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Sam Fender im Videointerview: Rassismus, „White Privilege“ und toxische Männlichkeit

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Sam Fender hat im September vergangenen Jahres mit „Hypersonic Missiles“ ein Album veröffentlicht, das als Äquivalent zum „Prädikat Wertvoll“ gern den Stempel „politisch“ aufgedrückt bekommen hat. Keineswegs aber, weil Fender selbst stets überzeugt von seiner politischen Aussagekraft und Tragweite war, vielmehr weil ein Großteil der Medienschaffenden scheinbar danach zu verlangen schien, politische Inhalte in derzeit erfolgreicher Popmusik auszumachen. Mit Titeln wie „Hypersonic Missiles“ und „White Privilege“ wird es Fender auch kaum möglich sein, sich dem Schlagwort „politisch“ vollends zu entziehen, seine Einordnung aber bleibt immer diese: „I’m just talking from a perspective of a normal kid“.

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„I’m in a permenant state of shock and I feel like I’ve got that imposter syndrome“ sagt Fender, wenn man ihn nach der Zeit zwischen Album-Release im September letztes Jahres und heute fragt. Zugegeben, Zeit zum Realisieren und Durchatmen blieb dem Briten bisher kaum. „Three years ago I was living on benefits“ und heute darf man auf der Oscars-Afterparty von Elton John auftreten. Nicht etwa mit einem Cover, um sich dankbar gegenüber dem Gastgeber und seiner Aids-Stiftung zu zeigen, nein Elton John covert Sam Fender. Gründe, den sprichwörtlichen Boden unter den Füßen zu verlieren, gäbe es also genug, passiert ist trotzdem nichts davon.

Stattdessen ist man sich sehr wohl dessen bewusst, dass die eigene Hautfarbe und das Geschlecht einen weitreichenden Einfluss auf die derzeitige Karriere haben. „White Privilege is hard for some people to understand, especially in my hometown“, erzählt Fender über sein Aufwachsen in der englischen Kleinstadt North Shields. Fender beschreibt die Mehrheit der Personen, zwischen denen er groß geworden ist, als weiß und den Einzug einer bangladeschischen Familie in seine Straße als vermutlich ersten Berühungspunkt mit Migration und kultureller Vielfalt. Genauso aber erinnert er sich an die rassistischen Vorfälle in seiner Stadt und erzählt exemplarisch von einem Nachmittag, an dem Kürbisse gegen die Hauswand einer asiatischen Familie flogen – „that is a privilege, to have never experienced things like that.

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