Verknüpfung der Welten: Ansu aus Hamburg verarbeitet auf seinem Debüt-Tape „Assoziativ“ die Lebensumstände in seinem Kiez
Eins steht fest: In Hamburg braut sich seit einigen Monaten etwas zusammen. Mit Kwam.E und Tom Hengst als „Concrete Cowboys“, der Flavour Gang rund um Jace und seit neuestem auch Ansu bringt die Hansestadt so viele hungrige Rap-Newcomer hervor, wie schon lange nicht mehr. Auch wenn all diese Newcomer aus verschiedensten Ecken kommen und unterschiedlichste Einflüsse haben, eine leichte norddeutsche Kaltschnäuzigkeit verbindet sie alle. Nicht zuletzt Ansu ist in seinen Texte schonungslos und beleuchtet ungefiltert die Probleme in seinem heimischen Kiez. In seinem Song „In meiner Gegend“ schildert Ansu eindrücklich, welche Welten in seinem Stadtteil St. Georg aufeinandertreffen: Drogen und Prostitution stehen Anzugträgern und Business gegenüber. „In meiner Gegend siehst du Junkies, die sich Spritzen geben. Hundert Meter weiter siehst du Geschäftsmänner, die über Businessplan reden.“ Den Durst nach mehr solcher authentischer Zeilen stillt Ansu nun mit seinem Debüt-Tape „Assoziativ“.
Ansu – Assoziativ
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Im Titeltrack seines Tapes stellt sich Ansu vor und beschreibt seinen Lifestyle: „Ich will in dem Game was verändern und das ist nicht nur ein Versuch. Moula wird investiert, danach wird es wieder recurred“rappt Ansu mit seiner tiefen Stimme auf den brachialen 808-Beat von Produzent Cato. Der Newcomer gibt zu verstehen, dass sich bei ihm alles um seine Musik dreht und er alles ausblendet, was ihn davon ablenkt. Neben seinen Zukunftsplänen thematisiert Ansu auf seinem Tape außerdem soziale Missstände wie die Lebensrealität, unter der er als schwarzer Mensch in Deutschland leidet. Mit Zeilen wie „schon wieder Kontrolle durch die Polizei. Na klar hab ich nichts dabei. Verhalte mich nicht mal ein bisschen verdächtig, egal, die Hautfarbe reicht“, kritisiert Ansu Racial Profiling durch die Polizei. Weiterhin mahnt er alltägliche, diskriminierende Schikane, auch institutionelle Benachteiligung wie mehrfache Ablehnung durch Universitäten an.
Ansu – Bomberjacken
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Ansu schreibt sich in seinen Tracks die Sorgen vom Leib und therapiert sich selbst. Sind die Sorgen erstmal beseitigt, rappt er durchaus auch über Luxus und Frauen, bleibt dabei aber stets distanziert. „Ich hab Bock auf eine Mille, aber 100k sind eher realistisch. Ne ne, bin nicht minimalistisch. Trotzdem weiß ich, dass das Cash eigentlich Gift ist“heißt es in „Happy Feet“. Der Wunsch nach Reichtum und Luxus ist nicht selten auf das Aufwachsen in sozial schwachen Gegenden zurückzuführen und Ansu gibt genau dies ungefiltert wieder. Es gehts ums Ballen, um den Hustle und darum, dass Ansu vom Nachdenken Augenringe bekommt. Solange er seinen rasanten und nervtötenden Alltag in seiner Musik verarbeiten kann, sind jedoch nicht nur er, sondern auch seine Fans überglücklich. Und so mausert sich Ansu Schritt für Schritt zu einem der spannendsten Rapper Hamburgs, wenn nicht sogar ganz Deutschlands.
Ansu – Assoziativ
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