Album der Woche: $oho Bani – EIN SCHRITT UND ICH FALL
$oho Bani steht vor dem Abgrund und hangelt sich von einer Seite auf die Andere. Den Blick immer nach vorne gerichtet, denn nur: „EIN SCHRITT UND ICH FALL“. Der Titel seines Debütalbums findet sich wortwörtlich in gleich mehreren seiner Songs wider und wird auch auf dem Albumcover verbildlicht. Zugleich ist „EIN SCHRITT UND ICH FALL“ der rote Faden und sinnbildliche Zustand, der sich durch die 14 Songs auf dem Album zieht. $oho Bani balanciert auf dem Drahtseil in „Philippe Petit“, fällt runter in „Jonglieren“ und steht wieder auf in „ZEIT, DASS SICH WAS DREHT“. Seine Neuinterpretation des Herbert Grönemeyer Klassikers, läutete schon vor dem Albumrelease eine ernstere, politische Ära in $oho Banis musikalischem Werdegang ein.
Inhaltlich zeigt sich $oho Bani auf seinem Debütalbum so deutlich verletzlicher als bei seinen früheren Releases. Er selbst sagt dazu: „Textlich ist ‚ESUIF‘ das Echteste, was ich bis jetzt gemacht habe. Ich habe auf diesem Album genau die Themen verarbeitet, die mich tagtäglich beschäftigen.“ Diese Themen sind genau wie seine Sprache perfekt am Zahn der Zeit. So spricht er in „Perfekt(er)“ gemeinsam mit Rapper Apsilon über Selbstzweifel und gesellschaftlichem Leistungsdruck. Im Song „Jonglieren“ singt er dagegen auf EDM Beats von der Angst alleine gelassen zu werden. Gefühle, mit denen er vielen Menschen aus seiner Generation aus der Seele spricht.
Produziert wurde das gesamte Album von Ericson, der in der Vergangenheit auch schon mit Ski Aggu zusammengearbeitet hat. Die enge Zusammenarbeit zwischen $oho Bani und Ericson bedingt so auch musikalisch einen roten Faden, der sich trotz musikalischer Varianz zwischen EDM und Gitarrensounds, durch das gesamte Album zieht.
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