Villa auf der Klippe – Max Herre holt sich Trettmann an den Abgrund seiner Gedankengänge
Max Herre aber quartiert nicht nur sein Fernweh zwischen Serpentinen und Kalkstein, auch lauwarme Melancholie fügt sich brav in das Suchbild Sehnsucht. Alles an dieser Umgebung lädt für gewöhnlich dazu ein, Songtexte zu verfassen, die sich wie die Rückseite einer Postkarte lesen. „Villa auf der Klippe“ aber beweist wie auch schon „Athen“ Ende Mai, dass Herres Gedankenwelt noch nicht einmal vor Urlaubskulisse auf eine Postkarte passt. Erst recht nicht, wenn sich Trettmann an den Abgrund gesellt.
Max Herre – Villa Auf Der Klippe ft. Trettmann
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„Architektur unsere Sehnsucht“ – Kalk auf Glas, ein Hauch von Zivilisation. Aus dem Boden steigt eine Straße gen brennende Sonne, es geht nur nach oben, der Weg zum Abgrund zieht sich. Selbst wenn es kein Video zur aktuellen Single-Auskopplung geben würde, wären die Sequenzen vor geschlossenen Augen klar. Herre macht Kamerabilder durch seine akribische Bildsprache fast überflüssig. Auch wenn es sich bei den vertonten Gedanken vom Abgrund schon um die zweite Single, des im August kommenden Albums „Athen“ handelt, scheint es zumindest so, als würde vor allem Herre selbst gerne in der Ästhetik der drückenden Hitze verweilen. Der Name des Schicksalsortes ist im aktuellen Song nicht genannt, man könnte also guten Gewissens auch diesen noch in der Hauptstadt Griechenlands verorten. Man könnte ebenso zu dem Schluss kommen, dass Herre genau das tut. Musik und Text geben genug Anlass dazu.
 
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