich nicht zwischen Genres entscheiden will und deren Grenzen sorglos übertritt. Die ihre Gefühle, Traumata und Ängste vor der Zukunft nicht in sich herein frisst, sondern mutig nach außen trägt. Was das heißt, weiß Jassin nur allzu gut. Als Sohn eines ägyptischen Vaters und einer deutschen Mutter wächst er im tiefsten Ostdeutschland, in Lutherstadt-Wittenberg, auf. Hier muss er schon früh einiges einstecken und sich eine dicke Haut zulegen. In seinem Song „Kinder können fies sein“ reflektiert er diese Zeit: „Ich glaub‘, es gab zu viel Poeten in mei’m Kindergarten / Jassin Awadallah reimt sich ziemlich gut auf balla-balla“.
Trotzdem ist seine Heimat für Jassin nicht nur mit negativen Erinnerungen verbunden. In der neuesten Folge DIFFUS Untergrund besucht ihn Miriam Davoudvandi, um sich von ihm die Spots zeigen zu lassen, die seine Kindheit und Jugend geprägt haben und mehr über den Newcomer zu erfahren.
„Es ist eigentlich echt schön hier aufzuwachsen, auch wenn ich in meinen Texten immer das Gegenteil beteure.“, gibt Jassin eingangs zu, als die beiden im November durch seine verregnete Siedlung spazieren. „Das beste hier ist, dass alles familiär ist. Wenn man irgendwo hin will, ist es nie weit, trotzdem hat man alles, was man braucht.“ Aber natürlich war nicht alles idyllisch. „Ich habe lange Zeit keinen richtigen Freundeskreis gehabt und mich nirgendwo wirklich zugehörig gefühlt.“ Weil er gemobbt wird, tritt Jassin als Teenager aus dem Fußballverein aus und interessiert sich stattdessen zunehmend für Musik.
Wenn nicht mit Rap, dann mit Franz Kafka
Von seiner Mutter kennt er deutsche Pop-Legenden wie Peter Maffay und Herbert Grönemeyer, sein Vater bringt ihm die Musik aus seiner arabischen Heimat nahe. Zusätzlich entwickelt Jassin dann noch ein Faible für Deutschrapper wie Haftbefehl, Apsilon oder Celo & Abdi, aber auch die alternativen Sounds von Schmyt und Tristan Brusch prägen ihn.
Echos dieser Einflüsse findet man auch heute in seiner Musik, aber auch unerwartete Referenzen, von denen er Miriam erzählt: „Ich bin keine Leseratte, aber die Hälfte von allen Sachen, die ich je gelesen habe, war auf jeden Fall Kafka. Der hat mich auf jeden Fall inspiriert und ich glaube dieses Kafkaeske findet man auch in meinen Texten.“
Außerdem geht es im Interview um seinen ersten Auftritt überhaupt, den er bei der Konzertreihe Unreleased Berlin gegeben hat, um seine Freundschaft zu Apsilon und darum, wie Jassin überhaupt an seiner Musik arbeitet.

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