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Sarah Connor: Warum Radiosender bei „Vincent“ den Schwanz einziehen

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Sexualität im Radio, das ist so eine Sache. Was als thematisches Grundrauschen in der Popmusik und auch in jedem anderen Genre ziemlich selbstverständlich ist, stellt für Radiosender dann und wann ein noch ziemlich arges Problem da. Aktueller Beweis, die erste Zeile des Songs „Vincent“ von Sarah Connor. „Vincent kriegt keinen hoch, wenn er an Mädchen denkt“ heißt es da und auch wenn es eigentlich keine offiziellen Richtlinien oder etwa eine Liste mit schwierigen Worten und Redewendungen gibt, scheinen sich einige wenige private Radiosender bei dieser Zeile einig zu sein: Das ist zu viel fürs Radio. Meint, das ist zu viel für eine selbst definierte Zielgruppe, die im Wesentlichen aus Familien besteht. Und laut Programmchefs und -chefinnen von Antenne Bayern, Antenne Hitradio 1 Stuttgart und Radio Teddy sollen diese Familien doch nicht bitte schon am Frühstückstisch mit Homosexualität konfrontiert werden.

Sarah Connor – Vincent

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In einem Statement der Programmchefin von Antenne Bayern heißt es „Wir finden den Song großartig und unterstützen auch das Thema Toleranz. Aber es müsse nicht sein, dass Kleinkinder das im Radio hören.“ Toleranz ja, aber bitte nicht im eigenen Radioprogramm und auch bitte nicht, wenn damit sogenannte Umschaltimpulse und Hörerverluste einher gehen könnten. Sicher könnte und sollte man als Radiosender egal wie reichweitenstark auf ein Publikum verzichten können, das sich durch eine einfache Songzeile am Anfang eines Popsongs gezwungen fühlt, umzuschalten. Tut man aber ganz offenbar nicht und das ist nicht nur schrecklich aus der Zeit gefallen, sondern auch einfach traurig.

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Bei DIFFUS DEEP DIVE tauchen wir tief in die heißesten Musik- und Popkultur-Themen unserer Zeit ein. Von neuen Alben, brisanten Themen bis hin zu Künstler-Biografien – Daniela erklärt euch die Musikwelt und sagt, was sie davon hält.

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