Wieso bist nicht du tot statt Kurt Cobain?: K. Ronaldo mit neuem Video und Tanz
Alle denen Yung Hurnzu groß und hip geworden ist, finden seit einiger Zeit in seinem großen Bruder K. Ronaldo neues musikalisches Futter. Erst letztes Jahr tauchte der vermeintliche Newcomer aus Los Angeles blitzartig auf der Bildfläche auf, um mit abstrakten Soundskizzen und bizarrer Optik konservativen HipHop-Heads die Zornesröte ins Gesicht zu treiben. Neben den vielen Musikvideos zu seinem Debüt-Mixtapekonnte man ihn dabei in Vlog-artigen Clips beim Erkunden der Innenstadt von Tokio und des KaDeWe (rare oysters!) verfolgen und in gebrochenem Englisch mehr über sein Privatleben als junger Shootingstar erfahren. Anschließend wurde es eine Zeit lang still um den selbsternannten Messias. Möglicherweise aus Rücksichtnahme auf die im Frühjahr erschienene „Love Hotel EP“, mit der Yung Hurn zahlreiche Lobeshymnen einheimsen konnte. Achso: K. Ronaldo ist natürlich nur ein weiteres Alter Ego des Österreichers. Mit „Kurt Cobain (wieso bist nicht du?)“ meldet sich der aufstrebende Künstler, man muss es an dieser Stelle vielleicht genau so formulieren, gewohnt kryptisch zurück. Und gerade, wenn es der Songtitel eigentlich hergeben würde, fehlt im neuen Clip die oval-weiße Sonnenbrille, die von der Grunge-Ikone entlehnt und inzwischen festes Accessoire der treuen K. Ronaldo-Anhänger ist. Stattdessen gibt es so gar nicht verkopften Mumble-Rap in markanter Lo-Fi-Ästhetik, begleitet von der Geburt eines potenziellen Internettrends. Inzwischen spielt auch K. Ronaldo größere Auftritte, wie etwa auf dem Spektrum Festival an den Hamburger Docks. Wer deswegen absoluten Sell-Out befürchtet und im Begriff ist, noch tiefer in den unerschöpflichen Soundcloud-Archiven zu graben, kann durchatmen. Unter dem Pseudonym Fiona Svarowski Jr. verbirgt sich noch eine weitere künstlerische Dimension von Hurn.
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