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Süßer die Boxen nie klingen: Weihnachtssongs, die keine sind

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Alle Jahre wieder. Gerade erst ist man zum Kalenderblatt des ersten Dezembers aufgewacht, da lauert auf sämtlichen Streamingdienst-Startseiten und Radio-Rotationen schon das besinnlich schelmische Summen eines kanadischen Musikers, der genau weiß: Jetzt ist sie wieder da, meine Jahreszeit. Jahr für Jahr möchte uns Michael Bublé weiß machen, dass es in den Straßen ab sofort wieder nach Weihnachten aussieht. Gestern war man noch im acht Grad warmen November-Matsch spazieren, ab heute ist dann Weihnachten, weil der Nachbar seine vergilbte Lichterkette aus dem Keller gekramt und im Erdgeschossfenster ausgestellt hat, oh du fröhliche. Der örtliche Bläserkreis bereitet seine Top fünf altertümlichen Weihnachtssongs auf, die auf der Holzempore des Drei-Buden-Weihnachtsmarkts ein spärliches Publikum finden, das viel lieber den Coca-Cola-Song hören will, weil wenn der läuft, dann ist ja immer so richtig Weihnachten. Achso und übrigens: Je mehr man sich auf Weihnachtsfeiern rumtreibt, umso größer ist auch die Chance, dass man mindestens einmal auf drei Rum-Cola „Last Christmas“ ins Karaoke-Mikrofon brüllt. Übrig bleiben die immer gleichen zehn Weihnachtssongs, die mit zunehmender Zahl an Weihnachtsfesten die man erlebt, statt besinnlich eher belastend sind. Weil aber Weihnachten so ganz ohne stimmungsgebende Musik auch nicht funktioniert, gibt es jetzt Weihnachtssongs, die eigentlich keine sind, aber durchaus so anmuten. Süßer die Boxen nie klingen.

Weihnachtssongs, die keine sind – Playlist

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Jorja Smith feat. Maverick Sabre – Carry Me Home

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Das Nach-Hause-Fahren braucht einen Soundtrack, insbesondere zur Weihnachtszeit. Während man im überfüllten Zug mit der Wange an der Fensterscheibe klebt und die Landschaften, die immer mehr nach Heimatregion aussehen, an sich vorbeiziehen sieht, muss auf den Ohren das akustische Äquivalent zur Fortbewegung stattfinden. Während das in den vergangenen Weihnachtszeiten ein Job für Chris Rae und sein „Driving home for Christmas“ war, kommt unser Gegenvorschlag aus dem Hause Smith. „Carry me home“ erzählt nicht nur von dem Wunsch, nach Hause getragen zu werden, Jorja Smith trägt euch auf ihren Stimmbändern dorthin, wo immer zu Hause ist.

Harry Styles – Two Ghosts

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Einmal im Jahr in die Heimat fahren, und das, obwohl sich das nach Hause kommen schon längst nicht mehr so richtig nach zu Hause sein anfühlt. Das Treffen mit alten Freunden, aus denen nunmehr Bekannte geworden sind, weil deren Lebensrealität mit der eigenen gar keine Übereinstimmung mehr findet. Abarbeiten der üblichen Gesprächsthemen, die einmal im Jahr ausgepackt werden, wie der Christbaumschmuck. Für alle, die pünktlich zur Weihnachtszeit nur wieder einmal daran erinnert werden, dass sie nicht nur geographisch gesehen weit weg von zu Hause leben, fasst Harry Styles entstehende Ernüchterung in doch noch halbwegs beruhigend-melodisches Gewand – „Two ghosts standing in the place of you and me“, als wäre es das normalste der Welt. Ist es ja irgendwie auch.

King Princess – Upper West Side

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Der Nicht-Weihnachtssong für alle, die am 24sten unter dem Baum Chanel, Gucci und Prada aus dem Geschenkpapier knibbeln, mit aktuellem Deutschrap aber nicht so viel anfangen können. King Princess schlendert mit uns über die Upper West Side, vorbei an schillernden Schaufenstern von Luxusmarken, die Konsum-Eliten in ihrem Inneren zur neuen Kollektion und einem Kaffee versammeln. „I can’t stop judging everthing you do, but I can’t get enough of you“ – staunen und weitergehen.

Lorde – Liability

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Was wäre denn das Weihnachtsfest ohne ein wenig Drama kurz bevor das Essen und Schenken in Gänze zelebriert wird? Nicht so richtig Weihnachten. Daher gibt es drei Minuten Melodrama mit diesem Song, zumindest heißt so das zugehörige Album der Neuseeländerin, die wir hiermit unfreiwillig zur Festtags-Interpretin machen. Der Song an sich, bietet aber nicht die akustische Grundlage, sich die Weihnachtsbaumkugeln um die Ohren zu pfeffern und vor der ungegarten Gans ins Fluchen zu geraten, „Liability“ bringt die Ruhe selbst.

Phoebe Bridgers – Friday I’m in Love

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Weihnachtssong ist, was nach Weihnachten klingt. Genau aus diesem Grund hat es auch eine 26 Jahre alte Teen-Hymne von The Cure in unsere Liste der vermeintlichen Weihnachtslieder geschafft. Natürlich nicht in der Assoziations-beladenen Originalversion, stattdessen in komplett weiblicher Neuinterpretation. Phoebe Bridgers hat zwar auch keine direkte Antwort darauf, warum das lyrische Ich ausgerechnet immer zum Ende der Woche in den Bann der Liebe fällt, aber wenn zarter Gesang und Piano uns letztere so eindringlich ans Herz legen, ist quasi Weihnachten.

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